[World Challenge Pulpit Series] Das Handtuch aufnehmen! ------------------------------------------------------------------------ Plain Text File + German Sermon Index + Subscribe + Copyright ------------------------------------------------------------------------ Von David Wilkerson 7. August 1995 __________ IN dem berhmten Abschnitt, Johannes 13,1-20, nahm Jesus ein Handtuch und das Waschbecken und wusch die Fe Seiner Jnger. Er sprach zu ihnen: "Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Fe gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Fe waschen" (Johannes 13,14). Einige fromme Christen nehmen diesen Vers wrtlich. Sie praktizieren die Fuwaschung fr gewhnlich in bestimmten Gottesdiensten. Das ist lobenswert - allerdings, wenn dies lediglich ein Ritual bleibt, ist die wahre Bedeutung der Fuwaschung verlorengegangen. Nachdem Jesus den Jngern die Fe gewaschen hatte, legte Er sein Obergewand wieder an, setzte sich nieder und fragte sie: "Wit ihr, was ich euch getan habe?" Mit anderen Worten: "Versteht ihr die geistliche Bedeutung der Fuwaschung?" Ich glaube, da der Herr Seine Frage heute in gleicher Weise an uns richtet. In der Tat ereignet sich hier etwas Gewaltiges von groer Tiefe; Christus hat Seiner Kirche eine der fr sie wichtigsten Lektionen erteilt. Verstehen wir jedoch wirklich die tiefere Bedeutung dessen, was Jesus tat, indem Er die Fe der Jnger wusch? Jesus hat keine feste Ordnung gestiftet, die ber Jahrhunderte hinweg von der Kirche beibehalten werden sollte, wie Abendmahl und Wassertaufe. Wenn das zutrfe, htte Er sie gleich zu Beginn der Unterweisung der Jnger eingefhrt, und Er htte sich selbst der Fuwaschung unterzogen, wie Er dies bei der Wassertaufe tat. Ich habe meine Bibelkommentare eingehend studiert, um zu sehen, was die Kirchenvter zu dieser Szene meinten. Fast ohne Ausnahme schrieben sie, ihre Bedeutung lge in Jesu Beispiel der Erniedrigung. Er nahm den niedrigen Platz ein, um uns zu zeigen, was es heit, demtig zu sein. Dennoch bin ich der Ansicht, da diese Auslegung vllig den Sinn dieses Abschnitts verkennt. Schlielich hatte Jesus bereits ein Beispiel der Erniedrigung gegeben, indem Er Menschengestalt annahm - indem Er Seine Herrlichkeit ablegte und als Knecht auf die Erde kam (Philipper 2, 6.7). Nein - die Aussage dieses Abschnitts geht weit darber hinaus! Ich bin der festen berzeugung, da Jesus uns ein Beispiel fr die Auswirkung des neuen Geistes gab, so wie Er sie am sehnlichsten wnscht - die am "Aufnehmen des Handtuchs" deutlich wird! Wenn heute von sichtbaren Wirkungen des Heiligen Geistes die Rede ist, denken wir an Leute, die bei kirchlichen Zusammenknften auf den Boden fallen. Vielen erscheint diese Art von Wirkungen mehr als befremdlich. Allerdings wird ihnen beim Studium des Wortes Gottes aufgehen, da Jesus viel ber ungewhnliche geistgewirkte Vorgnge spricht. Bei Jesus ging es nicht darum, auf den Boden zu fallen. Tatschlich sprach Er davon, in den Boden zu fallen und zu sterben - um Frucht zu bringen! Er sprach davon, da sich der Geist darin als wirksam erweist, da man das Kreuz auf sich nimmt - da man die Hand, die einen rgert abhaut, da man ein Auge, das einen rgert, ausreit, da man die zweite Meile geht. Dennoch besteht eine der ungewhnlichsten Manifestationen, von denen Jesus je gesprochen hat, im Aufnehmen des Handtuchs. Whrend all der Jahre, in denen ich mein Amt ausbte, bin ich immer wieder gefragt worden: "Warum waschen wir in der Gemeinde einander nicht die Fe, wie Jesus uns geboten hat? Er hat doch gesagt: 'Wenn ich es tue, sollst du es auch tun.'" Fr gewhnlich habe ich geantwortet: "Das, worber Jesus spricht, ist in erster Linie ein geistlicher Gegenstand, nicht nur ein materieller." Dennoch verfgte ich, selbst als ich dies sagte, ber kein Konzept, wie denn die Fuwaschung im geistlichen Sinne zu deuten sei. Wir verschleiern bestimmte biblische Wahrheiten, weil wir ihre Bedeutung nicht verstehen - und ber Jahre hinweg entgeht uns, was an Wirkungsmchtigkeit in diesen Abschnitten verborgen liegt. Zum Beispiel sagt uns die Schrift: "...in Liebe diene einer dem andern" (Galater 5,13), und "ordnet euch einander unter in der Furcht Christi" (Epheser 5,21). Wie viele von uns wissen wirklich, was es bedeutet, einander in Liebe zu dienen? Und wie sollen wir uns einander in der Furcht Christi unterordnen? Christen, zumindest jene frherer Generationen, konnten leichter verstehen, in welcher Weise eine Frau sich der geistlichen Autoritt eines frommen Ehemannes unterzuordnen hatte (Epheser 5,22). Und das gleiche galt fr Kinder, denen geboten war, sich frommen Eltern unterzuordnen (Epheser 5,1-3). Aber wie geschieht es in der Praxis, da wir im Hause Gottes einander dienen und einer sich dem anderen unterordnet? Wenn wir erst einmal begriffen haben, was Jesus tat, als Er Seinen Jngern die Fe wusch, dann, so meine ich, werden wir auch diese Konzepte von Dienst und Unterordnung verstehen. Sie sehen, einander in Liebe zu dienen und einander in Gottesfurcht unterzuordnen, bedeutet sehr viel mehr als Anweisungen von einer hheren Autoritt entgegenzunehmen oder ihr gegenber verantwortlich zu sein. Nein, vielmehr erschliet sich diese alles berstrahlende Wahrheit nur im Zusammenhang mit dem "Aufnehmen des Handtuchs". Als ich krzlich ins Gebet vertieft war, gab mir der Heilige Geist drei Wrter, um mir das Verstndnis dafr zu ffnen, was es mit dem Aufnehmen des Handtuchs auf sich hat. Die drei Wrter sind: Schmutz, Trost und Einheit. Whrend wir diese Wrter auf ihre Bedeutung hin abklopfen, wird uns der Heilige Geist hoffentlich Seine Wahrheit aufschlieen: ------------------------------------ 1. Lassen sie uns zunchst einmal den Schmutz, der an einem christlichen Bruder oder einer Schwester klebt, zum Gegenstand unserer berlegungen machen! ------------------------------------ Die Jnger waren zwlf von Gott geliebte Menschen, von Ihm fr wertvoll erachtet. Bis auf einen waren sie erfllt von Liebe fr Seinen Sohn, reinen Herzens, in voller Gemeinschaft mit Jesus. Dennoch hatten sie Schmutz an ihren Fen! Im wesentlichen sagte Jesus zu diesen Mnnern: "Eure Herzen und Hnde sind rein, aber eure Fe sind es nicht. Sie sind schmutzig geworden, whrend ihr mit Mir unterwegs wart. Ihr habt es nicht ntig, da euch der ganze Krper gewaschen wird - nur eure Fe." Der Schmutz, von dem Jesus hier spricht, hat nichts mit natrlichem Schmutz zu tun. Es geht letztendlich in allem um Snde - unsere Fehler und Verfehlungen und darum, da wir Versuchungen erliegen. Und unabhngig davon, wie staubig und schmutzig die Straen im alten Jerusalem gewesen sein mgen, sieht es fr mich heute so aus, als sei kein Zeitalter jemals verdreckter und vergammelter gewesen als das unsrige! Ich frage mich, wie viele von denen, die jetzt diese Botschaft lesen, besudelt sind. Wohlmglich sind sie vergangene Woche in Anfechtung gefallen oder haben sich auf irgendeine Art und Weise an Gott versndigt. Es ist nicht so, da sie Gott den Rcken gekehrt htten. Im Gegenteil - sie lieben den Retter hingebungsvoller denn je. Aber sie sind gefallen, und nun grmen sie sich - weil Ihre Fe schmutzig sind! Die Schrift lehrt uns: "Liebe Brder, wenn ein Mensch etwa von einer Verfehlung ereilt wird, so helft ihm wieder zurecht mit sanftmtigem Geist, ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, da du nicht auch versucht werdest" (Galater 6,1). Das griechische Wort fr Fehler bezeichnet in diesem Zusammenhang einen Fall, eine Snde, einen Fehltritt. Wir sind dazu aufgerufen, jedem Christen, der in Snde gefallen ist, wieder zurecht zu helfen, wenn er von Herzen bereut. Und die Fuwaschung hat in ihrer tiefsten geistlichen Bedeutung etwas mit unserer Haltung gegenber dem Schmutz zu tun, den wir an unserem Bruder oder unserer Schwester bemerken. So frage ich euch: "Was tut ihr, wenn ihr jemandem Auge in Auge gegenbersteht, der in Snde gefallen ist, oder der einen Fehltritt getan hat? Was du mit dem Schmutz anstellst, der deinem Bruder oder deiner Schwester anhaftet, hat in jedem Fall mit dem Dienst zu tun, den Jesus als Aufnehmen des Handtuchs umschreibt. Es hat in jedem Fall damit zu tun, wie wir einander in Liebe dienen und uns einander in der Furcht Christ unterordnen. Lat mich das einmal deutlich aussprechen: Es gibt Christen, die sehr grausam sein knnen! In der Tat kommt es nicht selten vor, da diese Menschen verdorbener und destruktiver sind als der Mann auf der Strae, der auf Gott pfeift. Und Jesus war sich dessen bewut. Er wute, wie wir beim Anblick des Schmutzes, der an anderen klebt, reagieren wrden - wir wrden sie spren lassen, da wir uns fr heiliger hielten als sie, und da wir uns nicht scheuen wrden, sie zu verurteilen, ble Gerchte ber sie zu verbreiten und sie zu verleumden. In der Tat, Christen, die fleischlich gesinnt sind, weiden sich am Anblick des Schmutzes, der anderen anhaftet. Aber, da sie dann hergehen und diesen Schmutz auch noch ausstreuen, das ist doch die schmutzigste Snde von allen! Vor wenigen Wochen habe ich versucht, einen jungen Pastor zu ermutigen, der den Dienst bei seiner Gemeinde aufgab, nachdem er eine moralische Verfehlung bekannt hatte. Dieser gute Mann liebt den Herrn. Er hat ein Herz fr die Leute und fr Gottes Wort. Aber seine Fe sind schmutzig geworden! Nun aber ist er voller Reue. Kaum hatte ich von seinem Fall und Rcktritt gehrt, da wies mich der Heilige Geist an, unverzglich Verbindung mit ihm aufzunehmen. Ich wute, da dieser junge Pastor immer noch ein guter Mann war. Er war nicht auf einmal bse geworden. Sein Herz hatte sich ber seiner Snde nicht verhrtet. Dennoch lie ihn sein bester Freund im Stich. Jene, die vorgegeben hatten, ihn am meisten zu lieben, gingen ihm jetzt aus dem Weg, so als htte er eine ansteckende Krankheit. Nicht genug damit, die Kirchenleitung verlangte von ihm, ein Video seines Schuldbekenntnisses aufzunehmen - das jedes Detail seiner bertretung lebhaft vor Augen fhren sollte. Ich rief diesen lieben Bruder an - und nahm ein Handtuch mit. Weil er nicht abnahm, hinterlie ich folgende Nachricht auf seinem Anrufbeantworter: "Bruder, ich mchte, da du weit, da ich dich liebe. Gott hat dich nicht fallengelassen. Wenn du von Herzen bereust, wird dir der Herr wieder zurechthelfen, und ich werde dir beistehen!" Lieber Leser, das Aufnehmen des Handtuchs ist eine Haltung, eine Verpflichtung. Es bedeutet, alles in unserer Macht stehende zu tun, um unseres Bruders Fe vom Schmutz zu befreien. Das heit, ich verpflichte mich, zu helfen, dir den Schmutz abzuwaschen - um deinen Ruf, deine Familie wiederherzustellen - um alles zu tun, dich in Christus lebendig zu erhalten! Spter rief mich ein Freund dieses Pastors an. Es sagte: "Du kannst dir nicht vorstellen, was dein Anruf meinem Freund bedeutet hat - wie gesegnet, ermutigt und getrstet er war. Keiner sonst hat sich um ihn gekmmert. Deine Worte haben ihm neue Hoffnung gegeben." Die Schrift stellt ganz klar fest, da, wenn immer ein Bruder oder eine Schwester von einer Snde bereilt worden ist, wir dieser Person wieder zurechthelfen mssen - indem wir ihr in Liebe dienen, uns ihr in der Furcht Christi unterordnen. Gleichwohl mgen sie fragen, wie wir das denn in die Tat umsetzen sollen. Wir sollen das Handtuch der Barmherzigkeit Gottes aufnehmen und zu dem gehen, der verletzt ist. In der besonderen Liebe Jesu sollen wir all unsere menschlichen Neigungen ablegen, ihn zu ignorieren, ihn zu verurteilen, ihm eine Lehre zu erteilen - und die Verpflichtung eingehen, sein Freund zu sein. Wir sollen helfen, seine Snden abzuwaschen, indem wir ihm das heilende, reinigende und trstende Wort Gottes sagen. Das heit nicht, die Snde zu bersehen oder angesichts der Snde ein Auge zuzudrcken. Auch geht es nicht darum, Bses gut zu heien. Wir sprechen von gefallenen Heiligen, die von Herzen bereuen und dennoch ohne Hoffnung sind. Sie wissen, da sie den Herrn bekmmert haben - und sie leben in Furcht, Schuld und Verworfenheit. Vllig anders verhlt es sich mit jenen, die zwei- oder dreimal gewarnt worden sind und trotzdem in ihrer Snde verharren. Die Bibel sagt, da solche Gemeindeglieder in aller ffentlichkeit scharf zurechtzuweisen seien, damit die anderen Gott frchten. Oft mssen sie eine Zeitlang aus der Gemeinde ausgeschlossen werden, solange, bis sie aufrichtige Reue zeigen. Aber jene, die sich ihrer Snde bewut sind - die sie bekennen und ihr entsagen - die brauchen jemanden, der ihnen das Handtuch der Barmherzigkeit bringt, um ihnen Reinigung und Heilung zu bringen. Vor ein paar Jahren rief mich der Hilfspastor einer groen Gemeinde unter Trnen an. Er sagte zu mir: "Bruder David, ich kann mich nicht mehr aufrecht halten; ich bin vllig geknickt. Er schilderte mir die Schmerzen, die er erlitten hatte, als seine unverheiratete Tochter im Teenageralter schwanger wurde. Der Hauptpastor jener Kirche verlangte von seinem Untergebenen, vor die versammelte Gemeinde zu treten und ihr mitzuteilen, was seine Tochter getan hatte. Genau dieses tat der gute Mann - und zerstrte damit seine Tochter. Es brach der Familie das Herz. Aber die Gemeinde suhlte sich in all den Einzelheiten der Snde dieses armen Mdchens. Ein Jahr spter wurde dann die Tochter des Hauptpastors schwanger. Aber diesmal tat der Hauptpastor alles, was in seiner Macht stand, um es zu verbergen. Gott, hab Erbarmen mit uns - weil wir Menschen zerstren, deren Fe schmutzig werden. Wann werden wir es jemals lernen, das Handtuch der Barmherzigkeit aufzunehmen - um uns ganz der Aufgabe zu widmen, sie zu reinigen und zurechtzubringen, statt Staub aufzuwirbeln und wertvolle Seelen zu zerstren? ------------------------------------ 2. Jene, die das Handtuch aufnehmen, sind die wahren Trster, derer sich der Heilige Geist bedient! ------------------------------------ Wit ihr, wie es ist, barfu zu sein, und durch Schlamm gehen zu mssen? Die Dreckklumpen an euren Fen knnen wirklich uerst lstig sein. Ihr fhlt euch wesentlich besser, wenn eure Fe gewaschen und sauber sind. Als Jesus den Staub von den Fen Seiner Jnger abwusch, wurden sie dadurch getrstet. Geistlich gesprochen, lehrte Jesus sie jedoch, welchen Trost es bedeutet, wenn bertretungen weggenommen werden! In 1. Korinther 5 lesen wir von einem Mann in der Gemeinde, der in die schreckliche Snde der Inzucht gefallen war. Offensichtlich war der Mann unbufertig, und Paulus wies die Gemeinde an, seinen Leib Satan zur Zerstrung seines Fleisches zu bergeben (das heit, um seine Seele zu retten). Paulus hat nicht gesagt, da der Mann verloren sei und in die Hlle kme. Nein - er wollte nur, da er aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und satanischen Mchten berlassen wrde, damit er sich besinne und dazu gebracht wrde zu bereuen. In 2. Korinther 2 bemerkt Paulus spter, da derselbe Mann reuig geworden sei, und da die Gemeinde ihm vergeben habe. Satan hatte ihn zur Verzweiflung gebracht und die Lsternheit, die seinem Fleisch innewohnte, war zerstrt worden. Der Mann war reumtig zurckgekehrt, und nun schrieb Paulus an die Korinther: "..so da ihr nun ihm desto mehr vergeben und ihn trsten sollt, damit er nicht in allzu groe Traurigkeit versinkt. Darum ermahne ich euch, da ihr ihm Liebe erweist." (2. Korinther 2,7-8) Paulus wute, da dieser Mann von Gram und Leid vllig berwltigt war. Beim Anblick dieses gebrochenen und gebeugten Mannes hatte am Ende der Geist der Barmherzigkeit den Sieg davongetragen. Sie ermutigten ihn, gingen behutsam mit ihm um und wuschen seine Fe. Nun war er rein - und er war dem Leib Christi wieder eingefgt worden. Was fr ein herrliches Bild! Heute gibt es viele Christen, die sich in der gleichen Lage befinden wie dieser Mann, nachdem er von einer Snde ereilt worden war. Du sagst dir: "Ich habe meinen Retter beleidigt. Ich habe Seinem Namen Schande gemacht!" Dennoch erlebst du nichts von alledem, was im 2. Korintherbrief beschrieben wird. Ich mchte euch einen Abschnitt aus einem Buch zeigen, das ich vor nicht allzu langer Zeit bekommen habe. Er stammt aus der Feder einer Pastorentochter, die vor einigen Jahren von einer Snde ereilt worden war, und whrend all dieser Jahre erduldete die Familie eine albtraumartige Hlle. Sie schreibt: "... (die Presse) folgte uns bis nach Hause. Wir erhielten Anrufe berhmter Klatschkolumnisten der Regenbogenpresse, die uns groe Geldbetrge fr eine Story boten. Hatten wir es endlich geschafft, Papa aus dem Haus und in ein Restaurant zu bringen, so doch nur, um festzustellen, da wir zum bevorzugten Gesprchsgegenstand der Leute avanciert waren. Es war furchtbar. "Aber Pastor ------ hat sich der Verbindung mit uns nie geschmt. Angespannt sa Papa vor dem Telefon und sehnte den Anruf dieses Mannes herbei, von Schuld und Scham geradezu berwltigt ... Papa war in tiefe Depression versunken ... Menschen, denen er so viel von sich selbst gegeben hatte, waren jene, die sich so schroff gegen ihn wandten. "Tglich wurden neue Gerchte ausgestreut; indem Amtsbrder einander schrieben, breiteten sie jene Gerchte aus... Nur wenige Auserwhlte erwiesen sich als wahr, indem sie uns in christlicher Liebe aufrichteten, uns anriefen und unserer in ihren Gebeten gedachten." Ich kenne den Mann, den diese Tochter beschreibt. Er ist ein entschiedener Gottesmann, ein guter Vater und ein frsorglicher Pastor. Sein Herz ist Jesus immer noch in leidenschaftlicher Liebe zugewandt. In der Tat, er ist wieder ganz hergestellt und betreut eine wachsende Gemeinde. Knnt ihr euch trotzdem vorstellen, wie er sich all die Jahre hindurch gefhlt haben mag? Jeder, dem er Jahre hindurch gedient hatte, stellte sich gegen ihn - einschlielich derer, die er fr Christus gewonnen hatte! Er war am Boden zerstrt, von Leid berwltigt. An einem bestimmten Punkt riet seine Tochter ihrem Ehemann, das Gewehr aus dem Haus zu schaffen, weil sie frchtete, da angesichts seiner Depressionen Selbstmordgedanken die Oberhand gewinnen knnten. Dieser einsame, verzweifelte Mann wartete neben dem Telefon auf einen Anruf seines treuen Freundes, des Pastors. Dieser liebevolle, mitleidige Amtsbruder war der einzige, der bereit war, seinem Freund ein Handtuch zu bringen - ein klein wenig Trost, ein Wort der Ermutigung, ein kurzes Auflachen. Knnt ihr den gefallenen, abgelehnten Pastor tadeln, weil er ein wenig Erleichterung suchte nach all den Jahren der Not, mit der ihn das Gottesvolk und seine Amtsbrder heimgesucht hatten? ------------------------------------ Die Welt auerhalb der Kirche hat durch den Ungeist des Hasses, des Rufmords, der Verleumdung und der Zerstrung von Reputationen und Familien wahrhaft dmonische Zge angenommen. ------------------------------------ Kaum hat ein Politiker angekndigt, da er ein Amt anstrebt, so verwandelt sich die Presse auch schon in einen Schwarm von Geiern, die in seinem Vorleben herumwhlen, nur um etwas Schmutz zu finden. Und wenn sie ihn finden, treten sie ihn in Schlagzeilen breit, damit ganz Amerika sich darin suhlen kann. In den Vereinigten Staaten ist man jetzt ganz verrckt nach verleumderischem Gerede! Das Fernsehprogramm ist voll von Talkshows, die von Klatsch, Zurschaustellung und Lsterreden leben. Die Gottlosen ergtzen sich daran, Menschen und Familien mitsamt ihrem guten Ruf zu zerstren. Und je ekelhafter der Schmutz ist, desto mehr mgen ihn die Leute. Aber derartige Dinge haben keinen Platz in Gottes Haus. Die Kirche sollte anders sein. Sie sollte ein Haus der Reinigung sein! Die Heiden in Ephesus ehrten Gottes Leute, indem sie sie "Christen" nannten, was soviel wie "herzensgut" hie. Sie hatten gesehen, wie herzensgut diese Glubigen andern gegenber waren. "Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus." (Epheser 4,32) Wollt ihr herzensgut sein - um das Handtuch aufzunehmen und einem Bruder oder einer Schwester zurechtzuhelfen - braucht ihr nicht in allen Einzelheiten zu wissen, wie jene Person schmutzig geworden ist. Jesus fragte seine Jnger nicht: "Wie habt ihr so schmutzige Fe bekommen?" Er wollte nur ihre Reinigung vollbringen - um den Schmutz von ihnen herunter zu bekommen. Seine Liebe zu ihnen war bedingungslos. In gleicher Weise mssen jene, die aus der Flle Jesu Christi leben, die gleiche Einstellung der Liebe gegenber jenen mit schmutzigen Fen haben. Wir drfen nicht nach Details fragen. Statt dessen sollen wir sagen: "La uns etwas mit dem Schmutz tun!" Aber allzu oft ist dies nicht der Fall. Viele Christen wollen sich in all den scheulichen Einzelheiten vergraben. Kommen sie zu einem Glubigen, der Schmutz an den Fen hat, so sagen sie: "Ich mchte deine Fe waschen. Aber sag mir - was ist geschehen? Wie bist du so schmutzig geworden?" An irgendeinem Punkt der Geschichte der Verfehlungen bemerkt dann der neugierige Trster: "Ach, du meine Gte - das ist ja schlimmer als ich gedacht hatte. Daran kann ich nicht anteilnehmen. Damit kann ich nicht umgehen." - und nach zwei Minuten Details ist er mit seiner kmmerlichen menschlichen Barmherzigkeit am Ende. Er kommt zu dem Schlu, die Person sei zu bse, ihr sei nicht mehr zu helfen - und zieht es vor, sie zu ignorieren. Er wirft das Handtuch und geht seiner Wege. Lieber Leser, du kannst keine Fe waschen in der Robe eines Richters! Du mut deine selbstgerechten Kleider ablegen - deine heiliger-als-ihr Einstellung - bevor du darangehen kannst, irgend etwas zu reinigen. Wie Jesus mut du die Oberbekleidung ablegen und dich mit Liebe grten. Weg mit aller Selbstgerechtigkeit - allem Stolz, allen Gedanken, du knntest dich niemals so tief hinabbeugen! Du mut eine Einstellung haben, die sagt: "Mich kmmert nicht, was du getan hast. Wenn du bereust und Gottes Wort hren willst, werde ich freundlich und herzensgut zu dir sein!" "Was aber", fragst du, "wenn die schmutzige Person vor mir nun ein Judas ist - jemand, der mich verraten hat?" Meine Antwort fr dich ist: "Judas war in jenem Raum mit den anderen Jngern, und Jesus hat auch seine Fe gewaschen. Christus beugte sich herab um Judas' Schmutz abzuwaschen, obwohl Satan den Verrat schon in sein Herz gegeben hatte. In der Tat knnen heutigentags Judasse durch das Kreuz gerettet werden. Vielfach nehmen wir von bestimmten Sndern, wie Homosexuellen oder Lesben, an, sie seinen hoffnungslos in Abhngigkeiten verstrickt. Wir denken, sie knnten niemals befreit werden. Dennoch sagt Paulus von ihnen: "Oder wit ihr nicht, da die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lat euch nicht irrefhren! Weder Unzchtige noch Gtzendiener, Ehebrecher, Lustknaben, Knabenschnder, Diebe, Geizige, Trunkenbolde, Lsterer oder Ruber werden das Reich Gottes ererben. "Und solche sind einige von euch gewesen. Aber ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist Gottes" (1. Korinther 6,9-11). Solche sind einige von uns gewesen - aber uns wurden die Fe gewaschen von Jesus! Ich frage euch - wenn Jesus willens ist, alle Snder gerecht zu machen, warum sind wir dann nicht willens, die Fe jener Snder zu waschen? Paulus sagt, wir sollen freundlich und geduldig sein gegen jedermann: "Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitschtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, im Lehren geschickt, der Bses ertragen kann und mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweist, ob ihnen Gott vielleicht Bue gebe, die Wahrheit zu erkennen" (2. Timotheus 2,24-26). Paulus sagt: "Du sollst mit jedermann zartfhlend umgehen und bereit sein, ihm die Fe zu waschen. Gott mag ihm jetzt Barmherzigkeit erweisen - und ihn von seiner Snde befreien!" Unsere Gemeinde hat nun fast dreiig Wochen damit zugebracht, fr eine Erweckung in New York zu beten. Dennoch kommt es nicht darauf an, wie viel eine Gemeinde betet; Gott will dort keine neuen Glubigen einbringen, nur damit sie sich inmitten eines Haufens aburteilender und ichbezogener Christen abstrampeln. Wie ihr seht, macht jeder Frischbekehrte sich die Fe schmutzig, bevor er im Glauben Fu fat, und er braucht Menschen, die willens sind, unverzglich zu ihm zu gehen, um ihm die Fe zu waschen und ihn zurechtzubringen. Wahre Erweckung erkennt man an diesem Geist der Freundlichkeit - ein Geist, der sich nicht scheut, den Waschlappen zu nehmen, um dreckige Glubige ordentlich abzureiben, damit sie nicht mehr als Schmutzfinken dastehen! ------------------------------------ 3. Als letztes kommen wir zu dem Wort Einheit! ------------------------------------ Ich bin der Ansicht, da Jesus, als er den Jngern die Fe wusch, eine grundlegende Anleitung gab, wie Einheit im Leib Christi zu erlangen sei. Als Jesus zu Petrus kam, um ihm die Fe zu waschen, zog sie der Jnger zurck. "...[Petrus] sprach zu ihm: Herr solltest du mir die Fe waschen?" (Johannes 13,6) Petrus fragte ganz erstaunt: "Herr, du schickst dich doch nicht etwa an, mir die Fe zu waschen? Du? Nein, niemals!" Jesus antwortete: "...Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir" (Vers 8). Damit sagte Jesus im wesentlichen: "Petrus, wenn ich dir die Fe wasche, haben wir einen wertvollen Grund fr Gemeinschaft, eine Grundlage fr wahre Einheit." So kann auch kein Pastor Einheit in eine Gemeinde einfach dadurch bringen, da er Programme einrichtet oder nicht einmal durch sein feuriges Predigen. Nein - Einheit kommt vom Aufnehmen des Handtuchs! Jesus wusch den Jngern die Fe, ohne da ihnen bewut war, was Er fr sie tat und warum es zu diesem Zeitpunkt geschehen mute. Er nahm die Befleckung und Last ihrer Snden von ihnen, und Er tat es beim Passamahl als Er ein letztes Mal vor Seinem Kreuzestod Gemeinschaft hatte mit Seinen Jngern. Htten sie das wirklich begriffen, sie wren von Dankbarkeit berwltigt worden. Ich frage dich: Wie hast du reagiert, als Er dich reinwusch? Er wischte alle deine Verfehlung und Schuld weg - Er entfernte die letzten berreste der Snde - und du wurdest gereinigt, ganz. Er senkte Dankbarkeit und Freude in deine Seele. Er fllte dich mit solcher Liebe zu Ihm, da du Ihm berall hin folgen und alles fr Ihn tun wrdest. Es ging dir allein darum, Gemeinschaft mit Ihm zu haben, weil Er das fr dich getan hatte. Lieber Leser, das ist das Geheimnis der Einheit! Wenn du das Handtuch der Barmherzigkeit fr einen verletzten, gefallenen Bruder aufnimmst, ermutigst du ihn dadurch, da du ihn in seinem Schmerz in die Arme schliet. Auch gibst du ihm neuen Mut, indem du dich gottesfrchtig unterordnest und dadurch alle seine Gefhle der Wertlosigkeit, Angst und Verzweiflung fortsplst und indem du ihn liebst und dich um ihn kmmerst. Dennoch, was hast du eigentlich diesem Menschen damit getan, da du ihm die Fe wuschest? Du hast damit ein festes Fundament fr wahre Einheit und herrliche Gemeinschaft gelegt. Ihr seid eins, weil ihr die gleiche Erfahrung gemacht habt - das heit, weil ihr in gleicher Weise mit dem Wasser des Wortes gewaschen worden seid! Sprechen wir von der Dankbarkeit - dieser Christ wird lebenslang dein Freund bleiben! Er wird dich verteidigen, dich lieben und alles fr dich tun. Dann kann es geschehen, da er zu dir sagt: "Du standest mir in harten Zeiten bei und nun werde ich nicht zulassen, da dir irgendeiner etwas tut." Knnt ihr euch vorstellen, da eine Kirche angefllt ist mit so frsorglichen Menschen - die es ablehnen, ein einziges Wort ber eines anderen Schmutz mit anzuhren; die es schmerzt, wenn andere verletzt sind; die sich um jedes verzweifelnde, schuldbeladene Glied der Gemeinde kmmern und ihm mit einem Wort der Liebe und Hoffnung helfen? Genau aus diesem Grund haben wir unser Hilfswerk nach New York verlegt - um einen heiligen, frommen Restbestand aufzuziehen, der eine starke, vereinigte Basis von Trstern bilden wrde - Menschen, die ein Handtuch in der Hand haben! Ihr mgt fragen: "Aber wie soll ich denn die Menschen finden, deren Fe es ntig haben, gewaschen zu werden?" Meine Antwort ist: "In gleicher Weise, wie der Samariter den fand, der Hilfe ntig hatte." - Ihr braucht den, der eurer Frsorge bedarf nicht lange zu suchen; ihr werdet ber seine schmutzigen Fe frmlich stolpern!" Wenn das geschieht und ihr euer Handtuch der Barmherzigkeit in der Hand haltet - fangt ihr sogleich an, seine Fe zu waschen! Sagt zu dem Gefallenen: "Ich mache mir deinetwegen Sorgen und ich mchte fr dich beten - aber ich brauche berhaupt keine Einzelheiten zu wissen. Ich mchte nur, da du weit, da ich dich noch liebe - und ich werde dir beistehen!" Jesus sagte: "Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Fe gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Fe waschen... Wenn ihr dies wit - selig seid ihr, wenn ihr's tut" (Johannes 13,14.17). Nun, da wir "es wissen," wie Jesus gesagt hat, knnen wir es tun. Ich frage euch: Seid ihr willens, es zu tun? Seid ihr bereit, euer Handtuch aufzunehmen - in Liebe?" Halleluja! --- Diese Predigt wurde bersetzt von Matthias Radke, 6 November 1997. (Alle Bibelstellen sind zitiert nach: Die Bibel nach der bersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984. ) ------------------------------------------ Plain Text File + German Sermon Index + Subscribe + Copyright ------------------------------------------ Times Square Church Information | New Reader Information ------------------------------------------------------------------------ Bestimmungen ber Copyright und Vervielfltigung: Diese Datei ist das ausschliessliche Eigentum von World Challenge. Es darf in keiner Weise verndert oder editiert werden. Es darf nur als Ganzes vervielfltigt und in Umlauf gebracht werden und zwar nur als "freeware" ohne Kostenforderung. Alle Vervielfltigungen dieser Datei mssen die folgenden Angbaben zum Copyright enthalten: "Copyright 1999 by World Challenge". 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