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Das Zeugnis des Geistes!


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Von David Wilkerson
27. Dezember 1993
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"Und der Geist ist es, der dies bezeugt, denn der Geist ist die Wahrheit" (1. Johannes 5,6).

Vor einigen Jahren wurde ich zu einer evangelistischen Veranstaltungsreihe in einer Vorortgemeinde am Rande New Yorks eingeladen. Man hatte begeistert vom "erfolgreichen Feldzug" der zwei jungen Evangelisten berichtet. Schließlich besuchte ich eine ihrer Versammlungen und erhielt einen Platz zwischen den Mitarbeitern in der ersten Reihe. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, welch schlimme Erfahrung mir bevorstand!

Man hatte die beiden jungen Männer immer als "vollmächtige Evangelisten" bezeichnet. Der eine war Prediger, der andere Sänger und Keyboarder. Als die Versammlung begann und ich die beiden Männer beobachtete, fühlte ich eine wachsende Unruhe und Beklommenheit in mir hochsteigen.

Bevor der junge Prediger mit seiner Botschaft begann, heizte er erst einmal die Stimmung auf: Er hatte eine Reihe hübsch verpackter Geschenke aufgebaut, die er allabendlich demjenigen Teilnehmer überreichte, der die meisten Besucher mitgebracht hatte: Toaster, Radios, Mixgeräte - ja sogar ein Fahrrad für den Abschlußabend!

Seine Predigt bestand aus nichts als einer Reihe aufregender Geschichten. Das Publikum war begeistert - mir aber wurde übel davon! Aus meiner Beklommenheit wuchs allmählich die Gewißheit: "Dieses Treiben stammt nicht von Gott - es ist durch und durch fleischlich! Hier läuft etwas ganz Übles ab. Der Heilige Geist ist gar nicht da. Diese beiden Evangelisten sind schwul - und sie machen allen anderen etwas vor!"

An diesem Abend war mir übel, und ich empfand unaussprechliche Traurigkeit, doch der Grund dafür war ausschließlich das Zeugnis des Heiligen Geistes, das in mir wirkte! Der Pastor war über die hohe Besucherzahl so begeistert, daß er jedes Unterscheidungsvermögen beiseite gelegt hatte. Und den Leuten gefiel diese fleischliche Show, weil sie geistlich blind geworden waren - sie folgten einfach dem Pastor!

Einige Jahre später traf ich die beiden Evangelisten in einem Flughafen. Dieses Mal wurde ich durch das Zeugnis des Heiligen Geistes aufgefordert, die beiden Männer zur Rede zu stellen. Nachdem wir einander begrüßt hatten, sagte ich - ohne negativen Unterton in meiner Stimme: "Ich weiß, was mit euch beiden los ist - ihr seid homosexuell. Hört doch auf, den Herrn durch euer Treiben zu verspotten. Geht und sucht euch eine Arbeit. Gott wird euch dieses Theater nicht durchgehen lassen. Und ich möchte nicht gezwungen sein, euch öffentlich zur Rede zu stellen!"

Meine Warnung schien die beiden nicht im geringsten zu bekümmern. Einige Jahre später hielt ich mich während einer Evangelisation im Norden Kanadas auf. Eines Abends war ich nach der Veranstaltung hungrig, und mein Gastgeber brachte mich in ein abgelegenes Restaurant, etwa eine halbe Autostunde entfernt. Als wir den Raum betraten, sahen wir niemand anderen als die beiden Evangelisten, die sich an einem der Tische mit zwei ausgesprochen weiblich aufgemachten Männern amüsierten! Wie betroffen sie waren, als ich an ihren Tisch trat! Sie wußten, daß sie ertappt worden waren.

Kurze Zeit später wurden sie zur Rede gestellt und mußten ihren Dienst aufgeben. Der Heilige Geist bestätigte, was Er mir einige Jahre zuvor gezeigt hatte! Was mich jedoch am meisten schockierte, war, daß in all den großen Gemeinden, denen sie "gedient" hatten, keiner der Pastoren erkannt hatte, was mit den beiden los war. Keiner hatte ihr Treiben durch das Zeugnis des Heiligen Geistes aufdecken können!

Ein anderes Mal wurde ich zu einem "vollmächtigen Evangelisten" eingeladen, der schon die sechste Woche in einer großen Pfingstkirche im Süden Amerikas predigte. Dieses Mal nahmen meine Frau und ich unbemerkt auf der Galerie Platz - Was für eine Show sollte sich da vor unseren Augen abspielen!

In seinem rotkarierten Glitzerjackett glich der Evangelist einem Showmaster, als er die Bühne betrat. Die Menge applaudierte, als er vorgestellt wurde. Bestürzt wandte ich mich meiner Frau: "Gwen, das ist der größte Schwindler, der je eine Kanzel betreten hat!"

Zu allererst stolzierte er fünf Minuten lang auf der Bühne hin und her, machte Witze und servierte den Zuhörern Schmeicheleien. Dann stieg er hinunter ins Publikum, küßte ein paar Frauen, während er ihre Ehemänner schmunzelnd bat, doch nicht eifersüchtig zu sein. "Das ist ein Schauspieler", dachte ich bei mir. "Der kennt Gott überhaupt nicht!"

Auch seine Predigt bestand aus lauter unglaublichen Geschichten - und die Menge staunte wie gebannt! Er erzählte: "Neulich saß ich beim Friseur, als der Vizepräsident hereinkam und direkt neben mir Platz nahm. Er schaute zu mir herüber, und zu meiner Überraschung kannte er meinen Namen. Er sagte: 'Bruder Billy Bob, der Präsident und ich haben von Ihren großartigen Veranstaltungen gehört. Kommen Sie doch mal vorbei, wenn Sie das nächste Mal in Washington sind.'"

Ich sah zu Gwen hinüber und sagte: "Der lügt wie gedruckt, Liebling! Das ist alles nichts als Schwindel!" Doch das Publikum klatschte begeistert, und auch der grauhaarige Pastor nahm ihm den ganzen Schwindel ab.

Gwen und ich verließen den Saal. Auf dem Weg zum Auto mußte ich mir den Magen halten. Aber es war keine physische Übelkeit, sondern eine Art tiefes, inneres Aufbegehren, ein unbeschreiblicher Schmerz. Wieder war es das Zeugnis des Heiligen Geistes, der mir den Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Ungeistlichen offenbarte!

Gott gab jenem Pastor, wonach er sich so gesehnt hatte: ein volles Haus und große Menschenmengen. Aber es hatte ihn das Zeugnis des Heiligen Geistes gekostet! Er war blind geworden und hatte jedes Unterscheidungsvermögen verloren! Jeder geisterfüllte Christ in jener Gemeinde, der einen heiligen Lebenswandel führte, erkannte den Schwindel innerhalb der ersten fünf Minuten - und verließ den Saal! Diese Christen hatten das Zeugnis des Heiligen Geistes in sich, und sie konnten es nicht ertragen, in der Gegenwart dieses Mannes zu bleiben!


Manchmal läßt der Heilige Geist nicht zu, daß Sie schweigen!


Es gibt Zeiten, in denen ich durch das innere Zeugnis des Heiligen Geistes nicht stillbleiben kann. Der Geist regt sich in mir und ich muß reden, um die Werke des Fleisches und des Teufels aufzudecken!

Einmal bat mich eine "christliche" Rockgruppe, an ihrem Open-air-Konzert teilzunehmen. Ich ging hin und hörte zu. Das meiste war bestenfalls akzeptabel: einfach lautes Schlagzeug und undifferenzierbare Musik. Doch dann, gegen Ende des Konzerts, wurden die Rauchentwickler und Flashligts eingeschaltet - und die Menge geriet ins Taumeln!

Als ich aufschaute, sah ich ganze Scharen von Dämonen von der Bühne aufsteigen und über der Menge kreisen. Im selben Augenblick fiel ich rückwärts zu Boden, von der Kraft des Heiligen Geist regelrecht niedergeworfen. Mein inneres Zeugnis sagte mir: "Das ist Ichabod! Die Herrlichkeit des Herrn ist gewichen!"

Plötzlich erfaßte der Heilige Geist meine Stimme. Ich sprang auf, rannte über den ganzen Platz, Stühle umkippend und rief laut: "Ichabod! Aufhören - das ist der Teufel!" Doch niemand kümmerte sich darum!

Als ich nach Hause kam, brach ich im Wohnzimmer zusammen, kauerte auf dem Fußboden und stöhnte und weinte. Ich konnte kaum noch Luft holen. Als Gwen mich sah, geriet sie außer sich. "Dave, was ist mit dir? Tut dir was weh? Sag' doch was!"

Ich konnte kein Wort hervorbringen. Nie hatte ich solche Trauer verspürt! Schließlich stammelte ich: "Es ist die Trauer Gottes! Dieser Dienst ist mit Blindheit geschlagen. Sie erkennen nicht, daß es alles satanisch ist! Alle haben geklatscht; dabei hätten sie weinen sollen!"

Diese Nacht werde ich nie vergessen. Bis zum Morgengrauen schrie ich: "Oh Gott, all die Prediger, die Mitarbeiter, die Eltern, die Teenager - und keiner von ihnen erkennt es! Keiner sieht, daß es fleischlich ist, daß Satan sich manifestiert hat! Oh Herr, bin ich derjenige, der verrückt ist? Warum war ich so aufgebracht? Warum rannte ich wie ein Verrückter durch die Menge?"

Es war die Stimme des Heiligen Geistes in mir, der die Wahrheit bezeugte! "Der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein" (Johannes 14,17).

Der Heilige Geist wohnt in uns, um uns zu offenbaren, was wahr und was falsch ist. Er redet mit leiser, sanfter Stimme tief in unser Herz. Viele der Heiligen früherer Generationen glaubten an dieses Reden des Geistes in den Gläubigen. Sie predigten oft über "das Zeugnis des Geistes." Aber heute höre ich keine Predigt mehr über diese Wahrheit. In den meisten Gemeinden hat noch niemand etwas über das Zeugnis des Heiligen Geistes gehört!

Tatsache ist jedoch, daß die Gläubigen das Zeugnis des Heiligen Geistes mehr benötigen als je zuvor. Und wir werden es noch dringender benötigen, je näher der Tag des Herrn rückt! Satan hat sich schamlos als Engel des Lichts verstellt, um wenn möglich selbst die Auserwählten Gottes zu verführen. Seine üblen Verblendungen werden überall aufkeimen: falsche Lehren, falsche Lehrer, ein falsches Evangelium. Selbst in diesem Augenblick werden Menschen massenweise durch ein falsches Evangelium verführt und durch üble falsche Propheten und korrupte Lehrer irregeleitet!

Doch Sie können das Zeugnis des Heiligen Geistes in sich haben, damit Sie zu unterscheiden vermögen, ob etwas richtig oder falsch, wahr oder gelogen ist! Wenn Sein Zeugnis in Ihnen wirkt, dann können Sie jede Lehrkassette hören, jede Versammlung besuchen und jedes Buch lesen und ohne jeden Zweifel unterscheiden, was rein und was unheilig ist. Sie können in der Gewißheit leben, nicht durch irgendeinen üblen Betrug getäuscht zu werden!

Das innere Zeugnis des Heiligen Geistes wirkt nämlich nach dem "Prinzip des Friedens". Der Friede Gottes ist die größte Gabe, die Sie haben können. Und wenn dieser Friede gestört wird, können Sie gewiß sein, daß der Heilige Geist zu Ihnen redet! Wenn Sie in Ihrem Geist unruhig werden - tief im Innern erschüttert und beunruhigt werden - dann ist Gott dabei, Sie auf etwas Falsches aufmerksam zu machen. Sie werden Seine Betrübnis spüren - Seine Trauer und Seinen Zorn!

Sie mögen sagen: "Der Heilige Geist wohnt schon in mir. Aber ich möchte, daß Sein Zeugnis in meinem Herzen wirkt. Wie kann ich das bekommen?"


1. Das Zeugnis des Heiligen Geistes wirkt nur in einem
demütigen, reinen Gefäß, in dem der Friede Gottes regiert!


"Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen" (Kolosser 3,15). Sünde versetzt das Herz in Unruhe. Und jede verborgene, unbereute Sünde raubt dem Gläubigen diesen kostbaren Frieden! Sein Herz wird durch Schuld, Verdammnis und Furcht hin- und hergerissen, und der Geist wird ihm nur eines sagen: "Tue Buße! Fliehe!"

Ja, der Heilige Geist wird zu Ihnen reden, um Sie zurechtzubringen; Er wird Sie von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht überführen. Doch wenn es um Wegweisung geht - jene leise, sanfte Stimme, die Ihnen sagt, was Sie tun und wohin Sie gehen sollen -, dann wird Er nicht in einem unreinen Gefäß wirken!

Wenn Sie in Ihrer Sünde verharren, wenn Sie sie nicht bekennen oder aus Ihrem Leben ausräumen, dann wird Ihr Herz Sie aus einem unablässigen Strom von Lügen speisen. Sie werden Lehren vernehmen, die Ihnen Ihre Sünden akzeptabel erscheinen lassen. Sie werden denken: "Eigentlich ist es gar kein so großes Problem. Ich fühle mich nicht schuldig." Doch in Wirklichkeit gehen Sie dabei völlig in die Irre!

Jesaja spricht von einem Volk, das behauptete, den Ratschluß Gottes hören zu wollen. Die Israeliten sagten: "Es eile, es komme rasch sein Werk, damit wir es sehen! Und der Ratschluß des Heiligen Israels nahe heran und komme, damit wir ihn erkennen!" (Jesaja 5,19).

Doch die Herzen dieser Menschen waren voller Trug und sie endeten in völliger Verwirrung! Sünde hatte ihr Urteilsvermögen ausgehöhlt, so daß sie das Böse nicht mehr zu unterscheiden vermochten und das Heilige, Reine als Unrecht bezeichneten. Jesaja sagte dazu: "Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem!" (Vers 20).

Vor kurzem warnte mich ein Pastor vor einem gewissen Bibellehrer und sagte: "Dieser Mann predigt die schlimmste Irrlehre! Halte dich von ihm fern, sonst kommst du noch zu Fall. Dieser Mann ist gefährlich."

Der Pastor sprach voller Zorn gegen diesen Bibellehrer. Doch als ich eine Kassette von ihm hörte, jubelte mein Herz in mir und Friede erfüllte mich! Ich wartete auf die "gefährlichen" Stellen, doch die gesamte Lehre handelte ausschließlich von einem geheiligten Lebenswandel und einem reinen Herzen. Ich besorgte mir eine weitere Kassette und dann noch eine. Und eine war aufbauender als die andere! Ich fragte mich, wie jemand diese Botschaft als gefährlich oder bösartig bezeichnen konnte.

Doch jener Pastor war von seiner Einschätzung völlig überzeugt. Ich glaube wohl, daß eine Stimme zu ihm gesprochen hatte. Allerdings war es nicht die Stimme Gottes gewesen, sondern die seines eigenen Fleisches, das sich regte, weil er von seinen Sünden überführt wurde!

Die Botschaft über Heiligkeit und Reinheit hatte ihn tief im Inneren berührt und wütend gemacht. Eine innere Stimme hatte ihm gesagt, daß diese gesunde Lehre eine Irrlehre sei, und er war zu einem völlig falschen Urteil gelangt! Warum? Weil Sünde ihn blind gemacht hatte! An irgend einem Punkt hatte er sich auf einen Kompromiß eingelassen, und der Geist der Welt hatte in ihm Fuß gefaßt. Jesus sagte, daß Menschen, die von der Welt sind, die Stimme des Geistes nicht hören können, "den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt" (Johannes 14,17).

Geliebte Mitchristen, seien wir sorgsam darauf bedacht, uns nicht vom sogenannten inneren Zeugnis irgend eines Menschen beeinflussen zu lassen! Wenn mir jemand etwas Negatives oder Vorwurfsvolles über einen anderen Menschen erzählt, dann möchte ich diese Person kennenlernen. Oft ist es die ungeteilte Hingabe dieses Menschen an Gott, die das Herz des Sünders zu seiner Anklage provoziert hat!


2. Im Herzen eines stolzen Christen kann es kein inneres
Reden des Heiligen Geistes geben!


An diesem Punkt möchte ich eine klare Unterscheidung zwischen Stolz und Demut treffen:

* Ein demütiger Mensch ist nicht jemand, der wenig von sich selbst hält, den Kopf hängen läßt und behauptet: "Ich bin ein Nichts." Es ist vielmehr jemand, der sich in jeder Hinsicht und in jeder Situation völlig von Gott abhängig macht. Ein demütiger Mensch weiß, daß der Herr ihn leiten, bevollmächtigen und beleben muß - weil er sonst tot ist! Er sagt: "Ich werde nichts tun, solange ich den Willen Gottes nicht kenne. Ich handle nicht, bevor Er mir nicht eine Anweisung gibt!"

* Ein stolzer Mensch mag Gott zwar in gewisser Hinsicht lieben, doch er handelt und denkt unabhängig von Ihm. Die Wurzel des Stolzes ist Unabhängigkeit von Gott. Der Stolze trifft seine Entscheidungen aufgrund eigener Einschätzung, Fähigkeit und Erfahrung. Oft hört man ihn sagen: "Gott hat mir einen klaren Verstand gegeben, und Er erwartet von mir, daß ich ihn auch gebrauche. Es ist dumm, Ihn bei jeder Kleinigkeit um Weisung zu bitten."

Ein solcher Mensch ist unbelehrbar, weil er "schon alles weiß". Er hört vielleicht auf einen anderen Christen, wenn dieser mehr Autorität hat oder bekannter ist als er selbst, aber nie auf jemand, der ihm unterlegen ist. Ich weiß, daß diese Beschreibung zutrifft, denn so bin ich selbst einmal gewesen!

Ich war ein hochtrabender junger Evangelist, der in der ganzen Welt bekannt war. Ich hätte auf einen berühmten Mann Gottes gehört. Aber nur selten beachtete ich, was ein unbekannter, wenig gebildeter Christ zu sagen hatte! Wenn ein junger Prediger in mein Büro kam, um mir etwas zu sagen, gewährte ich ihm fünf Minuten, bevor ich ihn höflich zur Tür geleitete. Ich sagte mir: "Ich habe so viel Erfahrung. Ich habe soviel durchgemacht. Solange er nicht genausoviel Erfahrung sammelt, hat er mir nichts zu sagen."

In den letzten Jahren war ich der Meinung, daß Gott diese Haltung schon lange in mir ausgemerzt hätte. Doch vor einigen Wochen geschah etwas, das mir zeigte, daß ich immer noch nicht ganz frei davon bin!

Einer der Empfänger unserer Rundbriefe schickte mir eine Lehrkassette von einem Mann, von dem ich noch nie gehört hatte. Ich nahm die Kassette mit nach Hause, hörte etwa fünfzehn Minuten zu und merkte, daß dieser unbekannte Mann die Wahrheit sagte. Das Zeugnis des Heiligen Geistes bestätigte mir, daß ich einem wahrhaft heiligen, demütigen Mann zuhörte.

Dann sprach der Prediger darüber, daß er keine Ausbildung hatte. Er hatte keine Bücher studiert, sondern war nur vom Heiligen Geist gelehrt worden. Er erklärte in seinem monotonen Südstaatendialekt, daß die Bibel das einzige Buch sei, daß er in den letzten 15 Jahren studiert habe.

Einen flüchtigen Augenblick lang dachte ich: "Dieser Mann kann mir gar nichts beibringen. Ich bin ein begieriger Leser; ich habe die Schriften der Puritaner und die Biographien großer Missionare reihenweise gelesen. Aber er klingt wie einer, der nie in seinem Leben ein Buch aufgeschlagen hat!" Und damit schaltete ich die Kassette aus.

Gleich danach vernahm ich unmißverständlich das Zeugnis des Heiligen Geistes: "Schalte die Kassette wieder ein. Du kannst eine Menge von ihm lernen!"

Inzwischen habe ich sechs weitere Kassetten und sein Buch bestellt - und bin durch ihn sehr gesegnet worden! Mein blinder Stolz hätte mir jedoch beinahe geraubt, was Gott mir für mein Wachstum zugedacht hatte!


Einen stolzen Menschen erkennt man leicht an seinen Früchten!


Kein einziges Wort, das ein Stolzer empfängt, stammt von Gott! Er kann unmöglich ein gerechtes Urteil fällen, unmöglich Gottes Gedanken aussprechen, weil der Heilige Geist nicht in ihm Raum hat, um die Wahrheit zu bezeugen. "Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes" (Sprüche 13,12).

Sie fragen sich vielleicht: "Wie kann ein Christ, der vom Heiligen Geist erfüllt ist, fremde Stimmen hören, und nicht die des Geistes?"

Denken Sie an König Saul - ein Musterbeispiel für Stolz. Saul beharrte darauf, alles auf seine Weise zu tun! Er konnte nicht abwarten, bis Gott handelte. Als der Prophet Samuel zur vereinbarten Zeit nicht kam, um vor dem Kampf das Opfer darzubringen, spielte Saul selbst den Priester und brachte sein eigenes Opfer dar. Es war ein Verhalten, das auf purem Eigensinn, Unabhängigkeit und Ungeduld über Gottes Wege beruhte!

Gott hatte Saul auch befohlen, alle Amalekiter zu töten. Doch wieder handelte Saul eigensinnig: Als die Schlacht vorüber war, verschonte er König Agag. Samuel tadelte Saul deswegen und fragte ihn: "Warum hast du Gott nicht gehorcht und ihn getötet?" Saul erwiderte: "Weil ich das Volk fürchtete." Wieder handelt es sich um menschliche Weisheit!

Die Bibel sagt: "Aber der Geist des Herrn wich von Saul, und ein böser Geist vom Herrn ängstigte ihn. Und die Knechte Sauls sagten zu ihm: Sieh, ein böser Geist von Gott ängstigt dich" (1. Samuel 16,14-15).

Saul wurde von Angst geplagt und fand keinen Frieden! Jeder konnte es sehen: Sein Blick irrte unruhig hin und her, sein Verhalten war von Groll geprägt. Ein anderer Geist hatte angefangen, in seinem Inneren zu reden - und es war ein Zeugnis aus der Hölle!

Saul hörte ständig Stimmen, die Gott nachahmten. Sie forderten ihn auf, David zu töten. Sie behaupteten, daß sein eigener Sohn ein Verräter sei. Sie redeten ihm ein, daß seine Leibwachen ihm eine Falle stellten. "Niemand liebt dich. Alle sind gegen dich!" Saul wurde von Neid, Haß, Angst und Furcht erfüllt!

Kann ein vom Heiligen Geist erfüllter Christ den Geist verlieren, einem bösen Geist ausgesetzt werden und doch weiter predigen und prophezeien? Ja! Saul war vom Heiligen Geist erfüllt worden: "Da geriet der Geist Gottes über Saul ..." (1. Samuel 11,6). Und schließlich geschah es, "daß ein böser Geist von Gott über Saul kam, und er geriet im Innern des Hauses in Raserei."1

Saul prophezeite immer noch - obwohl ein böser Geist in ihm war! Die Worte, die er aussprach, stammten gewiß nicht von Gott. Sie mögen richtig geklungen haben, und doch war all das ein anderes Evangelium! Obwohl dieser Mann einmal von Gott auserwählt und vom Heiligen Geist gesalbt worden war, redete er direkt aus seinem Fleisch heraus!

Gerade in diesem Augenblick tauschen tausende von Christen Kassetten und Bücher aus - doch viele stecken voller Gift! Zuerst bemerken Sie den Irrtum vielleicht nicht; doch wenn Sie das Zeugnis des Heiligen Geistes haben, dann hören Sie einfach eine Weile zu, und Er wird es aufdecken. Der stolze Lehrer oder Prediger wird - unter der Leitung eines bösen Geistes - irgendwann etwas sagen, das in Ihnen Unruhe weckt. Vielleicht hören Sie eine ganze Stunde lang ein gut klingendes Evangelium, bevor Sie auf fünf Minuten verdrehtester Lehre stoßen. Doch nur das Zeugnis des Heiligen Geistes kann es Ihnen offenbaren!


3. Eines Abends sagte Gott mir etwas über unsere
Gemeinde, das ich nicht erwartet hatte!


Der Herr flüsterte mir zu: "Diese Gemeinde braucht eine Schocktherapie! Zuviele sind selbstzufrieden und selbstgefällig geworden. Ihr fühlt euch sicher vor all den Stürmen und Wellen falscher Lehre, die das ganze Land überschwemmen, aber ihr seid auf das, was kommen wird, nicht vorbereitet!"

Geliebte Mitchristen, diese Botschaft vom inneren Zeugnis des Heiligen Geistes ist keine Sache, die man nach Belieben akzeptiert oder sein läßt - es geht um Leben und Tod! Ohne das Zeugnis des Heiligen Geistes werden Sie in den letzten Tagen nicht bestehen können! Sie werden dem kommenden Geist des Antichristen nicht standhalten!

Hier ein Beispiel: Der amerikanische Präsident Clinton hat in seinem Gesundheitsprogramm die Einführung eines nationalen Krankenversicherungsausweises und langfristig eines hypermodernen fälschungssicheren Numerierungssystems vorgesehen. Aller Wahrscheinlichkeit nach bedeutet dies, daß eine entsprechende Markierung an Kopf, Arm oder einer anderen Körperstelle implantiert wird. Niemand wird dann ohne diese Nummer Gesundheitsfürsorge in Anspruch nehmen können.

Außerdem steuern wir auf eine bargeldlose Gesellschaft zu - zunächst durch Kreditkarten, später durch Laserimplantation unter der Haut. Die europäische Gemeinschaft hat diese Maßnahme bereits in ihre Planungen aufgenommen. Möglicherweise stehen wir kurz vor der Kennzeichnung durch das Malzeichen des Tieres! Und wenn Ihnen das Unterscheidungsvermögen fehlt, werden Sie leicht von einem skrupellosen Regierungssystem vereinnahmt, das Ihre Steuergelder für Abtreibungen verwendet!

Es ist tragisch, daß einige Christen diese antichristlichen Manöver nicht durchschauen werden! Deshalb brauchen Sie den Heiligen Geist jeden Tag - im Alltag, bei Ihrer Arbeit, in der Schule. Sie müssen Politiker und Führungskräfte richtig beurteilen können, damit Sie nicht unverhofft in das System des Antichristen hineingezogen werden.

Wir müssen wach werden, geliebte Mitchristen! Das ist es, was Jesus uns durch das Gleichnis der törichten Jungfrauen zu sagen versuchte, denen das Öl für ihre Lampen ausging! Sie hatten eine Zuteilung des Heiligen Geistes erhalten, doch zum Schluß fehlte ihnen Sein inneres Zeugnis. Wenn Sie keine Vorsorge getroffen haben, damit das Zeugnis des Heiligen Geistes in diesen letzten Tagen in Ihnen wirksam bleibt, dann wird Ihnen zum Schluß das Öl ausgehen!

Lassen Sie sich von diesem Gleichnis Jesu wachrütteln! Wenn Ihnen das Öl ausgeht - wenn Sie Ihr geistliches Leben ausschließlich auf Ihrer Gemeinde oder Ihrem Pastor beruht -, dann tun Sie Buße! Seien Sie demütig und erforschen Sie Ihr Herz! Schreien Sie zu Gott, daß Er Ihre Seele von aller Bitterkeit und allem Groll reinigt. Bekennen Sie Ihre Sünden und tun Sie sie nicht mehr. Und setzen Sie Ihr ganzes Vertrauen wieder völlig auf Gott!

Suchen Sie nach dem Frieden Gottes in Ihrem Herzen, damit das Zeugnis des Heiligen Geistes in Ihnen wirken kann. Und bitten Sie den Vater um eine stärkere Erfüllung mit dem Geist. Laden Sie Ihn ein, Sie zu leiten und Ihnen in jeder Situation die Wahrheit zu bezeugen! Sie brauchen in diesen Tagen keine Angst zu haben. Er wartet nur darauf, Sie durch Sein inneres Zeugnis zu leiten!

1 Gemeint ist ein bis zur Ekstase gesteigertes Weissagen. (Anmerkung des Übersetzers)

Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Elberfelder Übersetzung

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