World Challenge Pulpit Series

Gott wird Sie nicht aufgeben!


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Von David Wilkerson
09. Oktober 1995
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Vor einiger Zeit rief mich ein junger Pastor an, der kurz davor stand, aufzugeben. Der Herr hatte seinen Dienst sehr gesegnet, aber nun war er entmutigt und hatte das Gefühl, er sei wertlos, ohne jede Bedeutung und von Gott zu nichts zu gebrauchen.

Sehen Sie, er und seine Frau hatten eine Menge Schwierigkeiten in ihrer Ehe. Es war zu heftigen Diskussionen gekommen und die Spannungen wuchsen. Er erklärte, er habe schon seit Monaten für eine Heilung ihrer Beziehung gebetet, aber es sei nur noch schlimmer geworden. Dabei habe er mehr Zeit mit diesem Gebetsanliegen verbracht als mit irgendeiner anderen Fürbitte für sein Leben und seinen Dienst.

Eines abends hatte er nach einem verheerenden Streit das Haus verlassen und seinem Groll gegen Gott Luft gemacht. "Warum hilfst Du uns nicht, Gott?" hatte er gerufen.

In seiner Wut und Verzweiflung war er in eine alte Gewohnheit zurückgefallen, von der er schon befreit worden war: Alkohol. "Ich hab's einfach nicht mehr gepackt. Ich ging raus und fing an zu trinken", erzählte er. In den frühen Morgenstunden war er fast betrunken nach Hause gekommen. Bei seinem Anblick geriet seine Frau in Panik; plötzlich sah es so aus, als eskaliere alles zu einem schrecklichen Alptraum.

Statt nach diesem Rückfall Buße zu tun, tat der junge Mann dasselbe wie Adam im Garten Eden: Er versteckte sich vor Gott! Seiner Frau erklärte er: "Es hat doch keinen Sinn. Ich kann genauso gut meinen Dienst aufgeben und mir einen Job an der Tankstelle suchen. Nach dieser Sache kann ich doch weder dir noch sonst jemandem in die Augen sehen."

Als er mich anrief, war er am Boden zerstört: "Bruder David, mir ist nach Aufgeben zumute. Ich werde mit dieser Sache einfach nicht fertig. Ich habe getrunken, aber jede Minute war mir zuwider. Ich habe mich selbst gefragt, warum ich das tue, aber ich wußte, daß es eigentlich Groll gegen Gott war. Warum hatte Er meine Gebete nicht erhört?"

Er klang so bedrückt, so niedergeschlagen. Ich empfand überhaupt keine Verurteilung gegen diesen Mann. Ganz im Gegenteil spürte ich nur Gottes Liebe und Erbarmen mit ihm.

Was er getan hatte, war natürlich sehr schlimm. Wenn ein Prediger mit seiner Frau in Streit gerät, rennt er nicht einfach weg und betrinkt sich. Nein, er geht sofort ins Gebet und sucht Hilfe bei Gott. Für jeden Christ gilt, daß er in solchen Situationen auf den Herrn vertrauen soll. Wir sollen Gott anrufen: "Vater, nimm diese Last von mir!"

Ich hielt dem jungen Pastor keinen Vortrag und tadelte ihn nicht, sondern begann statt dessen still zu beten: "Herr, was kann ich diesem jungen Mann sagen, damit seine bedrängte Seele geheilt wird? Welchen Trost des Geistes, welches Wort hast Du für ihn?"

Plötzlich gab der Herr mir den Eindruck: "Gib ihm Psalm 107 zu lesen!" Also erklärte ich dem jungen Mann: "Die Antwort auf Ihr Problem finden Sie in Psalm 107. Schlagen Sie jetzt dort nach und bitten Sie den Herrn, durch Sein Wort zu Ihnen zu reden." Der junge Pastor nahm dieses Wort an - und erfährt jetzt Gottes heilende, befreiende Liebe.

Später fand ich heraus, daß dieser Psalm auch als "alttestamentliches Fest der Liebe" bezeichnet wird. Es ist einer der ermutigendsten Bibelabschnitte in Gottes Wort und wendet sich besonders an diejenigen, die Vergebung, Befreiung und Wiederherstellung brauchen. Der letzte Vers enthält die Verheißung, zu verstehen, wer Gott wirklich ist: "Wer ist weise und behält dies? Der wird merken, wieviel Wohltaten der Herr erweist" (Psalm 107,43).

Gott sagt damit: "Lies diesen Psalm aufmerksam und beachte ihn, dann wirst du ein tiefes Verständnis Meiner Güte und Langmut erhalten." Ich glaube, wenn Sie diesen Psalm studieren, werden Sie eine Offenbarung der großen Güte Gottes empfangen, mit der Er selbst rebellischen und ungehorsamen Menschen begegnet. Sehen Sie, es ist eine Verheißung - ein Beweis, daß Gott nie eines Seiner Kinder aufgibt, wie tief sie auch gesunken sein mögen!

Ich erinnere mich an die Nacht, in der der Heilige Geist persönlich über die Güte des Herrn zu mir sprach. Damals bedrückte mich etwas und ich ging im Zimmer auf und ab und flehte: "Gott, ich muß mehr von Deinem Herzen der Liebe wissen!"

In jener Nacht sagte mir der Geist Gottes: "David, beschuldige Deinen Vater im Himmel nie, weniger gütig und barmherzig zu sein, als du es als irdischer Vater bist. Denk einmal einen Moment nach - es gibt keine Sünde, keine Situation, kein rebellisches Verhalten deiner Kinder, das dich veranlassen könnte, sie aufzugeben. Selbst wenn sie sich aus dem Gefängnis melden würden, wärest du sofort voller Liebe und Erbarmen bei ihnen. Du sollst deshalb nie auch nur den Gedanken hegen, dein Vater im Himmel könnte je weniger wohlwollend und liebevoll zu dir sein."

Das rüttelte mich auf. Dann zeigte der Herr mir ein deutliches Bild von mir selbst. In dieser Vision stehe ich an einer Ecke in der Nähe der 42. Straße und will gerade eine Freiversammlung halten, als ich eines meiner eigenen Kinder entdecke, das schlimm gegen mich gesündigt hat. Dieses Kind hat jeden Rat verworfen, alle meine Warnungen mißachtet und ist in große Schwierigkeiten geraten.

Nun ist es völlig verzweifelt, kommt reumütig und in Tränen aufgelöst zur mir, bittet um Hilfe und hofft auf meine Liebe. Doch ich wende mich von ihm ab und sage: 'Tut mir leid - ich habe so oft mit dir gesprochen, aber du wolltest ja nicht hören. Du hast meine Warnungen zu oft in den Wind geschlagen. Nun mußt du eben für deine Sünde bezahlen. Ich kann nichts mehr für dich tun. Du mußt allein zurechtkommen!"

Mein Kind bleibt an der Ecke stehen, und die Freiversammlung beginnt. Bald darauf trete ich ans Mikrofon und rufe: "Alle, die ihr Mörder, Vergewaltiger, Räuber, Söhne des Teufels seid - kommt zu Gott und empfangt Gnade und Heilung für eure Seelen!" Diese schlimmen Sünder beginnen, sich alle um mich zu scharen. Dann tritt mein Kind nach vorn - dasjenige, von dem ich mich gerade abgewandt hatte - und sagt: "Und was ist mit mir, Papa?"

Ich frage Sie: "Was für ein Vater müßte ich sein, um dieses verzweifelte, verletzte Kind dort stehen zu lassen, während es weint: "Papa, es tut mir leid. Diese Sache kriege ich allein nicht in den Griff. Bitte, hilf mir. Du hast doch die Kraft und Autorität dazu. Bitte, Papa - tu doch etwas dagegen!" Würde ich es wagen zu sagen: "Tut mir leid - aber ich muß noch zu einer anderen Straßenversammlung"? Nein - niemals!

Und wieviel mehr Güte und Erbarmen zeigt uns unser Vater im Himmel! Er wird doch unser Schreien nicht überhören, wenn Er schon jedem spöttischen Sünder, der vorüberkommt, Seine Liebe und Vergebung anbietet.

So lautet die wunderbare Botschaft in Psalm 107! In diesem Psalm entdecken wir, daß es im Volk Gottes vier verschiedene Gruppen von Menschen gibt, die aufgrund ihres eigenen Handelns in Not und Bedrängnis geraten. Doch nicht einen von ihnen gibt Gott auf. Selbst Narren, die sich aus eigener Dummheit Schwierigkeiten einhandeln, erfahren Gnade und werden befreit, wenn sie Gott um Hilfe anflehen.

Betrachten wir diese vier verschiedenen Gruppen genauer, und prüfen Sie, ob Sie sich in einer davon wiederfinden:


1. Verhungernde Christen


"Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. So sollen sagen, die erlöst sind durch den Herrn, die er aus der Not erlöst hat, die er aus den Ländern zusammengebracht hat von Osten und Westen, von Norden und Süden.

Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege, und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten, die hungrig und durstig waren und deren Seele verschmachtete" (Psalm 107,1-5).

Das ist eine Beschreibung von Menschen, die einmal die Fülle des Herrn kannten und irgendwann in ihrem Leben eine herrliche Befreiung erlebten. Doch nun irren sie allein in der Wüste umher und können die Stadt nicht finden.

Im Alten Testament ist die "Stadt" immer Zion, die wahre Gemeinde Gottes. Heute ist diese Stadt natürlich der Leib Christi - die Gemeinschaft der wahren Gläubigen, die Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten. Und diese erste Gruppe von Christen sind diejenigen, die offenbar die Stadt nicht finden können. Sie gehen nicht mehr in die Gemeinde und weigern sich, überhaupt mit irgendeiner Gemeinschaft von Gläubigen anzubeten - weil nur wenig oder gar keine geistliche Realität zu finden ist.

Tatsächlich gibt es Scharen ausgehungerter Christen, die heute von einer Gemeinde zur anderen pendeln, um ihren Platz zu finden. Am Ende geben sie es sogar auf, überhaupt nach einer guten Gemeinde zu suchen, weil sie überzeugt sind, daß es keine gibt.

Die Bibel sagt uns jedoch, daß diese Haltung schlimme Folgen haben kann. Diese Christen wissen, was der Herr geboten hat: Wir sollen "nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr seht daß sich der Tag naht" (Hebräer 10,25).

Es stimmt, daß heute kaum Gemeinden zu finden sind, in denen sich eine Teilnahme wirklich lohnt. Diese Klage steht in den Zuschriften unserer Leser in Amerika und Kanada an erster Stelle. In so vielen Briefen heißt es: "Ich finde keine Gemeinde, die mich zur Gerechtigkeit anspornt. Sonntags mag ich morgens gar nicht aufstehen, weil die Gemeinde, die ich besuche, so langweilig und tot ist. Meine Kinder wenden sich immer mehr vom Glauben ab."

Eine Frau in Südkalifornien besuchte 25 Gemeinden in ihrer Gegend, um einen Ort der wahren Anbetung Gottes zu finden. Schließlich schickte sie mir die Veranstaltungshinweise und Handzettel der besuchten Gemeinden mit der Bitte, sie zu lesen und ihr zu sagen, welche Gemeinde sie wählen sollte.

Hier ein Auszug aus einem dieser Veranstaltungshinweise für August:

* Freitagabend, 19-22 Uhr:
Vater-Tochter-Tanzgruppe

* Freitag, eine Woche später: Familienabend im Stadion - Die Padres spielen gegen die Giants.

* Am Freitag darauf:
Country-Western-Tanzabend

* Samstag: Tennisturnier

* Montag: Baskettball-Kurs

* Dienstag: Bibelgruppe für junge Erwachsene am Strand; Bibelgruppe für Studenten in der Bucht

Glauben Sie, daß vor dieser Art von Aktivitäten die Teufel in der Hölle erzittern? Ganz gewiß nicht! Viele heutige Gemeinde sind der reinste Hohn für Gott. Die Prediger sind lau - und die Gemeindemitglieder sind nur noch darauf aus, ihre "Bedürfnisse zu stillen".

Andererseits gibt es in den Gemeinden noch eine Gefahr ganz anderer Art. Einige Christen werden so kritisch und schwer zufriedenzustellen, daß keine Gemeinde ihre Erwartungen je erfüllen könnte. Die geringste Unvollkommenheit treibt sie davon.

Unter den Christen ist es tatsächlich in Mode gekommen, einfach die Gemeinde zu verlassen, sobald die geringste Kleinigkeit ihnen mißfällt. Ein Pastor sagte mir einmal: "Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll. Neue Leute kommen herein und bitten mich um ein Gespräch über die Gemeinde. Sie stellen mir hundert Fragen, was ich denn glaube und worum es in der Gemeinde geht. Aber sobald sie in irgendeiner Frage nicht mit mir einer Meinung sind, stehen sie auf und verlassen mein Büro."

Ein Pastor erzählte mir von einem Ehepaar, das zu ihm gekommen war und gesagt hatte: "Wir haben im Umkreis von mehreren Kilometern jede Gemeinde besucht, und nicht eine ist die Zeit wert. Alle machen Kompromisse und liegen ziemlich daneben. Der letzten haben wir den Rücken zugekehrt, als wir eine Ankündigung für einen "Single-Abend" sahen. Wie kann diese Gemeinde sich anmaßen, für Leute einen Partner zu finden?"

Der Pastor versuchte ihnen zu erklären, daß diese Veranstaltung ganz anders gemeint war. Es ging in Wirklichkeit um einen Lobpreis- und Segnungsabend, an dem besonders den unverheirateten Christen gedient werden sollte. Aber diese Leute hatten sich so in ihre Kritik verrannt, daß sie überzeugt waren, die Gemeinde wolle Singles verkuppeln.

Dann erhielten wir einen Brief von einer Frau, die ein Buch über Musik verfaßt hat. Sie schrieb: "Ich bedaure, aber ich konnte mir die Kassette vom Chor der Times Square Church nicht anhören. Das ist doch alles Rock-n-roll." Dabei gibt es 40.000 andere Christen, die uns sagen, daß sie täglich mit dieser Musik Gott anbeten und gesegnet werden!

Ohne die Gemeinschaft mit einer Gemeinde wahrer Gläubiger können solche Christen schließlich lau werden. Sie verlassen ihre erste Liebe und irren einsam, hungrig und durstig umher und ernähren sich von dem, was ich "christliches Medien-Dinner" nenne: Fernsehaufzeichnungen von Gottesdiensten und Kurzpredigten im Radio. Oder sie sitzen endlos vor dem Rekorder und glauben, sie könnten durch Predigtkassetten ihren geistlichen Hunger stillen.

Nein - darum geht es in der Gemeinde nicht! Es geht um die Gemeinschaft der Heiligen, das Band des Geistes, das uns verbindet. Es geht darum, gemeinsam zu beten und Gottes Angesicht zu suchen. Ohne diese Art der Gemeinschaft würde jeder von uns verhungern!

Doch vielleicht können Sie ehrlich sagen: "Bruder David, ich kann in meiner Gegend keine Gemeinde finden, die Christus in den Mittelpunkt stellt und nach Heiligung strebt. Ich kann die "Stadt" nicht finden."

Geliebtes Gotteskind, Gott hält eine Lösung für Sie bereit! "... die dann zum Herrn riefen in ihrer Not, und er errettete sie aus ihren Ängsten und führte sie den richtigen Weg, daß sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten" (Psalm 107,6-7). Gott sagt: "Ich werde dir die Gemeinschaft der Christen zeigen und dich direkt dorthin führen!"

Seien Sie gewiß: Jesus hat überall in der Welt Seinen Leib der Gläubigen. Und wenn Sie zu Ihm rufen, wird Er auf wunderbare Weise gleichgesinnte Christen mit Ihnen zusammenbringen.

In der Zwischenzeit, bis Sie Seinen wahren Nachfolger in Ihrer Gegend gefunden haben, wird Er Sie nicht im Stich lassen. Er hat verheißen, selbst dann gegenwärtig zu sein, wenn zwei oder drei sich in Seinem Namen versammeln.


2. Christen, die durch Ungehorsam gegen Gottes Wort in Sünde gefallen sind


"Die da sitzen mußten in Finsternis und Dunkel, gefangen in Zwang und Eisen, weil sie Gottes Geboten ungehorsam waren und den Ratschluß des Höchsten verachtet hatten, so daß er ihr Herz durch Unglück beugte und sie dalagen und ihnen niemand half" (Psalm 107,10-12).

Warum waren sie gefangen? "... weil sie Gottes Geboten ungehorsam waren und den Ratschluß des Höchsten verachtet hatten" (Vers 11).

Geliebte Mitchristen, könnten Sie so jemand sein? Sie haben gottesfürchtige, überführende Predigten gehört. Der Heilige Geist hat mit Ihnen gerungen. Sie wußten genau Bescheid. Und doch sind Sie hingegangen und haben wissentlich gesündigt! Und jetzt sitzen Sie wieder in den Klauen einer alten Gewohnheit. Das Joch liegt wieder auf Ihrem Nacken. Sie fühlen sich elend, sind gefangen in diesem Zwang. Ihr Herz ist "durch Unglück gebeugt" (siehe Vers 12).

Wenn ein Mensch wissentlich sündigt und dem Wort Gottes nicht gehorcht, neigt er dazu, wegzulaufen, sich aus Furcht zu verstecken, im Kummer zu versinken und das Gefühl zu haben: "Gott kann mich nicht gebrauchen." Wenn Sie sich in diesem Zustand befinden, wird der Teufel Ihnen zuflüstern: "Du hängst für immer fest. Für dich gibt es keine Befreiung. Du bist einer von diesen triebhaften Leuten, die sich nie ändern werden. Bei Gott hast du jetzt verspielt. Deine Sünde hat Ihn veranlaßt, sich von dir abzuwenden!"

Satan wird Sie mit Bibelstellen behämmern, die er falsch zitiert. Und er wird versuchen, Sie für die Gnade Gottes taub zu machen. Wenn Sie im Gottesdienst sitzen, werden Sie von der Kanzel nur Gericht wahrnehmen. Von Gottes Gnade werden Sie nichts hören - weil Sie so von Schuldgefühlen, Verdammnis und Angst beherrscht werden!

Ich spreche nicht von Menschen, die sich vor Gott verstecken, weil sie an ihrer Sünde Gefallen finden. Ich spreche vielmehr von Christen, die zu Fall gekommen sind - und doch in ihrem Elend ihre Sünde bereuen und hassen. Etwas in ihnen schreit: "Ich habe Gott weh getan!"

Einem solchen Christen verheißt Gottes Wort: "Die dann zum Herrn riefen in ihrer Not, und er half ihnen aus ihren Ängsten und führte sie aus Finsternis und Dunkel und zerriß ihre Bande:

Die sollen dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut, daß er zerbricht eherne Türen und zerschlägt eiserne Riegel" (Psalm 107,13-16).

Hören Sie gut zu: Gott hat sich nie - und wird es auch nie tun - von einem Seiner weinenden Kinder abgewandt! Es kommt nicht darauf an, wie tief Sie gefallen sind und wie viele Versprechungen Sie Gott gegenüber nicht gehalten haben. Ihre Sünden - und seien sie rot wie Blut - werden so weiß wie Schnee werden, wenn Sie nur Ihn um Hilfe anrufen!

Vielleicht meinen Sie, Sie könnten Ihre Angewohnheit selbst vom Tisch fegen. Sie mögen die ganze Nacht durchwachen und die Sache von jedem Blickwinkel angehen: Sie werden doch nur ausgelaugt, elend und übermüdet aufwachen - und noch genauso gebunden sein, wie zuvor! Nur Gott kann den eisernen Griff zerschlagen. Nur Er kann Sie aus Ihrer Dunkelheit befreien. Das ist unsere Stärke und unsere Hoffnung!

Viele Christen sind mir auf offener Straße regelrecht in die Arme gefallen und haben geweint: "Bruder David, ich weiß nicht, wie Gott mir je vergeben kann!"

Ich sage: "Doch, Er kann."

"Aber du hast ja keine Ahnung, was ich getan habe", wenden sie ein.

"Ich brauche gar nicht zu wissen, was du getan hast", erwidere ich. "Weil ich meinen Vater kenne."

"Also - was soll ich tun?" fragen sie.

Ich antworte: "Rufe Ihn an und bitte Ihn um Gnade."

"... die dann zum Herrn riefen in ihrer Not, und er half ihnen aus ihren Ängsten" (Vers 13; Hervorhebung des Autors). Die Bedrängten, von denen hier die Rede ist, riefen den Herrn nicht erst an, nachdem sie aus ihrer Not heraus waren, sondern als sie noch mitten drin steckten. Und die Bibel sagt, Er half ihnen heraus!


3. Die Törichten, die ihre Probleme selbst verursacht haben


"Die Toren, die geplagt waren um ihrer Übertretung und um ihrer Sünde willen, daß ihnen ekelte vor aller Speise und sie todkrank wurden" (Psalm 107,17-18).

Nach dem Wörterbuch ist ein Tor jemand, dem es an Einsicht oder Beurteilungsvermögen fehlt und der dumme, unnötige Fehler macht. Er macht einfach, was ihm in den Sinn kommt, ohne an die Folgen zu denken.

Was könnte törichter und undenkbarer sein, als sich mit irgendeinem Menschen sexuell einzulassen, den man gar nicht kennt? Die ganze Welt weiß, daß AIDS ein internationales Problem ist. Und doch infizieren sich überall in der Welt ständig Leute daran.

Die Menschen wollen sich einfach nicht warnen lassen. Frauen riskieren für eine leidenschaftliche Nacht ihr Leben. Männer setzen für eine Stunde sinnlicher Lust ihre Zukunft aufs Spiel. Und nun leiden viele an den Folgen ihres absolut törichten Handelns. Sie sind zu Toren geworden!

Eine wachsende Zahl von Christen ist inzwischen HIV-positiv oder leidet an AIDS im fortgeschrittenen Stadium. Oft sind es tief Gläubige, die töricht handelten, bevor sie Jesus kennenlernten - und nun das Todesurteil erhalten: "Es tut mir leid, aber - Sie haben den Virus."

Sie sprechen von jenem Schrecken, der sie ergriff, als sie zuerst spürten, daß in ihrem Körper etwas Seltsames vor sich ging. Sie wußten, daß irgendetwas nicht stimmte - und plötzlich holte die düstere Erinnerung an einen törichten Fehltritt sie ein, sei es sexuell oder in bezug auf Drogen. Es geschah, als sie in Sünde lebten und sich wie Toren benahmen: "geplagt ... um ihrer Übertretung und um ihrer Sünde willen" (Vers 17).

Die Verzweiflung vieler solcher Christen ist unaussprechlich. Sie fühlen sich hilflos, stehen im Begriff aufzugeben. Ein Mann sagte: "Ich habe das Gefühl, mein Leben ist vorbei. Es gibt nichts, was ich dagegen tun könnte. Ich kann nur noch dem Tod entgegensehen." "... und sie [wurden] todkrank" (Vers 18).

Andere Christen zahlen einen hohen Preis für die Dummheiten ihrer Vergangenheit. Einige versinken aufgrund unüberlegter Ausgaben in einem finanziellen Loch. Andere stecken in einer zermürbenden Ehebeziehung, weil sie überstürzt geheiratet haben. Einige Frauen kommen manchmal schwarz und blau in unsere Gemeinde, weil ihre Ehemänner sie mißhandeln.

Ich frage mich, wie viele Christen jetzt diese Botschaft lesen und nachts zu Gott weinen: "Herr, ich bin so dumm gewesen. Ich habe einen schlimmen Fehler gemacht und muß nun die Folgen meiner eigenen Dummheit tragen." Sie können nicht essen und nicht schlafen. "... daß ihnen ekelte vor aller Speise" (Vers 18).

Und doch brauchen Sie nicht ohne Hoffnung zu leben, geliebte Mitchristen. Sie brauchen nicht aufzugeben. Gott hat Ihnen Sein Wort gegeben, daß Er die Toren nicht aufgibt! "Die dann zum Herrn riefen in ihrer Not, und er half ihnen aus ihren Ängsten, er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie, daß sie nicht starben" (Psalm 107,19-20).

Ich werde so glücklich, wenn ich diese Verse lese, weil ich die vielen idiotischen Fehler in meinem eigenen Leben kenne. Ich schäme mich, daß ich mich so dumm und töricht verhalten habe.

Der Herr weiß, daß es Dinge gibt, die wir nicht ändern können, und Worte, die sich nicht rückgängig machen lassen. Dennoch verlangt Er nicht von uns, dafür irgendwie zu büßen oder irgendwelche Versprechungen zu machen. Was Er von uns will, ist nur, daß wir in unserer Verzweiflung zu Ihm rufen. Er kann heilen, Leben verlängern und übernatürliche Gnade gewähren: "Er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie, daß sie nicht starben" (Vers 20).

Gott wird jemanden mit Seinem Wort zu Ihnen schicken! Vielleicht wird der Pastor genau das Richtige für Sie predigen. Vielleicht wird der Heilige Geist Sie auf eine bestimmte Bibelstelle aufmerksam machen. Es wird ein Wort der Heilung für Sie sein. Alles, was Sie tun müssen, ist, Ihn anzurufen!


4. Menschen, die von beruflichen oder geschäftlichen
Turbulenzen überrollt werden


Die folgenden Verse gelten denen, die in ihrem Unternehmen oder in ihrem Beruf mit Problemen konfrontiert sind:

"Die mit Schiffen auf dem Meere fuhren und trieben ihren Handel auf großen Wassern, die des Herrn Werke erfahren haben und seine Wunder auf dem Meer, wenn er sprach und einen Sturmwind erregte, der die Wellen erhob, und sie gen Himmel fuhren und in den Abgrund sanken, daß ihre Seele vor Angst verzagte, daß sie taumelten und wankten wie ein Trunkener und wußten keinen Rat mehr" (Psalm 107, 23-27).

Karrieremenschen und Geschäftsleute werden hier mit Seemännern auf Schiffen verglichen. Und die großen Wasser symbolisieren die große Welt des Wettbewerbs, ein Meer von Aktivitäten.

Nun sind diese Menschen Gottes geliebte Kinder. Sie stehen in Ehrfurcht vor Seiner Größe und Macht. Aber dann bricht ein Sturm aus, der außerhalb ihrer Kontrolle liegt. Es ist kein Gericht und keine Vergeltung für Sünden. Doch plötzlich brechen die Wellen über sie herein und überschwemmen ihr Boot. Von allen Seiten werden sie mit Problemen bedrängt, und es sieht aus, als würde ihr Schiff untergehen. Auf einmal sind sie verwirrt und fassungslos, so daß "ihre Seele vor Angst verzagte" (Vers 26).

Viele Karrieremenschen haben mir verschiedentlich gesagt: "Es sieht düster aus. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber auf einmal sitze ich im Schlamassel." In der Vergangenheit konnten sie ihre Probleme selbst lösen und eine Krise nach der anderen bewältigen. Aber bei dieser Anfechtung scheint es keinen Ausweg mehr zu geben. Sie sind körperlich und geistig erschöpft: sie "wußten keinen Rat mehr" (Vers 27).

Wie leicht vergessen wir, daß unser liebender Vater im Himmel bei der Arbeit unser Partner ist, um welche berufliche Laufbahn oder Berufung es sich auch handeln mag. Tatsächlich widerfährt uns in unserem Beruf nichts, was Er nicht in Seiner Hand hätte. Er hat Macht über alle Menschen und all unsere Schwierigkeiten - und verbindet mit allem einen bestimmten Grund und eine Absicht.

Nun, was können Sie also tun, wenn Ihr Geschäftspartner keinen Rat mehr weiß und auch Unternehmensberater Ihnen nicht helfen können? An wen sollen Sie sich wenden, wenn Ihr Ehepartner, Ihr Pastor oder Ihre besten Freunde Ihnen nichts zu sagen haben?

Ich bin kein Geschäftsmann, aber ich kann Sie auf die Seeleute in Psalm 107 hinweisen:

"Die dann zum Herrn schrien in ihrer Not, und er führte sie aus ihren Ängsten und stillte das Ungewitter, daß die Wellen sich legten und sie froh wurden, daß es still geworden war und er sie zum erwünschten Lande brachte" (Psalm 107,28-30).

Vor kurzem sprach ich mit dem jungen Pastor einer Gemeinde, der am Ende seiner Kraft war. Scheinbar versuchte ein Ältester, der seit zwanzig Jahren die Finanzen der Gemeinde verwaltete, die Dinge an sich zu reißen. Seit Jahren hatte er Geld unterschlagen, und es war ihm gelungen, eine ganze Serie von Pastoren zu vertreiben. Jetzt stellte er sich diesem jungen Pastor an jeder Ecke entgegen und wiegelte die anderen Ältesten gegen ihn auf. Die Frau des Pastors hatte über diese Spannungen schon ein Magengeschwür bekommen.

Als ich mit dem Pastor sprach, war er gerade dabei, eine Predigt für seine feindselige Gemeinde vorzubereiten. Die Botschaft zielte darauf, sie zum Verderben des Fleisches und zur Errettung ihrer Seelen dem Teufel zu übergeben. Er erklärte: "Bruder David, ich muß das predigen, bevor es mich umbringt. Ich muß sie dem Satan übergeben!"

Ich sagte ihm: "Nein! Kämpfe nicht gegen sie. Laß das alles nicht in deinen Geist eindringen. Denke nicht an Rache. Zeige ihnen vielmehr das Licht des Wortes Gottes. Predige ihnen Jesus.

Was du brauchst, ist Halt bei Gott. Rufe Ihn an. Er wird sich um deine Gemeinde kümmern. Er kann tun, wozu du nie fähig wärest. Er kann sie entweder entfernen oder sie retten!"

Für einige Leser habe ich jetzt ein prophetisches Wort: Lassen Sie Ihre Situation nicht in Ihren Geist eindringen! Breiten Sie alles vor Gott aus. Gehen Sie ins Gebet und laden Sie alles bei Ihm ab. Er wird Sie befreien - aus allem Elend und aus jeder noch so verzwickten Lage!

Wie lange wollen Sie die Nächte noch voller Sorgen durchwachen? Wie lange wollen Sie in Angst umherstolpern und versuchen, sich durch eigene Vernunft herauszumanövrieren? Nur Jesus kann
Ihren Sturm stillen. Er allein kann diese bedrohlichen Wellen beruhigen. Nur Er kann Freude und Frieden geben und Sie in den ersehnten Hafen führen.

"Er rettete sie oftmals; aber sie erzürnten ihn mit ihrem Vorhaben und schwanden dahin um ihrer Missetat willen. Da sah er ihre Not an, als er ihre Klage hörte" (Psalm 106,43-44).

Gott ist nicht im Begriff, Sie aufzugeben. Er steht diesen Kampf bis zum Ende durch. Er ist in Ihnen, für Sie - egal, was auch geschieht. Halleluja!

Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Lutherübersetzung

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