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Zum Antichrist abfallen!


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Von David Wilkerson
26. Juni 1995
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Der Apostel Paulus nennt zwei schreckliche Dinge, die der Gemeinde kurz vor der Wiederkunft Jesu wider-fahren werden. Der Herr wird tatsächlich erst zurückkehren, nachdem diese beiden schlimmen Dinge geschehen sind. Und ich möchte Ihnen zeigen, daß beides zur Zeit direkt vor unseren Augen geschieht!

Erstens sagt Paulus, daß es in den letzten Tagen einen großen Abfall vom Glauben geben wird. Und zweitens warnt er, daß ein böser antichristlicher Geist viele Gläubige überwältigen wird, die vom Weg abweichen!

Natürlich wird in der Gemeinde schon seit Jahren über das Kommen des Antichrists gepredigt und gelehrt. Wir erwarten das Erscheinen des Menschen der Gesetzlosigkeit, des Sohnes des Verderbens. Einige vermuten, daß er in unserer Zeit offenbar werden wird - daß er schon geboren wurde und heute irgendwo auf der Erde lebt.

Gibt es einen solchen Mann? Ich glaube, ja. Er ist zwar total von Satan besessen, wird er bei seinem Erscheinen aber trotzdem offen empfangen werden. Er wird die Verehrung aller Menschen fordern und sich der Welt zum Gott machen!

Der Antichrist ist nur deshalb noch nicht offenbar geworden, weil die Zeit noch nicht gekommen ist. Doch eines Tages wird der Heilige Geist Seine Einhalt gebietende Hand zurückziehen, und dann wird der Mensch der Sünde in seiner ganzen Kraft offenbar werden. Die Bibel versichert uns jedoch, daß dieser satanische Mensch von Gott beseitigt werden wird, sobald seine Zeit abgelaufen ist: "...den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft" (2. Thessalo-nicher 2,8).


Es gibt einen Antichrist - und es gibt auch den Geist des Antichrists!


Wir haben einen Erlöser, der jetzt als Mensch in Herrlichkeit existiert. Er lebt als Person - mit Fleisch, Knochen, Haaren und Augen -, obwohl Er Gott ist. Und obwohl wir uns hier auf der Erde befinden, wohnt Sein Geist in uns: "Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: Abba, Vater!" (Galater 4,6).

Doch gibt es noch einen anderen Geist, der in der Welt wirkt - den Geist des Antichrists. Genauso gewiß, wie Christus uns Seinen Geist gegeben hat, gibt es einen antichristlichen Geist, der viele abgefallene Christen in seine Gewalt gebracht hat. Dieser Geist wirkt in der Welt und bereitet die Herzen auf das Kommen des Menschen der Sünde vor!

"Und dies ist der Geist des Anti-christs, von dem ihr gehört habt, daß er komme, und jetzt ist er schon in der Welt" (1. Johannes 4,3). Johannes sagt hier: "Ihr habt vom Kommen des Anti-christs gehört. Darüber wurde gepredigt und gelehrt und ihr erwartet seine Ankunft. Aber wacht auf, Geliebte, denn der Geist des Antichrists wirkt schon jetzt!"

Wir müssen verstehen, daß der Anti-christ nicht plötzlich auf dem Schauplatz erscheinen und die Menschheit überwältigen wird. Vielmehr wirkt sein Geist jetzt im Verborgenen und baut sein Kö-nigreich in kalten, kompromißbereiten Herzen. Und wenn der Mensch der Sünde schließlich erscheint, wird er in aller Öffentlichkeit einer Welt präsentiert werden, die schon auf ihn vorbereitet wurde - den Herzen, die sein Geist schon in Besitz genommen hat!

In der jetzigen Zeit erkennen wir eine Zunahme antichristlicher Empfindungen und Einstellungen. Doch schon bald wird diese Entwicklung zu einem Strom und schließlich zu einem großen Meer anschwellen. Und wenn der Antichrist zum Schluß auftreten wird, werden sogar viele ehemalige Christen ihn begrüßen - weil ihr Herz durch einen ähnlich Geist geprägt ist!

Paulus warnte davor. Er sagte, daß in den letzten Tagen falsche Propheten in die Gemeinde eindringen und ein anderes Evangelium und einen anderen Jesus predigen würden. Viele solche Propheten sind bereits in Erscheinung getreten, die das Evangelium des Anti-christs predigen: "Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist" (2. Thessalonicher 2,7).

Der antichristliche Geist ist schon dabei, in die Herzen vieler abgefallener Christen einzudringen. Sie werden völlig vom Bösen besessen. "Aber wie kann das sein?", mögen Sie fragen. "Warum sollten abgefallene Christen sich je dem Antichrist zuwenden?"

Es liegt daran, daß sie eine ähnliche Gesinnung haben wie er! Johannes schreibt:

"Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm; denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern ist von der Welt...

Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Anti-christen aufgetreten; daher wissen wir, daß es die letzte Stunde ist" (1. Johannes 2,15-18).

Johannes warnt uns, daß diejenigen, die immer noch die Dinge dieser Welt lieben, sich dem Geist des Antichrists geöffnet haben. Er sagt hier: "Ihr wißt, daß es die letzte Stunde ist, weil so viele von der Begierde des antichristlichen Geistes erfüllt sind!"

"Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, daß Jesus der Christus ist? Der ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet" (Vers 22). Der Apostel fügt hinzu: Wenn du dich nicht völlig der Herrschaft Jesu unterstellst - wenn du Ihm nicht auf allen deinen Wegen die Ehre gibst -, dann hast du dich diesem Geist des Bösen geöffnet!"

Geliebte Mitchristen, wenn Sie Jesus nur zu 50 Prozent dienen wollen - oder sogar zu 90 Prozent -, dann verleugnen Sie damit Seine vollständige Erlösung. Sie dienen Ihm nicht mit ganzem Herzen, Sinn, Seele und Leib. Und Sie haben ein Einfallstor geschaffen, durch das der antichristliche Geist eindringen kann!

Es genügt nicht zu sagen: "Ich glaube, daß Jesus der menschgewordene Gott ist." Wir müssen vielmehr sagen: "Jesus, Du bist der menschgewordene Gott in mir. Du hast alle Macht und Gewalt über jede Lust und Sünde. Und ich gebe mich Dir völlig hin!"


Die Gerechten, die Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten -
sind das Haupt-angriffsziel des Antichrists!


"...der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist" (2. Thessalonicher 2,4). Der Geist des Antichrists widersetzt sich allen, die in enger Verbindung mit Gott leben. Er stellt wahren Anbetern nach, weil er ihre Anbetung für sich haben will!

Satan will nichts mehr, als wahre Anbetung zerstören. Er möchte Gott jeden Lobpreis rauben! Und wenn Sie in inniger Beziehung zu Jesus leben, wird der anti-christliche Geist mit aller Kraft gegen Sie angehen und Sie mit Zweifeln, Angst und Lust angreifen - mit allem, was ihm Einbruch in Ihre Anbetung verschafft.

Doch sein Geist der Gesetzlosigkeit wird vom Heiligen Geist noch zurückgehalten: "Und jetzt wißt ihr, was zurückhält, damit er zu seiner Zeit geoffenbart wird" (Vers 6).

Es ist die Kraft des Heiligen Geistes in der Gemeinde - das heißt, in den Gläubigen -, die Satans Anarchie zurückhält. Wenn Gott Seinen Geist von lebendigen Gemeinden und hingegebenen Christen wegnehmen würde, wäre unser Land nur noch eine entfesselte Hölle.

Doch nachlässige, bequeme Christen, die ihre Sünde nie aufgegeben haben und immer noch in die Dinge dieser Welt verstrickt sind, werden in diesen letzten Tagen nicht standhalten können. Das Böse wird sie überwältigen!

Der Apostel Petrus schreibt:

"Diese sind Brunnen ohne Wasser und Nebel, vom Sturmwind getrieben; und ihnen ist das Dunkel der Finsternis aufbewahrt ... Denn wenn sie den Befleckungen der Welt durch die Erkenntnis des Herrn und Heilandes Jesus Christus entflohen sind, aber
wieder in diese verwickelt und überwältigt werden, so ist für sie das letzte schlimmer geworden als das erste.

Denn es wäre ihnen besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als sich, nachdem sie ihn erkannt haben, wieder abzuwenden von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot. Es ist ihnen aber nach dem wahren Sprichwort ergangen: Der Hund kehrt wieder um zu seinem eigenen Gespei und die gewaschene Sau zum Wälzen im Kot" (2. Petrus 2,17.20-22).

Petrus beschreibt hier Menschen, die behaupteten, errettet zu sein. Sie waren einmal der Verunreinigung der Welt ent-kommen, befreit durch die Macht Gottes, und hatten den Weg der Gerechtigkeit kennengelernt. Und doch ließen sie sich wieder in Sünde verstricken. Sie wurden vom Geist des Antichrists überwunden!

Petrus kann hier nicht Ungläubige gemeint haben, denn sie hatten ja keinen Glauben, von dem sie abfallen konnten. Wer abfällt, muß einmal etwas gehabt haben, wovon er abfallen konnte. Petrus spricht also von abgefallenen Christen.

Solche halbherzigen Gläubigen fallen aber nicht nur vom Herrn ab, sondern in etwas - in die Hände des antichristlichen Geistes! Petrus sagt, daß solche Menschen "überwältigt werden" (Vers 21).

Der Apostel Paulus trifft eine erstaunliche Feststellung, wenn er sagt, daß der antichristliche Geist seinen Platz im Tempel schon eingenommen hat, "so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, daß er Gott sei" (2. Thessa-lonicher 2,4).

Geliebte Mitchristen, wir müssen aufhören, nach Jerusalem zu starren - zum Wiederaufbau des Tempels -, weil der Geist des Antichrists schon dabei ist, seinen Thron zu besteigen!

"Wie, bitte?", mögen Sie fragen. "Welcher Tempel soll das denn sein, in dem der antichristliche Geist jetzt sitzt und seine Macht und Herrschaft zeigt?"

Es ist der Tempel der menschlichen Herzen! "Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?" (1. Korinther 3,16).

"Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört?" (6,19). "Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesagt hat: 'Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein.'" (2. Korinther 6,16).

Ja, wir sind Gottes Tempel. Aber bei einigen Leuten ist ein anderer Geist in diesen Tempel eingedrungen. Der Geist Gottes ist nicht mehr da - und Lust, Stolz, Begierde und Spott haben ihre uneingeschränkte Herrschaft angetreten. Es gibt nichts Reines, Heiliges oder Göttliches mehr. Ein mysteriöser Geist der Gesetz-losigkeit hat das Regime übernommen!

Wie kann so etwas Schreckliches und Beängstigendes geschehen? Einst war dieser Tempel im Besitz des lebendigen Gottes, der darin herrschte und regierte. Einst saß Er dort auf dem Thron.

Geliebte Mitchristen, das geschieht, weil so viele Christen achtlos geworden sind. Sie leben nicht länger in Gerechtigkeit und Heiligkeit. Und irgendwann bieten sie dem antichristlichen Geist schließlich ein Einfallstor. Nun sitzt er im Tempel ihres Herzens und zeigt, daß er die völlige Kontrolle übernommen hat!


Auf dem Thron jedes Herzens wird immer ein Herrscher sitzen -
entweder Jesus, das Lamm Gottes, oder der Antichrist!


Jeder Leser dieses Predigtbriefs hat entweder den Geist Christi oder den Geist des Antichrists auf dem Thron seines Herzens sitzen.

Ich überzeugt, daß das effektivste Mittel des antichristlichen Geistes, um Herzen vorzubereiten, das Kabelfernsehen und schmutzige Filme sind. Er weiß, daß das Auge das Tor zum Herzen ist. Und er hält durch die verdorbenen, übersättigten Augen eines Christen direkt Einzug auf den Thron seines Herzens!

Deshalb kontrolliert der antichristli-che Geist die säkularen Medien - Fern-sehsender, Filmgesellschaften, Broadway Theater, die Presse. Wer außer dem anti-christlichen Geist könnte die Medien so beeinflussen, daß Abtreibung inzwischen als Recht und nicht mehr als Sünde betrachtet wird? Wer außer diesem Geist würde Euthanasie rechtfertigen, das Töten älterer, gebrechlicher Menschen? Wer außer dem Geist des Antichrists würde durch abscheuliche Filme und üble Fernsehsendungen alles verspotten, was heilig und geweiht ist?

Der Geist der Gesetzlosigkeit wird im-mer unverfrorener, und unsere Gesellschaft steht im Begriff, sich zu einer ent-fesselten Hölle zu entwickeln! Der anti-christliche Geist erfaßt unsere Schulen, Gerichtshöfe, Straßen, Unternehmen und sogar unsere Häuser. Und so traurig es ist, dringt dieses Übel auch schnell in die Gemeinde vor.

Ich glaube, daß der Geist des Anti-christs überall in den Vereinigten Staaten Gemeinden errichtet. Dieser Geist ist die treibende Kraft hinter vielen Gemeinden, die "für Außenstehende offen" sind. Wer sonst würde die Gottlosen bei der geistlichen Ausrichtung einer Gemeinde zu Rate ziehen - indem Christen vor einem Gemeindebau von Tür zu Tür ziehen und die Leute befragen: "Wie würde die Gemeinde aussehen, die Sie bevorzugen? Wir möchten sie so gestalten, daß Sie kommen werden."

Megagemeinden dieser Art werden auf Sketche und Theaterstücke aufgebaut, weil die Leute keine Zurechtweisung hören wollen. Sie wollen nicht von Sünde überführt werden - also bekommen sie ein Evangelium zu hören, das Buße, Gericht und das Kreuz fast völlig ausklammert. Man sagt ihnen alles über Gottes Gnade und Barmherzigkeit und über die Lösung von Problemen, aber nichts über Gottes Gericht und die Hölle. Sie werden in ihrem sündigen Lebensstil in Sicherheit gewiegt.

Ich frage Sie: Was würde geschehen, wenn ich durch die Straßen ginge und alle Ausreißer fragte, die die Schule schwänzen: "Was für eine Schule würde euch gefallen? Ich möchte eine Schule bauen, die euch Spaß macht, so daß ihr gern kommen werdet."

Die Jugendlichen würden sagen: "Wir wollen eine Schule, in der es nur an drei Tagen in der Woche zwei Unterrichts-stunden gibt! Wir wollen keine Algebra, keine Infinitesimalrechnung und keine Physik. Und wir wollen eine Mittagspause von zwölf bis zwei, nur mit Pizza und Süßigkeiten. Alle Regeln und Noten sollen abgeschafft werden. Dann werden wir kommen und machen, was uns gefällt."

Wenn ich das befolgen würde, hätte ich die größte Schule in New York mit sämtlichen Aussteigern. Doch was würde zehn Jahre später aus diesen Kindern werden, wenn sie gar nicht richtig auf das Leben vorbereitet sind?

Diese Frage sollten sich auch die Pre-diger in Gemeinden stellen, die "für Außenstehende offen" sind! Was werden sie tun, wenn sie vor Gottes heiligem Thron stehen und hilflos zuschauen müssen, wie eines ihrer Schafe nach dem anderen verurteilt wird, weil man sie nie mit ihrer Sünde konfrontiert hat? Ihre Gemeinde-mitglieder bekamen nie eine Ermahnung zu hören, die sie zu wahrer Gerechtigkeit geführt hätte. Es gab keine überführenden Botschaften, um die Menschen aus ihren Sünden wachzurütteln und darauf vorzubereiten, vor dem Richterstuhl Christi zu erscheinen.

Genau davor warnt die Bibel - vor Gemeinden, die den Anschein der Gott-seligkeit haben, deren Kraft aber verleug-nen. Ich frage Sie: Wer hat die Musik der Welt in die Gemeinde gebracht? Wer hat die wöchentlichen Gebetsabende in ein "Unterhaltungsprogramm" verwandelt? Wer hat dafür gesorgt, daß Christen mehr damit beschäftigt sind, die Nationalmeisterschaft zu gewinnen als verlorene, sterbende Menschen zu retten? Der Geist des Antichrists redet Christen ein, sie könnten aus zwei Kelchen trinken - dem Kelch des Herrn und dem Kelch der Dämonen!

Paulus schreibt in seinem Brief an die Korinther, "daß das, was [die Heiden] opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, daß ihr Gemeinschaft habt mit den Dä-monen. Ihr könnt nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr könnt nicht am Tisch des Herrn teilnehmen und am Tisch der Dämonen" (1. Korinther 10,20-21).

Vielleicht denken Sie: "Das jagt mir wirklich Angst ein. Wie kann ein Christ so weit kommen, vom Geist des Antichrists überwältigt zu werden?"

Es gibt zwei Gründe, weshalb der Geist des Antichrists einen Christen überwältigen kann:


Der erste Grund, weshalb der antichristliche Geist einen abgefallenen
Gläubigen überwältigen kann, ist ein Mangel an Liebe zur Wahrheit.


"...daß sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben" (2. Thessalonicher 2,10). Der Geist des Antichrists hält Einzug, wenn Gottes Wahrheit nicht länger geliebt oder beachtet wird, so daß "alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt" haben (Vers 12). Der Prophet Jeremia schrieb:

"Durchstreift die Gassen Jerusa-lems, seht doch und erkundet und sucht auf ihren Plätzen, ob ihr jemanden findet, ob einer da ist, der Recht übt, der Treue sucht: so will ich ihr vergeben!

Und wenn sie sagen: so wahr der Herr lebt! - so schwören sie darum doch falsch. Herr, sind deine Augen nicht auf die Treue gerichtet? Du hast sie geschlagen, aber es hat sie nicht geschmerzt. Du hast sie aufgerieben, aber sie haben sich geweigert, Zucht anzunehmen. Sie haben ihr Gesicht härter gemacht als Fels, sie haben sich geweigert umzukehren" (Jeremia 5,1-3).

In diesem Abschnitt geht es nicht um den Himmel, sondern um Gottes Volk Israel. Gott sagt zu Jeremia: "Geh hin und bringe mir auch nur einen Menschen, der von Herzen die Wahrheit liebt - wer auch immer es sein mag -, und Ich werde ihm vergeben. Aber du wirst auch nicht einen einzigen finden, Jeremia! Diese Leute sagen, daß sie mich lieben, aber sie nehmen Meine Zurechtweisung nicht an. Sie sind nicht betrübt, wenn Ich sie tadele. Sie zittern nicht mehr vor Meinem Wort!"

Vielleicht denken Sie: "Ich bin froh, daß ich nicht so bin, wie die Israeliten damals. Ich liebe Gottes Wort. Ich habe meine Liebe zur Wahrheit nicht verloren." Ich bitte Sie, sich zu prüfen! Lassen Sie mich drei Wege nennen, wie Sie feststellen können, ob Ihr Herz von der Liebe zur Wahrheit erfüllt ist:

1. Das erste Zeichen für einen Verlust der Wahrheitsliebe ist die Neigung, den Zusammenkünften mit anderen Christen fernzubleiben.

Wenn es für Sie eine Anstrengung bedeutet, in die Gemeinde zu gehen, dann haben Sie die Liebe zu Gottes Wahrheit verloren: "...indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht" (Hebräer 10,25).

Wenn Sie sich nicht mehr darauf freuen, im Haus Gottes mit Seinem Volk zusammen zu sein, wenn die Predigten Sie langweilen und Ihnen der Lobpreis nichts mehr bedeutet, dann haben Sie sich dem Geist des Antichrists geöffnet. Und der Herr ermahnt Sie: "Je näher Meine Wiederkunft rückt, um so gefährlicher werden die Zeiten sein. Und um so wichtiger wird es für dich sein, dich mit Meinem Volk zu versammeln!"

Doch überall in Amerika und Kanada geschieht etwas Tragisches. Pastoren rufen bei uns an und sagen: "Wir müssen den Gottesdienst in der Mitte der Woche streichen, weil so wenige kommen. Wir mußten schon mit den Versammlungen am Sonntagabend aufhören, weil die Leute nur kommen, wenn ein Film gezeigt oder ein Konzert veranstaltet wird. Und am Sonntagmorgen wollen sie nicht mehr kommen, weil sie damit rechnen, daß der Gottesdienst länger als eine Stunde dauern wird."

Wo sind Gottes Kinder, wenn sie sich nicht im Haus des Herrn aufhalten? Man findet sie in Restaurants, auf Partys, bei privaten Treffen oder Sportereignissen. Die meiste Zeit hocken sie jedoch vor dem Fernseher - und lassen sich von immer verdorbeneren Sendungen berieseln!

2. Ein zweites Zeichen für den Verlust der Wahrheitsliebe besteht darin, daß Sie bei überführenden Botschaften an die Sünden anderer denken und nicht an ihre eigenen Sünden.

Sitzen Sie bei prophetischen Botschaften gemütlich da und denken: "Mensch, das trifft aber haargenau auf Bruder So-und-so zu. Gott sei Dank, daß der endlich erreicht wird. Herr, bitte wirke jetzt richtig tief in ihm!"

Ich frage Sie, wieviel von diesem Predigtbrief - wenn überhaupt etwas - beziehen Sie auf sich persönlich? Wie stark wird ihr Herz berührt und überführt? Beten Sie: "Herr, bitte mach mir Dein Wort lebendig"?

Lassen Sie sich ermuntern, nach Davids Worten zu handeln: "In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige" (Psalm 119,11).

3. Ein drittes Zeichen für den Verlust der Wahrheitsliebe liegt dann vor, wenn Tadel Sie wütend und nicht demütig macht.

Gott sagt, daß ein Mensch, der Zurechtweisung haßt, dadurch zeigt, daß er den Weg der Heiligkeit verläßt: "Schlimme Strafe trifft den, der den rechten Pfad verläßt, wer Zurechtweisung haßt, muß sterben" (Sprüche 15,10; Einheitsübersetzung).

Vielleicht gehen Sie nach einer ermahnenden Predigt oft nach Hause und sagen: "Dieses Wort war doch wirklich zu hart. Und dieser Prediger ist einfach zu wütend!" Geliebte Mitchristen, jeder gottesfürchtige Hirte wird mit heiligem Zorn predigen. Das liegt daran, daß er Zorn gegen den Teufel, gegen den Anti-christ und gegen alles empfindet, was Ihre Seele von der wahren Anbetung des Vaters wegzieht!


Der zweite Grund, weshalb der antichristliche Geist einen abgefallenen
Gläubigen überwältigen kann, ist Vergnügungssucht.


"...damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit" (2. Thessalonicher 2,12).

Paulus spricht hier von ausschweifen-dem Vergnügen, und doch meint er damit nicht die Jet-sets, die ausgelassenen Mengen, die Spieler, Prostituierten oder Drogenabhängigen. Nein, die Vergnügungssüchtigen der letzten Tage, von denen hier die Rede ist, sind in der Gemeinde zu finden! Paulus warnt:

"Dies aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbst-süchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unenthalt-sam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott" (2. Timotheus 3,1-4).

"Lästerer im Haus Gottes?", fragen Sie. "Verleumder? Verräter? Das kann doch nicht sein!"

Aber ja, genau das! Wenn Paulus hier sagt: "mehr das Vergnügen liebend als Gott", deutet er an, daß diese Leute eine gewisse Liebe zu Gott haben. Aber diese Liebe wird durch ihre Liebe zu den Vergnügungen der Welt übertönt und beschmutzt. Paulus spricht von denjenigen, die auf gottlose Vergnügungen aus sind.

Geliebte Mitchristen, Sie können ein paar Mark für einen Film hinlegen, wenn Sie wollen, und sich dann zwei Stunden lang mit Gewalt, Blutvergießen und lästerhaften Reden von Schauspielern be-rieseln lassen, die ständig mit Gottes Namen um sich werfen. Aber lassen Sie sich warnen: Sie trinken dabei aus dem Kelch der Dämonen, haben Gemeinschaft mit den Dämonen! Sehen Sie, wenn Sie für so etwas bezahlen, zeigen Sie damit Ihre Verbundenheit mit dem antichristlichen Geist, der die Medien beherrscht. Gott nennt so etwas ein Opfer an die Dämonen (siehe 1. Korinther 10,20).

Das Schlimmste daran ist, daß Sie dem antichristlichen Geist Ihr Herz öffnen. Und wenn Sie aus dem Kelch der Dämonen getrunken haben, wenn Sie diesem widerwärtigen antichristlichen Geist ständig Zugang zu Ihrer Seele gewähren, dann wird es nicht lange dauern, bis nichts mehr Sie noch berühren oder überführen kann.


Ein heiliger Überrest wird die Wahrheit lieben!


Paulus dankt Gott für ein heiliges Volk, das in gefährlichen Zeiten standhaft bleibt. Dieser heilige Überrest wird sich gegen den Geist des Antichrists erheben und ihm fest widerstehen. Diese Christen werden nie überwältigt werden. Im Gegenteil werden sie es sein, die die Welt, das Fleisch und den Bösen überwinden!

"Wir aber sind schuldig, Gott allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, daß Gott euch von Anfang an erwählt hat zur Erret-tung in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit, wozu er euch auch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus. Also nun, Brüder, sei es durch Wort oder durch unseren Brief.

Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat, tröste eure Herzen und befestige sie in jedem guten Werk und Wort" (2. Thessalonicher 2,13-17).

Dieser heilige Überrest liebt die Wahrheit. Diese Christen haben keine Angst, sich zurechtweisen zu lassen. Also prüfen sie sich im Licht des Wortes Gottes, das sie bis ins Mark durchdringt - und Gott kann ihr Denken und ihren Geist heiligen.

Geliebte Mitchristen, wenn Sie Ihr Herz für die Wahrheit offen halten und nicht aufhören, Gottes Wort zu lieben, wird der Herr Sie fest gründen. Und wenn der böse Geist dieser Welt wie eine Flut kommt, wird der Satan kein Einfallstor in Ihr Herz finden.

"Die auf den Herrn vertrauen, sind wie der Berg Zion, der nicht wankt, der ewig bleibt. Jerusalem - Berge sind rings um es her. So ist der Herr rings um sein Volk, von nun an bis in Ewigkeit. Denn das Zepter der Gottlosigkeit wird nicht mehr ruhen auf dem Erbe der Gerechten, damit nicht auch die Gerechten ihre Hände nach Unrecht ausstrecken" (Psalm 125,1-3).

Der antichristliche Geist hat einen Stab, der ein Symbol der Macht darstellt. Doch seine Macht und Herrschaft wird Sie nicht antasten. Im Gegenteil werden Sie ihn überwinden! "Ich habe euch ... geschrieben, weil ihr stark seid und das Wort Gottes in euch bleibt und ihr den Bösen überwunden habt" (1. Johannes 2,14). "...und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube" (1. Johannes 5,4).

Mag der Geist des Antichrists auch kommen. Sie werden unberührt bleiben, weil Sie fest auf der Wahrheit des Wortes Gottes gegründet sind. Sie werden in Gottes Haus zu finden sein, wo Sie aus reinem Herzen anbeten. Und Ihr Glaube wird alles überwinden, was der Feind gegen Sie aufbietet, weil Jesus im Tempel Ihres Herzens auf dem Thron sitzt.

Ich möchte Ihnen einen großartigen Schutz gegen den antichristlichen Geist nennen, der in Psalm 139 zu finden ist:

"Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!" (Psalm 139,23-24)

Halleluja!

Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Elberfelder Übersetzung

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