World Challenge Pulpit Series

Christus in Ihre Krise hineinbringen!


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Von David Wilkerson
01. Januar 1996
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Folgen Sie mir in die Ebene von Dura in der Nähe von Babylon, wohin König Nebukadnezzar alle hohen
Beamten seines weitläufigen Reiches - Statthalter, Richter und Polizeioberste - beordert hatte. Stellen Sie sich diesen Anblick einmal vor: Scharen von Menschen, in ihre volkstümlichen Gewänder gekleidet und viele verschiedene Sprachen sprechend. Und alle waren zu ein und demselben Zweck versammelt: um die Götter des Königs zu ehren!

Nebukadnezzar hatte ein riesiges, goldenes Standbild von fast 30 Metern Höhe aufrichten lassen. Und nun sollten diese Leiter, die den ganzen Weg bis zur weiten Ebene von Dura zurückgelegt hatten, anbetend niederfallen, sobald das königliche Orchester zu spielen begann. Andernfalls drohte ihnen der Tod!

Drei hebräische Männer - Schadrach, Meschach und Abed-Nego - weigerten sich jedoch. Diese Männer waren von den Chaldäern in Jerusalem gefangengenommen und zum Palast von Susa verschleppt worden. Dort hatte man ihnen die Sprache der Chaldäer beigebracht und sie gemeinsam mit Daniel als Regierungsbeamte eingesetzt. Nun verbeugten sich überall um sie her Männer verschiedener Nationen vor dem goldenen Standbild, wie es der König angeordnet hatte. Sie aber weigerten sich!

Eifersüchtige Anführer berichteten es Nebukadnezzar - und als er davon erfuhr, geriet er in Wut. Er dachte: "Wie kann ein Mitglied meiner eigenen Regierung es wagen, meinem Befehl nicht zu gehorchen!"

In jenen Tagen war es nicht unüblich, Verweigerer königlicher Befehle dadurch zu bestrafen, daß man sie in einen brennenden Ofen warf. Jeremia spricht von "Zidkija und Ahab... die der König von Babel im Feuer rösten ließ" (Jeremia 29,22). Zweifellos war Nebukadnezzar daran gewöhnt zu sehen, wie Körper in die offenen Flammen geworfen wurden, wie sie aufloderten und den stechenden Geruch verbrannten Fleisches verbreiteten. Nun war er so in Rage, daß er seinen Soldaten befahl, den Ofen siebenmal stärker anzuheizen als sonst!

Als die Wächter die drei Hebräer vor den König brachten, bellte Nebukadnezzar: "So, ihr habt euch also geweigert, vor meinem Gott niederzufallen, als die Musik erklang. Nun, ich werde euch noch eine Chance gewähren. Ihr sollt wissen, daß der glühende Ofen siebenmal heißer brennt als sonst. Und wenn ihr euch dieses Mal nicht verbeugt, lasse ich euch hineinwerfen und rösten!"

Sie können sicher sein, daß die drei Männer die Hitze des weißglühenden Ofens spüren konnten, als sie dort standen. Und wahrscheinlich sahen sie auch, wie erschöpft die abgehärteten Soldaten waren, die den Ofen anheizten und von der enormen Hitze überwältigt waren.

Die drei Hebräer wollten nicht sterben. Es waren Menschen wie Sie und ich. Niemand wäre so verrückt, dadurch sterben zu wollen, daß er sich im Feuer rösten ließe! Diese drei Männer hatten jedoch einen unfaßbaren Glauben, den der Heilige Geist in ihre Herzen gepflanzt hatte. Und so gaben sie dem König zur Antwort: "Oh, König, wir brauchen es uns nicht einmal zu überlegen. Wir werden uns nicht beugen! Unser Gott ist fähig, uns zu befreien. Aber selbst wenn Er es nicht tut, werden wir das Standbild nicht anbeten."

Den Rest der Geschichte kennen Sie. Wahrscheinlich verbreitete sich die Nachricht von der Verbrennung in Windeseile und eine neugierige Menge lief zusammen wie damals im Wilden Westen, wenn jemand erhängt wurde. Die Leute reckten die Hälse, um einen Blick auf die Männer zu erhaschen, die es gewagt hatten, den königlichen Befehl zu mißachten - und die lebendig geröstet werden sollten!

Kurze Zeit später traf die königliche Abordnung ein. Der König nahm seinen Platz ein - in sicherer Entfernung zur Hitze, aber nahe genug, um die Verbrennung der Körper mitanzusehen. "Lernen diese rebellischen Dummköpfe es denn nie?" dachte er wohl bei sich. "Bald wird von diesen Rebellen nur noch Asche übrigbleiben!"

Dann wurden die drei Hebräer, an Händen und Füßen gefesselt, herbeigeführt. Die stärksten Soldaten der königlichen Armee packten sie und trugen sie zur Öffnung des Ofens, um sie hineinzuwerfen. Aber die Flammen waren so heiß, daß die Soldaten einer nach dem anderen von der Hitze überwältigt tot zusammenbrachen!

Irgendwie gelang es schließlich doch, die Hebräer in den Ofen zu werfen. Aber der König war verduzzt. Wo blieb das plötzliche Auflodern brennender Körper, der Geruch verbrannten Fleisches? Er spähte in die Flammen - und staunte über den Anblick, der sich ihm bot!

Die drei hebräischen Männer gingen über die glühenden Kohlen, als wandelten sie über Rosenblätter! Das Feuer hatte nur ihre Fesseln verbrannt - und nun waren ihre Hände erhoben, um Gott zu preisen.

Nebukadnezzar wandte sich an einen seiner Räte und sagte: "Wie viele Männer haben wir in den Ofen geworfen?" "Drei, oh König", lautete die Antwort. "Aber ich sehe vier!" erwiderte der König. "Und keiner von ihnen brennt. Sie sind nicht einmal verletzt. Und einer von ihnen sieht aus wie der Sohn Gottes" (siehe Daniel 3,24-25).

Wie konnte denn ein heidnischer König den Sohn Gottes erkennen? Es lag daran, daß die Herrlichkeit Christi nicht verborgen bleiben kann! Wenn in der Bibel Engel erscheinen, sind sie weiß gekleidet und strahlen einen himmlischen Glanz aus. Doch diese strahlende Erscheinung war kein Seraphim; es war weder Gabriel, noch waren Mose oder Elia von den Toten auferstanden. Das war Jesus selbst - und Er strahlte noch heller als siebenfach angeheizte Feuerflammen!

Geliebte Mitchristen, dieses Bekenntnis stammte von heidnischen Lippen: Christus erschien unter den Hebräern inmitten ihrer Krise! Und könnte eine Situation dramatischer sein? Es ging um Leben oder Tod. Es war die Krise ihres Lebens - eine menschlich gesehen völlig aussichtslose Lage, die ein Wunder verlangte. Aber Christus war an ihrer Seite und tröstete sie. Er kam mit ihnen in ihre Krise, um sie zu retten und zu befreien!

Diese Botschaft handelt davon, wie Sie und ich und jeder Christ Jesus in unsere Krise hineinbringen müssen!

Jesus kam nicht in die Krise der Hebräer, um den heidnischen König zu beeindrucken. Das hatte Er, wie in einem früheren Kapitel beschrieben, schon getan. Nachdem Daniel Nebukadnezzars Traum gedeutet hatte, hatte der König erklärt: "Es ist wahr: Euer Gott ist der Gott der Götter und der Herr der Könige..." (Daniel 2,47). Doch wie schnell er das wieder vergessen hatte!

Nein, das war keine evangelistische Begegnung. Gott kannte das Herz des wankelmütigen Königs - und Er wußte, daß Wunder einen heidnischen Sinn kaum länger als drei Tage beeindrucken. Jesus kam nur aus einem einzigen Grund in die Krise dieser Männer: um ihretwillen! Er kam, um sie zu trösten und zu retten, weil Er sie liebte. Der Herr der Herrlichkeit stellte sich im Augenblick der Krise zu ihnen - weil sie sich Ihm rückhaltlos hingegeben hatten!

Das tut unser Herr tatsächlich nicht in jeder Krise eines Menschen. Die Bibel sagt: "Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, als sie die Zeichen sahen, die er tat. Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle... denn er wußte, was im Menschen ist" (Johannes 2,23-24).

Jesus kennt das Trügerische in den Herzen der Menschen. Er weiß, daß viele sich bereit erklären, Ihn als Gott anzuerkennen - aber nicht bereit sind, ihr Leben Seinen Händen anzuvertrauen!

Es ist eine Sache zu glauben, daß Jesus Gott und Erlöser ist - aber eine ganz andere Sache, Ihm alles hinzugeben. "Hingeben" bedeutet "anvertrauen" oder "überantworten". Hingabe an Christus setzt also voraus, daß Sie Ihm Ihr Leben rückhaltlos übergeben, Ihr ganzes Sein Seiner Fürsorge anvertrauen. Jesus stellt sich dann seinerseits auf die Seite derer, die Ihm völlig hingegeben sind!

Wir leben in einer Gesellschaft, die durch eine Krise nach der anderen erschüttert wird. Kennen Sie jemanden, der nicht vor einer Krise steht oder gerade eine hinter sich hat? Ich persönlich kenne viele Christen, die mit tiefen Problemen konfrontiert sind und dadurch überwältigt oder zerstört zu werden drohen.

Vor welcher Krise stehen Sie gerade? Ist sie geistlicher, finanzieller, geistiger oder körperlicher Art? Betrifft sie Ihre Ehe, Ihren Beruf, Ihr Unternehmen? Ich spreche von Umständen, die so gravierend sind, daß nur ein Wunder Sie herausholen kann - eine Situation, die aussichtslos erscheint. Wenn Sie in einer solchen Krise stecken, sind Sie darauf angewiesen, daß Jesus hineinkommt und mit Ihnen hindurchgeht. Nur der Sohn des lebendigen Gottes kann Ihr Problem lösen - das Unmögliche tun - und Sie aus dem "Feuer" Ihrer Krise retten!

Vielleicht entgegnen Sie: "Ja, ich bin darauf angewiesen, daß Jesus mit mir hindurchgeht, daß Er in meine Krise kommt, wie Er es bei den drei Hebräern getan hat. Aber was ich kann dazu beitragen? Wie kann ich es erreichen, daß Er in meine Krise kommt?"

Sie können Jesus genauso in Ihre Krise holen, wie Schadrach, Meschach und Abed-Nego es taten. Diese Männer trafen drei bemerkenswerte Entscheidungen:


1. Sie verpflichteten sich zu
einem reinen, unverdorbenen Lebensstil
inmitten einer verdorbenen Gesellschaft!


"Daniel war entschlossen, sich nicht mit den Speisen und dem Wein der königlichen Tafel unrein zu machen, und er bat den Oberkämmerer darum, sich nicht unrein machen zu müssen" (Daniel 1,8).

Daniel verpflichtete sich also, zehn Tage lang nur Gemüse zu essen und Wasser zu trinken. Keine Filetmedaillons von der königlichen Tafel und kein erlesener Wein. Als er mit dem Oberkämmerer darüber sprach, erwiderte dieser: "Das wird mich meinen Kopf kosten! Nach zehn Tagen wirst du krank aussehen. Deine Wangen werden einfallen - und der König wird es mit Sicherheit bemerken! Hier - iß doch wenigstens ein bißchen Fleisch, wegen der Proteine. Trink etwas Wein; der wird dein Blut stärken. Iß einige Süßigkeiten; die geben dir Energie!"

Als ich diesen Abschnitt studierte, wunderte ich mich, warum Daniel auf diese Weise fasten wollte? Diese Hebräer waren doch keine Vegetarier. Die Antwort lautet wahrscheinlich, daß der Wein, das Fleisch und die verschiedenen Köstlichkeiten von Götzenpriestern gesegnet wurden, bevor man sie zur königlichen Tafel brachte. Deshalb galten diese Speisen den jüdischen Männern als unrein.

Aber ich glaube, daß Daniel und die anderen mehr im Sinn hatten - daß ihre Entscheidung über jüdische Reinheitsgebote hinausging! Was ich Ihnen sagen möchte, stammt nicht aus irgendeinem Kommentar. Ich glaube, daß der Heilige Geist es mir offenbart hat. Warum weigerten diese vier Hebräer sich, von den Speisen des Königs zu essen?

Erstens waren diese Männer zusammen mit Tausenden ihrer Landsleute gefangengenommen worden. Nun hatte der Prophet Jeremia die jüdischen Gefangenen zwar ermutigt, sich für siebzig Jahre in Babylon niederzulassen und dort zu leben, bis Gott sie zurückführen würde. Aber da die Israeliten in der Geschichte immer wieder von Gott abgefallen waren, bestand die Gefahr, daß sie sich von den Begierden anstecken lassen würden, die in jenem Land so verbreitet waren. Zweifellos erkannten Daniel und seine Freunde, wie leicht die Gefangenen schon nach kurzer Zeit den Versuchungen nachgaben. Das schnellebige Treiben Babylons hatte sie in seinen Bann gezogen!

Diese vier Männer müssen unglaublich schockiert über den Anblick gewesen sein, der sich ihnen bei der Ankunft in Babylon bot. Da tummelten sich schamlose Prostituierte auf den Straßen; an jeder Ecke standen heidnische Schreine und Altäre; überall stieß man auf stumpfsinnige, von Wein und Alkohol benebelte Beamte und Leiter, die irgendeine Straße hinuntertorkelten. Es war eine derart lasterhafte Gesellschaft, daß sie mit ihrem lockeren Lebenswandel und ihrer blasphemischen Sprache das geistliche Empfinden der vier Männer zu trüben drohte!

Nun hatte Daniel die Propheten studiert. Die Schriften Jeremias hatte er bei sich, und diese Prophetien führten ihn schließlich zu der Einsicht, daß Israel siebzig Jahre in der Gefangenschaft verbringen würde. Er wußte, daß sie in einer historisch entscheidenden Phase lebten. Deshalb traf Daniel irgendwann kurz nach der Ankunft in Babylon mit den drei anderen Hebräern, die äußerlich und geistlich fest an seiner Seite standen, eine Entscheidung.

Ich stelle mir vor, wie sie zu einer Besprechung zusammenkamen und über den Niedergang Israels trauerten. Schließlich stand Daniel auf und sagte:

"Ihr habt - wie ich - gesehen, was auf diesen Straßen los ist. Aber das, was uns jetzt so schockiert, wird bald auch in unserem Volk passieren, wenn wir uns nicht fest entschließen, anders zu leben. Es wird nicht lange dauern, bis unsere Landsleute genauso aussehen, reden und leben wie die Chaldäer. Jeder wird zum Sklaven seiner Begierden werden - unsere Hirten werden nach Bequemlichkeit und Wohlstand trachten, unsere Leiter sich mit faulen Kompromissen zufriedengeben. In unseren Synagogen werden Verwässerung, Unreinheit und Doppelmoral herrschen. Alle werden nur noch eine äußere Form des Glaubens wahren, aber die Kraft Gottes verlieren.

Wir müssen etwas dagegensetzen. Gott braucht in dieser Zeit des Abfalls Stimmen. Wir müssen unser Leben in die Waagschale werfen - damit das Licht Israels nicht völlig verlischt!"

Also gingen die vier eine Verpflichtung ein und sagten einander:

"Wir dürfen uns nicht kompromittieren. Wir dürfen diese Moralvorstellungen nicht übernehmen. Wir dürfen unseren Geist nicht durch heidnische Musik, Alkohol und diesen teuflischen Lebensstil verunreinigen. Wir dürfen nicht zulassen, daß der Geist Babylons unseren Glauben zersetzt. Wir werden uns davon distanzieren. Und wir werden in absoluter Disziplin nach unserem Glauben leben."

Diese vier Hebräer wahrten ihre Freiheit, indem sie den babylonischen Lebensstil ablehnten. Es ging nicht nur um bestimmte Speisen, sondern um etwas, das ihren gesamten Lebensstil umfaßte. Es ging um ein verborgenes Leben der Aussonderung!

Allerdings liefen sie nicht herum und predigten anderen, auch so zu leben wie sie. Sie machten kein Aufsehen um ihre Disziplin. Es war eine Sache zwischen ihnen und Gott allein.

Ich frage Sie: Als Gottes Zeit gekommen war, zu dieser Nation und ihren Menschen zu reden, wen wählte Er als Seinen Sprecher? Wer sollte die Stimme des Herrn sein - wer konnte in diesem vom Untergang gezeichneten Reich als Sein untadeliger Zeuge auftreten? Es waren diese vier hingegebenen Männer!

Wenn ich unsere vom Niedergang gezeichnete Gesellschaft betrachte, sehe ich eine Nation, die mit erschreckender Geschwindigkeit zerfällt. Und das gilt auch für den Leib Christi! Der babylonische Geist - eine Botschaft der Vermischung - ist in die Gemeinde eingedrungen, und Christen orientieren sich scharenweise an weltlichen Maßstäben. Oft flehe ich im Gebet: "Oh Gott, wo sind Deine Stimmen in unserem Land? Wo ist Dein Volk, das ein ausgesondertes Leben führt - das aufsteht und ein prophetisches Wort spricht? Wo sind Deine unbeugsamen Sprecher?"

Wo sind solche Stimmen in dieser Zeit, in der alles um uns her zerfällt? Wo sind Gemeinden und Christen, die aufstehen und bereit sind, in ihrem Beruf, in ihrer Familie und in ihrem Alltag Gottes Sprecher zu sein?

Das ist die Frage, die die vier Hebräer sich stellten. Und das war auch der Grund, weshalb sie sich zu einem reinen Lebensstil verpflichteten! Ihre mutige Entscheidung - ihr Beispiel eines heiligen Lebenswandels - muß Esra, Nehemia und Serubbabel in ihrer Kindheit stark beeindruckt haben. Vielleicht war es auch ihr Vorbild, das die 43.000 Heimkehrer inspirierte, die später fest blieben. Der heilige Lebensstil dieser Männer führte einen gottesfürchtigen Überrest Israels zusammen!

Geliebte Mitchristen, Sie können kein Sprecher für Gott sein, wenn Sie kein ausgesondertes, heiliges Leben führen! Gott kann Sie nicht gebrauchen, wenn Ihr Herz durch dieses verdorbene Zeitalter verunreinigt und befleckt ist. Es setzt eine rückhaltlose Hingabe voraus!

Ich frage Sie: Wenn Sie in einer Krise stecken, flehen Sie dann: "Herr, wo bist Du, wenn ich Dich brauche? Sorgst Du denn nicht treu für meine Befreiung?"

Was wäre aber, wenn der Herr zu Ihnen sagte: "Wo bist du, wenn Ich eine Stimme brauche? Ich brauche in diesen sündigen Zeiten Stimmen, reine Gefäße, durch die ich sprechen kann. Du sagst, daß Ich in deine Krise kommen soll - aber du bleibst ein Teil dieses verdorbenen, weltlichen Systems. Sag mir: Bist du Meiner Sache völlig hingegeben?"


2. Sie verpflichteten sich, Gott
zu suchen - Männer des Gebets zu werden!


"Ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen... zu bitten. Ich betete zum Herrn, meinem Gott, legte ein Bekenntnis ab... Während ich noch redete und betete, meine Sünden und die Sünden meines Volkes Israel bekannte..." (Daniel 9,3-4.20). Diese Verse zeigen, daß es Männer des Gebets waren!

Sehen Sie, die erste Verpflichtung, die sie eingegangen waren - die Bereitschaft zu einem heiligen Leben -, mußte durch die zweite Verpflichtung untermauert werden, Gott im Gebet zu suchen. Denn es ist unmöglich, ein heiliges Leben zu führen, ohne viel Zeit auf den Knien zu verbringen, um von Gott die nötige Kraft und Vollmacht dazu zu erbitten.

Täuschen Sie sich nicht: Treue im Gebet wird Sie nicht vor Krisen bewahren. Im Gegenteil wird es Sie höchstwahrscheinlich in einen lodernden Ofen und eine Löwengrube führen. Aber das Gebet wird Sie vorbereiten, sich dieser Krise im Vertrauen zu stellen - um Jesu willen ein lebendiges Opfer zu werden!

Daniels Gebet führte ihn direkt in die Löwengrube. Und diese Prüfung kam Jahre nach der Prüfung der hebräischen Männer, als Daniel über achtzig Jahre alt war. Das mag Sie erschrecken, wenn Sie sich fragen, wie lange es noch dauern wird, bis die Krisen in Ihrem Leben aufhören. Vielleicht haben Sie gedacht, daß Sie nach einigen Jahren des Lebens mit dem Herrn alle "wesentlichen" Lektionen gelernt hätten. Und doch läßt Gott hier zu, daß einer Seiner großen Gebetskämpfer - ein Mann, der sich durch einen stillen, empfindsamen Geist auszeichnete - nach Jahrzehnten treuer Fürbitte vor der Krise seines Lebens stand!

Geliebte Mitchristen, die Prüfungen werden erst aufhören, wenn Jesus wiederkommt - oder wenn Sie im Herrn sterben! Es wird nie eine Zeit geben, in der Sie keinen glühenden Ofen oder keine Löwengrube mehr zu befürchten hätten. Das wird nicht geschehen, bis Sie Ihren Kopf an Seine Brust legen werden!

Deshalb ist das Gebet so wichtig. Sie können den festen Entschluß fassen, ein unbeflecktes Leben zu führen - aber diese Entscheidung kann unmöglich in die Tat umgesetzt werden, wenn Sie sich nicht zugleich verpflichten, Gott im Gebet zu suchen. Alle überführenden Predigten, alle tief bewegenden Bücher über Heiligkeit, alle Ermahnungen der Welt können nicht dafür sorgen, daß Sie an einem ausgesonderten, heiligen Lebenswandel festhalten. Alles wird scheitern - solange Sie sich nicht verpflichtet haben, Gott mit ganzer Hingabe im Gebet zu suchen!

Vor einigen Wochen ging ich zum Vater und fragte: "Herr, warum verlangst Du, daß wir für alles beten? Warum tust Du nichts, es sei denn, daß wir beten?"

Der Herr antwortete: "David, es ist unmöglich, Mich zu lieben, ohne Mich zu suchen. Wie kann eines Meiner Kinder sagen, daß es Mich liebt, wenn es Mich tagelang vernachlässigt? Gebet ist das Barometer der Hingabe an Mich. Wahre Liebe wird dich in Meine Gegenwart ziehen!"

Glaube muß natürlich durch das Wort Gottes entfacht werden; schließlich kommt der Glaube aus dem Hören. Aber sobald der Funke des Glaubens flackert, entfacht das Gebet ihn zur Flamme. Gebet läßt den Glauben explodieren. Hier war die Rede von einem siebenfach angeheizten Ofen, aber das Gebet ließ den Glauben der vier Hebräer auflodern, bis er heißer war als die Feuerflammen!

Als Nebukadnezzar die Drei aus dem Ofen herausrief, sagte er: "Gepriesen sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos. Denn er hat seinen Engel gesandt und seine Diener gerettet. Im Vertrauen auf ihn haben sie lieber... ihr Leben dahingegeben, als daß sie irgendeinen anderen als ihren eigenen Gott verehrten und anbeteten." (Daniel 3,28). Wieder kam das Bekenntnis von heidnischen Lippen: Diese Männer hatten ihren Körper Gott völlig hingegeben!

Das hatten sie jedoch getan, lange bevor sie mit dem Feuerofen konfrontiert wurden. Sehen Sie, Gebet ist der Prozeß, in dem wir unseren Körper dem Herrn ausliefern - ein lebendiges Opfer werden. Und dieses Opfer hatten die vier Männer dem Herrn täglich gebracht. Sie verharrten tagelang, wochenlang im Gebet, in enger Gemeinschaft mit dem Herrn.

Nach einer Weile verstanden sie, daß Sterben für sie nur Gewinn bedeutete. Der Tod würde sie nur noch näher zu Ihm bringen, den sie so liebten!


3. Sie verpflichteten sich, Gott
rückhaltlos - auf Leben oder Tod - zu vertrauen!


"Nebukadnezzar sagte zu ihnen... betet ihr [das Standbild] aber nicht an, dann werdet ihr noch zur selben Stunde in den glühenden Feuerofen geworfen. Welcher Gott kann euch dann aus meiner Gewalt erretten?" (Daniel 3,14-15).

Diese Männer standen vor der schlimmsten Krise, in die ein Mensch geraten kann. Wenn Gott nicht kam und sie durch ein Wunder befreite, waren sie dem Tod geweiht!

Und genau das ist die Art von Krise, von der ich hier spreche. Vielleicht haben Sie ein schlimmes körperliches Leiden. Vielleicht steckt Ihre Ehe in einer so tiefen Krise, daß eine Lösung oder Wiederherstellung außerhalb Ihrer Macht steht. Sie sagen: "Ich habe gebetet, gefastet, alles Mögliche unternommen. Wenn Gott jetzt nicht auf dem Schauplatz erscheint, dann werde ich es nicht schaffen."

Was wird Christus in Ihre Krise bringen? Er kommt, wenn Sie dieselbe Hingabe treffen wie die drei jungen Hebräer:

Sie "erwiderten dem König Nebukadnezzar: Wir haben es nicht nötig, dir darauf zu antworten: Wenn überhaupt jemand, so kann nur unser Gott, den wir verehren, uns erretten; auch aus dem glühenden Feuerofen und aus deiner Hand, König, kann er uns retten. Tut er es aber nicht, so sollst du, König, wissen: Auch dann verehren wir deine Götter nicht und beten das goldene Standbild nicht an, das du errichtet hast" (Verse 16-18).

Mit anderen Worten: "Es sieht hoffnungslos aus. Ohne ein Wunder Gottes sind wir so gut wie tot. Doch unser Gott ist fähig, uns aus dieser Feuerprobe zu retten! Aber selbst wenn Er es nicht tut, werden wir Ihn nicht verlassen. Wir werden Ihm vertrauen - auf Leben oder Tod!"

Geliebte Mitchristen, das ist die Art von Glauben, die die Engel jubeln läßt und das Herz Gottes selbst segnet. Es ist ein Glaube, der sagt: "Herr, ich bin völlig überzeugt und gewiß, daß Du mich befreien kannst. Wenn Du nur ein Wort sprichst, wird alles vorüber sein.

Wenn aber nicht, werde ich nicht davonlaufen. Ich werde Dir nicht vorwerfen, daß Du mich verlassen hättest. Ich werde treu und hingegeben bleiben. Deine Wege sind höher als meine, Herr - und mein Leben liegt in Deinen Händen. Selbst wenn Du mich sterben läßt, werde ich Dir vertrauen!"

Das ist es, was Christus in Ihre Krise bringt - das rückhaltlose Vertrauen, daß Er fähig ist, uns aus jeder Krise zu retten und zu befreien! Es ist die Zuversicht, daß wir - komme, was wolle - in Seinen Händen sind.

Bitte verstehen Sie: Gott hätte diese drei Männer auf beliebige Art und Weise befreien können. Er hätte einfach Nebukadnezzars Sinn ändern können. Oder Er hätte sie fliehen lassen können. Schließlich war auch Mose entkommen, genauso wie Joseph und David.

Diese drei Hebräer hatten jedoch eine besondere Art des Glaubens, auf die der Herr sehr schnell reagiert: Sie glaubten an Gottes Treue! Sie waren überzeugt, daß Er tun würde, was für sie und zu Seiner Verherrlichung am besten war.

Deshalb sehen wir auch nicht, daß sie als Gläubige "ihr Recht verlangen". Sie verbrachten die Zeit auch nicht damit, einander im Glauben zu stärken, indem sie Verheißungen zitierten. Nein, sie gingen in gelassener Würde auf den Feuerofen zu und sagten: "Gott ist fähig! Aber wenn nicht..." Zweifellos wird dieser letzte Satz bei einigen Leuten auf Protest stoßen. Fast kann ich sie schon reden hören: "Oh nein, Pastor, das ist negativ! Das läßt Raum für Zweifel. Wir sollten nur sagen: 'Gott ist fähig - Punkt!'"

Ich glaube von ganzem Herzen, daß der Herr fähig ist. Ich glaube, daß Er nur ein Wort zu sprechen braucht, um jeden beliebigen Menschen im Nu zu befreien. Bedenken Sie aber folgendes: Wenn diese Männer nicht hätten sagen können: "Falls aber nicht..." - wenn sie nicht diese Art von Glauben gehabt hätten -, was wäre dann im Augenblick ihrer Krise geschehen? Hätten sie angefangen zu protestieren, je näher sie dem Feuer kamen? Hätten sie schließlich gejammert: "Gott, Du hast Dein Wort nicht gehalten. Du hast uns im Stich gelassen!"

Nein - sie waren bereit, zu sterben! Sie konnten sagen: "Herr, selbst wenn ich leiden muß - wenn mein Körper in Flammen aufgeht und den Geruch verbrannten Fleisches verbreitet -, werde ich im Vertrauen auf Dich hingehen. Ich werde Dir glauben, selbst wenn ich die Antwort auf mein Gebet nicht empfange!"

Die meisten von uns haben nicht den Glauben, der uns wagen ließe, wie diese Männer zu sagen: "Aber, falls nicht..." Ich frage Sie: Was werden Sie tun, wenn Sie die Antwort auf Ihr Gebet nicht empfangen? Werden Sie Gott anklagen, Er hätte Sie im Stich gelassen oder liebte Sie nicht? Was für eine Tragödie, in Ihre Feuerprobe zu gehen und zu jammern: "Gott, wo bist Du? Du hast mich im Stich gelassen!"

Als die drei Hebräer sich dem Ofen stellten, war ihr Körper dieser Welt schon gestorben. Sie konnten ihren Körper freudig als lebendiges Opfer darbringen. Und Jesus begegnete ihnen persönlich in ihrer Krise! Welch unfaßbare Belohnung - daß Jesus mit ihnen durch ihre allerschwerste Zeit hindurchging.

Was, glauben Sie, sagten diese Männer zu Jesus, als Er im Feuerofen erschien? "Oh, danke, Herr! Danke, daß Du nicht zuläßt, daß wir den Schmerz zu spüren bekommen. Danke, daß Du uns eine weitere Chance - noch ein paar Jahre - gibst!"

Nein - niemals! Ich glaube, sie sagten: "Herr, nimm uns mit Dir! Laß uns nicht hier zurück. Wir haben die Verzückung, die Herrlichkeit geschmeckt - und wir wollen nicht zurück! Nimm uns heim zu Dir."

Sie hätten es vorgezogen, bei Ihm zu sein! Jesus kennt solche Herzen - und es sind solche Herzen, denen Er in völliger Hingabe verbunden ist.

Können Sie sagen: "Herr, nimm mich heim"? Vielleicht haben Sie nie gelernt, Ihren Körper, Ihr Geschäft, Ihre Ehe, Ihre Krise in Gottes Hände zu legen. Ja, wir sollen immer im Glauben beten, daß Gott uns erhören wird; doch sollen wir Ihm in jeder Situation so völlig vertrauen, daß wir in unserem Herzen sagen können: "Aber wenn nicht, Herr - werde ich Dir trotzdem vertrauen!"

Beten Sie jetzt mit mir: "Herr, Du bist fähig, mich aus diesem Feuerofen zu befreien. Aber wenn nicht, werde ich trotzdem glauben! Selbst wenn ich diese schreckliche Anfechtung weiter erdulden muß - wenn weitere Leiden und Prüfungen kommen -, befehle ich alles Dir an. Komm und geh mit mir hindurch!"

Ich verspreche Ihnen - Jesus Christus wird in Ihre Krise kommen. Er wird Sie bei der Hand nehmen und durch das Feuer hindurchführen!

Ich betrachte es als größte Gebetserhörung überhaupt, wenn Christus in meine Krise kommt - denn wenn Er kommt, hebt Seine Gegenwart mich über alle Schmerzen, Verletzungen und Verwirrung hinweg. Wenn Jesus an Ihrer Seite erscheint, nimmt Er Sie an der Hand und läßt Sie fest stehen. Halleluja!

Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Einheitsübersetzung

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