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Du brauchst deine Bedrngnisse nicht zu verstehen du hast Gnade
(You Don't Have to Understand Your Afflictions - You've Got Grace)


Plain Text File + Inhaltsverzeichnis + Kapelle + Bestellen + Copyright

Von David Wilkerson
6. November 2000
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Eine liebe Christin auf unserer Postliste schrieb uns einen herzzerreienden Brief:

1972 verloren wir einen Sohn, der am Downsyndrom erkrankt war, durch eine Lungenentzndung. Er war erst siebzehn Monate alt. Sieben Jahre spter, 1979, verloren wir unseren fnfzehnjhrigen Sohn. Er kam durch einen Stromschlag ums Leben, als er in unserem Garten auf einen Baum kletterte.

Nun ist unser zwanzigjhriger Sohn an Diabetes erkrankt. Und ich habe Krebs und muss mich einer Chemotherapie unterziehen. Ich frage Sie aufrichtig: Ist es eine Snde, Gott nach dem Warum zu fragen? Versteht er unsere menschliche Schwachheit?

Pastor David, sind Sie schon einmal eine Zeitlang wtend gegen Gott gewesen? Ich war es und ich wei, dass es falsch ist. Ich schme mich, dass ich solche Gedanken habe. Aber ich bin verunsichert, wenn ich versuche zu verstehen, warum Christen so viel leiden mssen. Ich wei, dass wir nicht mehr verdienen als andere Menschen. Aber all das Leid, das wir ertragen, schockiert mich doch sehr.

Ich habe Angst und Sorge, aber ich mchte alle meine ngste trotz der Leiden durch einen starken Glauben ersetzen. Dennoch stelle ich mir weiter die Frage: Warum so viel Leid? Wie lange wird es noch so weiter gehen?

Ich kann nur ahnen, wie schrecklich es sein muss, einen Sohn leblos am Boden zu finden, nachdem er einen Stromschlag bekommen hat. Ich verstehe die Verzweiflung dieser Mutter: Warum musste ich noch einen Sohn begraben, Gott? Warum sind zwei unserer Shne tot und der dritte so schlimm erkrankt? Und ich selbst habe Krebs und leide unter den Bestrahlungen der Chemotherapie. Jeder von uns ist betroffen. Warum all dieses Leid? Wann wird es enden? Ich habe keine Erklrung, warum diese Familie so groe Leiden ertragen musste. Aber eines kann ich Ihnen sagen: Es ist keine Snde, nach dem Warum zu fragen! Selbst unser geliebter Herr stellte diese Frage, als er unter Schmerzen am Kreuz hing. Jesus selbst wurde beschrieben als Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut (Jesaja 53,3). Ich glaube, Christus versteht alle unsere Fragen, weil er mit unserer menschlichen Schwachheit und Not vertraut ist.

Er hrt uns, wenn wir rufen: Herr, warum lsst du mich das alles durchmachen? Ich wei, dass es nicht von dir kommt, aber du lsst zu, dass der Teufel mich bedrngt. Warum muss ich jeden Tag unter dieser dsteren Wolke aufwachen? Warum muss ich solche Schmerzen ertragen? Wann wird dieser Albtraum enden?

Die skulare Welt verlangt eine Erklrung fr allen Schmerz und alle Leiden dieses Lebens. Viele Nichtglubige haben mich gefragt: Herr Wilkerson, wenn Ihr Gott real ist wenn er wirklich liebt, wie Sie behaupten , warum lsst er dann immer noch Menschen verhungern? Warum lsst er Flut- und Hungerkatastrophen in armen Nationen geschehen, die Tausende von Menschen das Leben kosten? Wie kann er da stehen und zusehen, wie in Afrika Millionen Menschen an AIDS sterben? Warum kommen Menschen zu Tausenden in kriegsgeschttelten Nationen ums Leben, die nie Frieden erlebt haben?

An Ihren Gott kann ich einfach nicht glauben, Pastor. Offensichtlich habe ich mehr Liebe als er denn wenn ich die Macht htte, wrde ich all diesem Leid ein Ende setzen.

Ich werde nicht versuchen zu erklren, warum die Nationen leiden warum es so schreckliche Nte durch Hunger, Seuchen, Flut, Armut, Krankheit und Zerstrung gibt. Doch die Bibel wirft in der Tat Licht auf die Leiden in der Welt, indem sie ber das Volk Gottes im Alten Testament berichtet. Diese Nation machte hnliche Nte durch: Holocausts, Gefangenschaft, Wirtschaftskrisen, seltsame Krankheiten (von denen zum Teil nur Israel befallen wurde). Manchmal waren die Leiden der Israeliten so schrecklich, dass selbst ihre Feinde sie bedauerten.

Warum machte Israel so schreckliche Nte durch? Die Bibel macht es klar: In jedem dieser Flle hatten sie Gott verlassen und sich stattdessen dem Gtzendienst und der Zauberei zugewandt.

Dasselbe erleben wir auch heute in vielen Nationen. Seit etwa zweihundert Jahren sind zum Beispiel viele Missionare nach Afrika gegangen, aber ganze afrikanische Nationen haben Christus abgelehnt und Tausende Missionare und Millionen Bekehrte wurden verfolgt und erschlagen. Und die tragische Folge, wenn eine Nation das Evangelium ablehnt und sich stattdessen dem Gtzendienst und dem Okkulten zuwendet, sind Armut, Wahnsinn, Krankheit und unbeschreibliches Leid.

Dies gilt gewiss fr Haiti. In letzter Zeit entgleisen die Dinge dort regelrecht. Wir erhielten einen Brief von einem Missionarsehepaar, das von unserem Dienst untersttzt wird. Sie schrieben, dass ihre Nachbarn auf beiden Seiten ausgeraubt und geschlagen wurden und sie gehen davon aus, dass sie als nchste auf der Liste stehen. Sie baten uns, um Bewahrung zu beten.

Wie kam es zu dieser Entwicklung in Haiti? In diesem Land herrscht Satanismus und Hexerei lsst sich fast als Staatsreligion beschreiben. Das habe ich aus erster Hand erlebt, als ich nach Haiti reiste, um dort zu predigen. Ich sprach mit Medizinmnnern und sah die Folgen ihrer Voodoo-Praktiken: Armut, Verzweiflung, Angst, Krankheit, Hunger, Korruption.

Die Welt kann nicht Gott die Schuld daran zuschieben. Es ist eindeutig das Werk des Teufels er mchte jeden christlichen Einfluss aus dem Land beseitigen. Ja, Haiti ist evangelisiert worden, aber die Haitianer haben das Evangelium abgelehnt und lieben die Finsternis mehr als das Licht. Und die tragische Folge ist tiefes Leid.

berall auf der Erde verschmutzen die Menschen Land, Luft und Meer. Doch die Welt gibt Gott die Schuld an den atmosphrischen Vernderungen, die zu Flutkatastrophen, Hungersnten und Seuchen fr Mensch und Tier gefhrt haben. Die Menschen beharren auf ihrem Recht zur Promiskuitt und haben stndig wechselnde sexuelle Kontakte doch Gott wird die Schuld an der Verbreitung von AIDS zugeschoben. Die Mitarbeiter der Vereinten Nationen werden verspottet, wenn sie versuchen, in armen Lndern sexuelle Enthaltsamkeit zu lehren.

Hier in Amerika wurde unschuldiges Blut in Strmen vergossen. Nach letzten Zhlungen wurden 40 Millionen Babys durch Abtreibung gettet. Im Kongress steht ein Gesetz zur Verabschiedung an, das einer Mutter das Recht gibt, ein Baby sterben zu lassen, wenn es die Abtreibung berlebt. Das Baby wird einfach zur Seite gelegt es wird nicht gefttert oder gehalten, bis es verhungert ist. Inzwischen melden sich berall im Land Krankenschwestern zu Wort, die berichten, dass sie nicht mehr schlafen knnen, weil sie das Schreien dieser toten Kinder hren.

Diese verdorbene Generation zeigt eine krasse Verachtung fr das Leben. Aber wir sind offenbar unfhig zu begreifen, warum unsere Kinder so weit gehen, ihre Altersgenossen in der Schule zu tten. Wir behaupten, nicht zu verstehen, warum fnf angeblich normale Teenager bereit sind, den Besitzer einer chinesischen Imbissstube fr Speisen zu tten, die weniger als fnfzehn Dollar wert sind. Der Grund fr solche Tragdien liegt allzu klar auf der Hand: Wir ernten, was wir gest haben, indem wir selbst unschuldiges Blut vergossen haben.

Whrend die Welt ruft: Wo ist Gott in alledem?, antworte ich: Er weint ber all das, was die Menschheit angerichtet hat.


Ich mchte den Blick auf die Bedrngnisse
und Leiden des Volkes Gottes lenken


Gerade jetzt machen viele Leser dieser Botschaft tiefe Leiden durch physische Schmerzen, emotionale Bedrngnisse, bermchtige Versuchungen und fragen: Warum? Vielleicht trifft diese Beschreibung auf Sie zu. Sie sind erschpft ber das Gefhl der Verlorenheit und Verdammnis, ber den Eindruck, dass Gott irgendwie bse auf Sie ist. Sie sind es leid, sich stndig selbst zu prfen. Sie haben die vielen schlechten Ratschlge satt, die Ihnen erteilt wurden und die alles nur noch schlimmer gemacht haben.

Vielleicht grbeln Sie schon lange, warum es so ist. Und nun fragen Sie: Herr, du weit, dass ich dich liebe. Mein Glaube an dich ist stark. Aber diese Anfechtungen hren nicht auf. Ich wei nicht, wie lange ich das noch ertragen kann. Wie viel mehr wirst du mir noch zumuten?

Der Apostel Paulus erklrt, dass sein Leben ein Beispiel dafr ist, wie wir mit unseren Bedrngnissen umgehen sollen. Er schreibt: Aber darum ist mir Barmherzigkeit zuteil geworden, damit Jesus Christus an mir als dem ersten die ganze Langmut beweise, zum Vorbild fr die, welche an ihn glauben werden zum ewigen Leben (1. Timotheus 1,16).

Meiner Meinung nach hat kein Mensch auer Jesus so viel erlitten wie Paulus auf so vielfltige Weise und durch die Hnde so vieler Menschen. Unmittelbar nach seiner Bekehrung wurde Paulus vor den Leiden gewarnt, die ihm bevorstanden: Der Herr aber sprach zu ihm ... ich werde ihm [Paulus] zeigen, wie vieles er fr meinen Namen leiden muss (Apostelgeschichte 9,15-16). Jesus selbst erklrt hier: Ich werde Paulus zeigen, wie sehr er um meines Namens willen leiden wird. Auch unser Leben soll dem Beispiel des Apostels Paulus folgen.


1. Paulus Beispiel begann mit
einer Flle der Offenbarung.


Die tiefsten Bedrngnisse und Leiden gelten hingegebenen Dienern, die Offenbarungen aus dem Herzen Gottes selbst empfangen. Paulus bezeugt: ... wegen des Auerordentlichen der Offenbarungen. Darum, damit ich mich nicht berhebe, wurde mir ein Dorn fr das Fleisch gegeben ... (2. Korinther 12,7).

Wenn Sie Ihr Herz fest auf Christus gerichtet haben wenn Sie entschieden sind, Jesus immer inniger kennen zu lernen und ihn zu bitten, Ihnen sein Wort aufzuschlieen , wird Ihnen ein Weg des Leidens nicht erspart bleiben. Sie werden harte Zeiten, tiefen Kummer und groe Bedrngnisse durchmachen, von denen laue, fleischlich gesinnte Christen nichts wissen. So war es in Paulus Leben. Als Paulus sich bekehrte, gengte es ihm nicht, Christus vom Hrensagen kennen zu lernen nicht einmal durch die Lehre der Jnger Jesu in Jerusalem. Dieser Mann wollte den Herrn selbst innig kennen lernen. Deshalb, sagt Paulus, zog ich nicht Fleisch und Blut zu Rate (Galater 1,16). Stattdessen zog er sich fr drei Jahre ganz nach Arabien zurck (siehe die Verse 16-17).

Die Offenbarung Christi, die Paulus erhielt, kam tatschlich nicht von einem Menschen. Der Apostel bezeugt: Ich habe es nmlich weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi (Vers 12).

Ich danke Gott fr Menschen mit der Gabe der biblischen Lehre. Sie schlieen uns die Bibel auf und zeigen uns viele Wunder und Geheimnisse des Glaubens. Aber es ist eine Tatsache, dass die Offenbarung Jesu Christi nicht gelehrt werden kann. Sie muss durch den Heiligen Geist gegeben werden. Und sie kommt zu Glubigen, die sich wie Paulus in ihrem eigenen Arabien zurckziehen, weil sie entschlossen sind, Christus zu erkennen.

Diese Eigenschaft trennt die beiden Arten von Christen. Die Einen sagen: Ich habe Jesus mein Herz gegeben und das ist alles, was sie von ihrem Glauben behaupten knnen. Sie freuen sich, dass sie in den Himmel und nicht in die Hlle kommen werden. Aber sie gehen in ihrem Wandel mit Christus nicht tiefer.

Die Anderen sagen: Ich habe Jesus mein Herz gegeben aber meine Sehnsucht wird erst dann gestillt sein, wenn ich sein Herz kenne. Ein solcher Diener ruht nicht, bis er die Last Christi trgt, lebt, wie Jesus lebte, und Gott gefllt, wie Christus Gott gefiel. Eine solche Entschlossenheit kann nicht gelehrt werden.

Aber lassen Sie sich warnen: Wenn Sie wirklich wollen, dass Jesus Ihnen sein Herz gibt, mssen Sie bereit sein, Bedrngnisse und Leiden zu ertragen. Die Offenbarung Christi, die Sie empfangen werden, wird von Leiden und Bedrngnissen begleitet sein, wie Sie sie nie erlebt haben.

Paulus sagt, dass er Offenbarungen von Gott empfing, die ber Jahrhunderte vor den Augen der Menschen verborgen blieben: ... das in anderen Geschlechtern den Shnen der Menschen nicht zu erkennen gegeben wurde, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart worden ist (Epheser 3,5).

Wenn Paulus von den Offenbarungen spricht, die er empfing (siehe 2. Korinther 12,7), benutzt er ein Wort mit der Bedeutung den Schleier wegnehmen, verborgene Dinge erschlieen. Gott deckte groe Geheimnisse des Glaubens auf und er zeigte Paulus die Wunder seines Erlsungswerks.

Und dann spricht Paulus schlielich von einer besonderen Vision, die er etwa vierzehn Jahre zuvor gehabt hatte, unmittelbar nach seiner Bekehrung. Er beschreibt, wie er ... in das Paradies entrckt wurde und unaussprechliche Worte hrte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht (2. Korinther 12,2-4). Paulus empfing, kurz gesagt, eine unaussprechliche Offenbarung des Himmels.

Welch unglaubliche Flle der Offenbarungen Paulus empfing! Er erlebte einen unglaublichen Gang durch den Himmel und hrte und sah Dinge, die keiner in dieser Welt je erfahren hatte. Doch kaum hatte Paulus diese Offenbarungen erhalten, trat er in groes Leid ein.


2. Zu dem Beispiel des Apostels
gehrte auch ein Dorn im Fleisch.


...wegen des Auerordentlichen der Offenbarungen. Darum, damit ich mich nicht berhebe, wurde mir ein Dorn fr das Fleisch gegeben ... (2. Korinther 12,7).

Es gibt zwei Arten von Leiden unter Glubigen. Erstens sind da die Bedrngnisse und Versuchungen, die alle Menschen erleben. Jesus sagt, der Regen fllt auf die Gerechten und auf die Ungerechten (siehe Matthus 5,45). Er spricht von den alltglichen Problemen des Lebens Ehekonflikte, Sorgen mit Kindern, Kmpfe gegen Depression und Angst, finanzielle Nte, Krankheit und Tod , die Heilige ebenso erleben wie Snder.

Aber dann gibt es auch Leiden, die nur den Gerechten widerfahren. David schreibt: Vielfltig ist das Unglck des Gerechten, aber aus dem allen errettet ihn der Herr (Psalm 34,20). Beachten Sie, dass David nicht behauptet, unsere Befreiung wrde pltzlich oder augenblicklich geschehen. In vielen Fllen geschieht unsere Heilung mit der Zeit, durch Gebet, Vertrauen und Glauben.

Das ist die Art von Leiden, die Paulus ertrug. Die groen Offenbarungen, die er empfangen hatte, brachten ihn schon bald auf einen Weg tiefer Bedrngnisse, die sein ganzes Leben anhielten. Denken Sie darber nach: Als Paulus diesen Brief an die Korinther schrieb, war er seit vierzehn Jahren Christ und war noch immer nicht von dem Dorn im Fleisch befreit worden, den er beschrieb. Er wusste, dass er wahrscheinlich bis zum Tag seines Todes damit wrde leben mssen.

Wir wissen nicht genau, worin dieser Dorn bestand. Theologen vermuten, dass es sich um ein Augenleiden oder eine Sprachstrung, vielleicht ein Stottern, handelte. Ein Kommentar versucht in aller Ausfhrlichkeit zu beweisen, dass Paulus Dorn eine Charakterschwche war, und zwar Jhzorn. Andere Spekulationen reichen von fleischlichen Begierden ber ein Bedrngtwerden durch dmonische Gedanken bis hin zu einer streitschtigen Ehefrau. Aber alle diese Mutmaungen bleiben reine Spekulation.

Auf jeden Fall bekannte Paulus, dass es in seinem Leben einen heftigen Kampf gab. Er berichtete: Nachdem ich diese groe Offenbarung ber das Paradies empfangen hatte, schlug mich ein Engel Satans. Das Wort im zweiten Teil des Verses (2. Korinther 12,7) bedeutet tatschlich mit der Faust schlagen. Paulus erklrte: Gott lie zu, dass der Feind mir ins Gesicht schlug.

Wer war dieser Bote Satans, der Paulus plagte und ihm ins Gesicht schlug? Ich glaube nicht, dass es ein rein physisches Leiden war, wie eine Sehschwche oder ein Sprachfehler. Und ich glaube auch nicht mehr, wie ich es frher tat, dass es sich um eine dmonische Salve von Lgen und Vorwrfen handelte, die ihn entmutigen sollten.

Nein, ich glaube, wir erhalten einen Hinweis in der Erklrung des Apostels: damit ich mich nicht berhebe (Vers 7). Ich glaube, dass Paulus hier von Selbstberhebung spricht von persnlichem Stolz. Sehen Sie: Paulus war ein Phariser gewesen und alle Phariser waren stolz. Eine Haltung der berlegenheit war tief in ihnen verwurzelt: Ich bin froh, dass ich nicht so bin wie die Masse der gewhnlichen Snder. Auerdem hatte Paulus einige menschliche Grnde, stolz zu sein. Er war auerordentlich intelligent und hatte zugleich auerordentliche Gaben des Heiligen Geistes empfangen.

Ich glaube, der Teufel wusste, dass dieser Stolz der entscheidende Schwachpunkt des Apostels Paulus war und genau an diesem Punkt griff er ihn an. Er schmeichelte Paulus, kitzelte sein Ego, beschoss ihn mit einem stolzen Gedanken nach dem anderen: Du bist der Einzige, der diese Offenbarung empfangen hat. Welcher Dorn knnte grer sein als die tglichen Angriffe Satans an unserer verwundbarsten Stelle? Paulus musste stndig zum Kreuz gehen und seine Begabung niederlegen, um seinen Stolz zu bezwingen.

Satan wusste auch, dass David besonders anfllig fr Begierde war. Er gab der Schwche dieses gottesfrchtigen Mannes Nahrung, indem er eine Frau direkt vor seinen Augen baden lie. Genauso schlgt der Teufel auch uns stndig mit Gelegenheiten und Versuchungen, die unseren Stolz, unsere Begierde, unseren Ehrgeiz, unsere Angst nhren was immer unsere grte Schwche sein mag.

Allerdings konnte der Teufel Paulus nicht schlagen, ohne zuerst Gottes Erlaubnis zu bekommen. Wir wissen zum Beispiel, dass Gott Satan erlaubte, Hiob zu prfen. Und nun hatte Gott eine Absicht, als er Paulus Dorn zulie. Er wusste, dass die grte Gefahr fr das Zeugnis des Apostels nicht im Bereich des Sinnlichen, der Habgier oder der Anerkennung von Menschen lag; nein, Paulus achtete nicht auf fleischliche Dinge. Seine Schwche war der Stolz auf die groen Offenbarungen, die er empfangen hatte.

Paulus schreibt: Um dessentwillen habe ich dreimal den Herrn angerufen, dass er von mir ablassen mge (Vers 8). Er bringt hier zum Ausdruck: Ich habe den Herrn von ganzem Herzen gesucht und er hat sich mir offenbart und offenbart sich in mir. Er hat mir sogar seine Herrlichkeit im Himmel gezeigt. Doch genau in diesem Moment bekam ich eine stechende Erinnerung an meine menschliche Schwche zu spren. Ich bat den Herrn instndig: Nimm diesen Stachel weg. Ich habe genug von dieser Schwche, dieser dmonischen Plage. Wie lange muss ich noch durch diese Angriffe gedemtigt werden? Wie lange muss ich diese Bedrngnisse erleiden? Bitte, Herr, befreie mich.


3. Paulus Beispiel schliet mit
der Antwort, die Gott ihm gab.


Gott machte sich nicht die Mhe, Paulus in dieser Sache irgendeine Erklrung zu geben. Und er gewhrte ihm auch nicht die Bitte, seine Leiden zu beenden, indem er den Dorn beseitigte und den Boten Satans vertrieb. Stattdessen gab Gott Paulus etwas viel Besseres. Er offenbarte dem Apostel, wie er jeden Tag siegreich bestehen konnte: Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade gengt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung (Vers 9).

Gott gab ihm hier im Grunde genommen zu verstehen: Paulus, ich werde dir Gnade fr die Anfechtungen jedes einzelnen Tages geben. Und das wird dir gengen, in allen Situationen, mit denen du konfrontiert wirst. Du brauchst nicht alles zu verstehen, was du durchmachst. Deshalb kannst du genauso gut aufhren, nach dem Warum zu fragen. Du hast meine Gnade und das ist alles, was du brauchst.

Wir erhalten Briefe von Christen, die unvorstellbare Leiden in ihrem Leben durchmachen. Junge Menschen berichten, wie sie in einem Haus aufwachsen, das von Hexerei erfllt ist wie sie geschlagen, missbraucht und vernachlssigt werden. Ein Sechszehnjhriger schrieb, dass seine Eltern ihn veranlassten, Drogen zu nehmen. Diese Menschen rufen: Ich liebe Gott ich habe gebetet und seine Nhe gesucht. Ich habe mein ganzes Vertrauen auf ihn gesetzt. Aber tglich werde ich mit mchtigen Feinden konfrontiert und sehe kein Zeichen von Befreiung.

Ich mchte niemanden entmutigen. Aber wie bei Paulus knnte es sich auch bei Ihnen um die Art von Bedrngnis handeln, die Gottes treueste Diener trifft. Wenn das so ist, dann mssen Sie lernen, jeden Tag zu bestehen, indem Sie sich ganz auf seine Gnade sttzen. Ihre Befreiung wird keine pltzliche, einmalige Erfahrung sein, sondern ein Wandel mit Gott von Tag zu Tag.

Ich sage Ihnen noch einmal: Es ist keine Snde, Gott nach dem Warum zu fragen: Warum mssen Sie so viel leiden? Warum hrt all der Schmerz und Kummer nicht auf? Aber ich sage Ihnen auch, dass Sie genauso gut aufhren knnen zu fragen weil Gott diese Art von Fragen nicht beantwortet. Er schuldet uns keine Erklrung fr unsere Leiden.

David fragte aufrichtig: Was bist du so aufgelst, meine Seele ... Sagen will ich zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich trauernd einhergehen, bedrckt durch den Feind? ... Was bist du so aufgelst, meine Seele, und was sthnst du in mir? (Psalm 42,6.10.12). Wir wissen, dass Gott David liebte. Doch die Bibel gibt keinen Hinweis darauf, dass Gott Davids Frage beantwortet htte.

Jesus fragte: Warum kann dieser Kelch nicht an mir vorber gehen? Vater, warum hast du mich verlassen? (siehe Matthus 26,39; 27,46). Aber nirgendwo in der Bibel lesen wir von einer Antwort Gottes auf diese Fragen seines geliebten Sohnes.

Was mich selbst betrifft, so habe ich diese Fragen mein ganzes Leben lang gestellt. Im Alter von 28 Jahren brachte ich meine Familie nach New York, damit ich unter den Gangs und Drogenabhngigen arbeiten konnte. Eines Tages, nur wenige Jahre nach unserem Umzug, hatte meine Frau Gwen pltzlich wahnsinnige Schmerzen. Wir brachten sie sofort zur Notaufnahme ins Krankenhaus, wo sie sofort operiert wurde. Dann hrten wir das schreckliche Wort: Krebs. Sie hatte einen Darmtumor von der Gre einer Orange.

Ich erinnere mich an die Fragen, die ich Gott stellte: Warum, Herr? Wir haben alles aufgegeben, um deiner Fhrung hierher zu folgen. Wir haben unser Leben dem Dienst auf diesen Straen geweiht. Warum mssen wir jetzt so etwas durchmachen? Bist du wegen irgendetwas zornig auf mich? Was habe ich getan?

Dieselben Fragen stellte ich noch fnf weitere Male jedes Mal, wenn Gwen wieder ein Krebsgeschwr hatte. Und ich stellte sie bei jeder ihrer 28 Operationen.

Ich fragte Gott erneut in Houston, Texas, als unsere Tochter Debbie an Krebs erkrankte und vor Schmerzen wie ein Ftus gekrmmt da lag. Sie hatte einen Tumor an der gleichen Stelle wie ihre Mutter. Ich schrie: Herr, Gwen war schon genug aber das hier ist einfach zu viel. Warum?

Dann fragte ich wieder, als unsere Tochter Bonnie in einem Krankenhaus in El Paso, Texas, gegen Krebs bestrahlt wurde. Sie war von rzten in Bleikitteln umgeben und ihr Krper wurde drei Tage lang mit tdlichen Strahlen bombardiert. Die rzte gaben ihr eine berlebenschance von 30 Prozent. Ich schrie: Gott, bestimmt bist du zornig auf mich. Eine andere Erklrung gibt es nicht. Wie viel mehr soll ich denn noch ertragen?

Schlielich fuhr ich allein auf einer einsamen Strae und schrie zwei Stunden lang zu Gott: Nimmt das denn gar kein Ende? Ich gebe dir alles von mir, Tag fr Tag. Doch je mehr ich dich suche, desto mehr Leid erlebe ich.

Ich wei auch, wie es ist, von einem Boten Satans geschlagen zu werden.

Ich wurde schmerzlich in Versuchungen und Verlockungen gefhrt. Ich hatte Feinde, die mich von allen Seiten angriffen. Ich wurde durch Gerchte verleumdet, falsch beschuldigt, von Freunden abgewiesen. In diesen dsteren Zeiten fiel ich auf die Knie und rief: Warum, Herr? Alles, was ich will, bist du. Warum lsst du zu, dass Satan mir so zusetzt? Wie lange muss ich mit dieser Schwachheit ringen? Doch genauso, wie Gott Paulus keine Erklrung gab, beantwortete er auch mir keine meiner Fragen.

Ich glaube, dass der Herr uns alles erklren wird, sobald wir im Himmel sind. Wir haben eine ganze Ewigkeit, um Antworten auf unsere Fragen zu erhalten. Und wenn er es uns offenbart, werden wir sehen, dass alles Teil eines vollkommenen Planes war gelenkt und berwacht von einem liebenden Vater, der wusste, was ntig war, damit wir auf unseren Knien bleiben und in ihm Schritt fr Schritt weiter gehen.


Bis zu diesem Tag sagt Gott: Ich habe alle
Gnade, die du brauchst, um zu berwinden.


Oft hren wir, dass Gnade einfach als unverdiente Gunst und Segen Gottes definiert wird. Doch ich glaube, dass Gnade weit mehr ist als das. Meiner Meinung nach ist Gnade alles, was Christus in unseren Zeiten des Leidens fr uns ist Macht, Kraft, Gte, Barmherzigkeit, Liebe , um uns durch unsere Bedrngnisse hindurch zu bringen.

Wenn ich auf all die Jahre zurckblicke Jahre mit groen Anfechtungen, Leiden, Versuchungen und Bedrngnissen , kann ich bezeugen, dass Gottes Gnade ausreichte. Seine Gnade brachte Gwen durch. Und sie brachte auch Debbie und Bonnie durch. Heute sind meine Frau und meine Tchter alle gesund und stark und dafr danke ich dem Herrn.

Seine Gnade hat auch mich durchgetragen. Und das gengt fr heute. Eines Tages in der Herrlichkeit wird mein Vater mir den wunderbaren Plan offenbaren, den er die ganze Zeit ber hatte. Er wird mir zeigen, wie ich durch all meine Anfechtungen Geduld lernte; wie ich Barmherzigkeit fr andere Menschen lernte; wie seine Kraft in meiner Schwachheit mchtig war; wie ich seine absolute Treue zu mir erlebte; wie ich hoffentlich Jesus immer hnlicher wurde.

Wir mgen weiter nach dem Warum fragen doch es bleibt ein Geheimnis. Ich bin bereit, dies zu akzeptieren, bis Jesus kommt und mich zu sich holt. Ich sehe kein Ende bei meinen Anfechtungen und Bedrngnissen. Ich erlebe sie nun schon seit ber fnfzig Jahren. Doch in alledem wird mir in stndig wachsendem Ma die Kraft Christi gegeben. Tatschlich kamen die grten Offenbarungen seiner Herrlichkeit gerade in den hrtesten Zeiten, die ich durchmachte. Genauso wird Jesus auch Ihnen gerade an Ihren Tiefpunkten das grte Ma seiner Strke zuteilen.

Wir mgen unseren Schmerz, unsere Bedrckung und Unannehmlichkeit nie verstehen. Vielleicht werden wir nie wissen, warum unsere Gebete um Heilung nicht beantwortet wurden. Aber wir brauchen es auch nicht zu wissen. Unser Gott hat uns die Antwort schon gegeben: Du hast meine Gnade und, mein geliebtes Kind, das ist alles, was du brauchst.

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