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Christus, unser Hoherpriester! (Teil 1)


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Von David Wilkerson
06. Mai 1996
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Gott der Vater berief Seinen Sohn dazu, Hoherpriester für uns in Herrlichkeit zu werden. Tatsächlich ist Jesus jetzt verherrlicht - als wahrer Mensch und wahrer Gott - um unsertwillen. Er ist mit dem Gewand eines Hohenpriesters bekleidet und tritt fürbittend vor dem Vater für uns ein, auch in diesem Augenblick!

Ohne Zweifel empfindet der Vater große Freude darüber, Seinen Sohn zu Seiner Rechten zu haben. Aber die Bibel sagt nicht, daß Jesus um Seines Vaters willen in den Himmel aufgefahren ist. Sie sagt auch nicht, daß Er auffuhr, um Seine Herrlichkeit wieder anzunehmen. Nein - die Bibel sagt, daß Christus um unsertwillen in den Himmel auffuhr - als ein Hoherpriester: "Denn Christus ist ... hineingegangen ... in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen" (Hebräer 9,24).

Johannes wurde ein kurzer Einblick in den Dienst Jesu als unser Hoherpriester in der Herrlichkeit gewährt. Er schreibt, daß Jesus inmitten der sieben Leuchter erschien, die Seine Gemeinde repräsentieren, und ein besonderes Gewand trug: "Er war bekleidet mit einem Gewand, das bis auf die Füße reichte, und um die Brust trug er einen Gürtel aus Gold" (Offenbarung 1,13). Dies sind die Attribute eines Hohenpriesters! Jesus trug ein bodenlanges Gewand und einen Brustschild um den Oberkörper. Und dieses Gewand trägt Er auch jetzt, während Er in der Herrlichkeit für uns eintritt!

Sicher erinnern Sie sich, daß der Hohepriester im Alten Testament ein Vorläufer und Schattenbild Jesu war. Zwei Arten des Priestertums werden erwähnt: das aaronitische und das Priestertum Melchisedeks. Aaron war mit Sicherheit ein Abbild Christi. Im alt­testamentlichen Hohenpriester gab Gott uns eine Anschauungspredigt. Was der Hohepriester tat, veranschaulichte das Werk und den Dienst Jesu in der Herrlichkeit!


Jedes Detail im Tempel deutete auf Jesus und Seinen Dienst!


Jedes Element der Einrichtung und Ausstattung des alttestamentlichen Tempels deutete auf Christus. Wenn Sie mehr über den Dienst Jesu wissen wollen, den Er in diesen letzten Tag in der Herrlichkeit für uns tut, dann lesen Sie, was die Bibel über den alttestamentlichen Tempel bzw. die Stiftshütte und den Hoherpriester schreibt. 2. Mose 30 zeichnet ein eindrucksvolles Bild dieses Dienstes:

Im Innern der Stiftshütte war das Allerheiligste durch einen Vorhang abgetrennt. Und unmittelbar davor stand ein zwei Meter hoher, vergoldeter Altar mit einem Meter Seitenlänge. Auf diesem Altar wurde regelmäßig Räucherwerk geopfert. Als Hoherpriester erhielt Aaron den Befehl, die Lampen zu warten. Jeden Morgen ging er in das Heiligtum, um die Lampen herzurichten und auf dem Altar Räucherwerk zu verbrennen. Auf dem Altar sollten ständig glühende Kohlen sein, damit das Feuer nie verlöschte. Selbst abends sollte Aaron hineingehen und "fein zerstoßenes" duftendes Räucherwerk darbringen.

"Aaron soll auf ihm Morgen für Morgen duftendes Räucherwerk verbrennen; wenn er die Lampen herrichtet, soll er es verbrennen. Wenn Aaron zur Zeit der Abenddämmerung die Lampen wieder aufsetzt, soll er das Räuerwerk verbrennen; es soll ein immerwährendes Rauchopfer vor dem Herrn sein von Generation zu Generation" (2. Mose 30,7-8). In den langen
Jahren der Wüstenwanderung Israels erfüllte der goldene Altar das Heiligtum unablässig mit einer duftenden Rauchwolke. Ständig stieg Räucherwerk zum Himmel auf!

In der Bibel ist Räucherwerk ein Symbol für das Gebet. Und dieses unablässig brennende Räucherwerk im Heiligtum symbolisiert die Gebete Jesu, als Er auf der Erde war. Es gab keinen Tag in Seinem irdischen Leben, an dem Er nicht für Seine Jünger gebetet hätte. Seine Fürbitten waren ein köstlicher Räucherduft, der ständig zum Vater aufstieg. "Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen ... Für sie bitte ich ... bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast" (Johannes 17,8-11).

Jesus betete ständig. Er ging auf die Berge, um zu beten. Er suchte die Einsamkeit auf, um zu beten. Er betete am Morgen und am Abend - zu jeder Zeit. Jesus sagte sogar, daß er nichts tat, was Er nicht zuvor von Seinem Vater gehört
hatte - im Gebet!

Johannes 17 handelt nur von den Gebeten Jesu für Seine Jünger und Sein Volk - für die, die Ihm nachfolgten und an Ihn glaubten. Und doch betete Jesus nicht nur für Seine damaligen Nachfolger, sondern "auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben" (Vers 20).

Wie mächtig diese Wahrheit ist! Dieses Gebet schließt auch Sie und mich ein. Jesus betete für uns, während Er als Mensch auf dieser Erde lebte! Schon vor Jahrhunderten dachte Er auch an uns. Er ließ dieses Gebet sogar in Seinem Wort aufzeichnen, weil Er wußte, daß wir es einmal lesen würden. Er möchte uns bewußt machen, daß Er für uns beim Vater Fürbitte getan hat.

Geliebte Mitchristen, dieses Gebet Jesu für uns hat sich nicht in Luft aufgelöst. Es brennt seither ständig auf dem Altar Gottes - und Gott hat das Gebet Seines Sohnes für jeden von uns erhört! Unsere Bekehrung, unsere Erlösung, ist ein Ergebnis der Gebete Jesu. Deshalb sind wir heute in Ihm - weil Gott Seine Gebete für uns erhört hat!

"Er aber hat, weil er auf ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum. Darum kann er auch die, die durch ihn vor Gott hintreten, für immer retten; denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten" (Hebräer 7,24-25). Auch jetzt betet Jesus für Sünder, die sich Ihm noch nicht zugewandt haben. Die Bibel sagt, daß Er sie aufs Äußerste bewahren kann, das heißt, bis zum Ende der Zeit - und zwar alle, die je zu Ihm kommen werden.

In den Jahren meines Dienstes habe ich viele Suchtkranke und Alkoholiker gesehen, die wunderbar errettet wurden. Jedesmal dachte ich: "Bestimmt hat für diesen Menschen eine Mutter oder eine Großmutter gebetet. Und nun hat Gott die Fürbitten dieser heiligen Gebets­kämpfer erhört!"

Doch nun erkenne ich etwas viel Besseres - etwas, das noch mächtiger und effektiver ist. Es waren nicht nur irgendwelche Mütter oder Großeltern, die für diese gläubig gewordenen Menschen gebetet hatten. Jesus selbst war seit langem für sie eingetreten! "Ich bitte ... auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben" (Johannes 17,20).

Auch wenn Sie immer vor dem Herrn geflohen sind, können Sie Seinen Gebeten doch nie entgehen! Der Vater erhört den Sohn. Und alle, die Ihm widerstehen und ihren Lebensstil der Sünde fortsetzen, verhärten ihre Herzen gegen die Gebete Jesu, der damals auf der Erde Fürbitte für sie getan hat und auch jetzt immer noch für sie betet!


Jetzt möchte ich mit Ihnen über die Gebete Jesu in der Herrlichkeit sprechen!


Einmal jährlich ging der Hohepriester in das Allerheiligste, um Sühne für die Sünden Israels zu erwirken. Nachdem er sich selbst geheiligt hatte - durch eine gründliche Waschung, um rein in das Heiligtum einzutreten - nahm er das Blut eines Stieres und ein goldenes Räuchergefäß, legte einige Kohlen vom Altar hinein und ging mit einer Handvoll Räucherwerk in das Allerheiligste.

Dort befand sich die Bundeslade mit dem Sühnedeckel - einer goldenen Deckplatte. Zwei goldene Cherubim an den beiden Seiten breiteten ihre Flügel über die Bundeslade aus. Der Sühnedeckel symbolisierte den Gnadenstuhl Gottes, den Thron auf dem Gott selbst gegenwärtig war.

Wie in einem früheren Predigtbrief erwähnt, besprengte der Hohepriester den Sühnedeckel siebenmal mit dem Blut des Opfers, um Sühne für alle Sünden Israels zu erwirken. Die Besprengung mit dem Blut symbolisierte die Erfüllung aller Forderungen der Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes und machte jede Anklage des Teufels zunichte. Durch diese Besprengung wurden alle rein.

Dann nahm der Hohepriester das Räucherwerk und warf es auf das Feuer in der Räucherpfanne. Sofort erfüllte ein köstlicher Duft das Heiligtum. Der Priester schwenkte das Räuchergefäß vor der Bundeslade hin und her, bis der Sühnedeckel ganz von der köstlich duftenden Räucherwolke verhüllt war.

Geliebte Mitchristen, in dieser Illustration erkennen wir genau, was Jesus für uns getan hat - und auch jetzt noch für uns tut! Erstens illustriert sie, daß Jesus für uns starb und als unser Hoherpriester zum Vater in den Himmel auffuhr. Er ging durch den Vorhang - den Er dabei entzweiriß - direkt in das Allerheiligste und nahm dabei das Blut Seines eigenen Opfers mit. Dann "besprengte" Er im geistlichen Sinn den Altar in der Herrlichkeit und sagte damit: "Von nun an sind alle, die Mir nachfolgen und vertrauen und an Meine rettende Kraft glauben - durch Mein Blut bedeckt. Vater, Ich bringe Dir dieses Blut als Opfer für die Sünden der Welt!"

Zweitens deutet diese Illustration auf die Zeit, in der Jesus für uns zu beten begann, denn die liebliche Duftwolke, die das Allerheiligste erfüllte, symbolisiert die Gebete und Fürbitten, die Jesus jetzt in der Herrlichkeit vor den Vater bringt! Wir haben einen Freund im Himmel, einen Anwalt vor dem Thron des Vaters, einen Fürbitter zur Rechten Gottes - für uns: "Christus ist ... hineingegangen ... in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor Gottes Angesicht zu erscheinen" (Hebräer 9,24).

Dieser Anwalt ist nicht mit einem
irdischen Rechtsanwalt zu vergleichen, der sich weigert, vor Gericht zu erscheinen, sobald Ihnen das Geld ausgegangen ist. Nein! Er steht Ihnen näher als ein Bruder. Er wird Sie nie verlassen oder im Stich lassen. Er wird immer dasein - und für Sie Fürbitte tun!

Das erste Werk in der Fürbitte Jesu war die Besprengung mit Seinem Blut für alle "Schuldscheine", die uns belasteten. Ein Schuldschein ist das Anerkenntnis einer Schuld, die der Schuldner oder seine Nachkommen begleichen müssen. Bei einer Hypothek auf Ihr Haus sind Sie zum Beispiel Ihr Leben lang gesetzlich verpflichtet, die Schuld zu bezahlen. Und falls Sie sterben und das Haus Ihren Kindern vererben, muß die Schuld von ihnen beglichen werden.

Auch der Teufel besaß früher sozusagen eine Hypothek auf Ihre Seele. Er erhob Ansprüche gegen Sie, weil Sie durch Ihre Sünden und Übertretungen tot waren. Und so gibt es schon jetzt viele Menschen in der Hölle, weil der Teufel ihre unbeglichene Hypothekenschuld einforderte!

Irgendwo in den Tiefen der Hölle muß es eine Höhle mit einem Berg von Schuldscheinen geben - einschließlich Ihrer und meiner. Und diese Pfandbriefe sind schon jetzt fällig. Auf den Schuldscheinen steht: "Mit dem Leben zu bezahlen - der Preis ist ewiger Tod und Verdammnis."

Doch die Schlüssel zu den Grüften der Hölle wurden Jesus übergeben! Unser Hoherpriester stieg in die tiefsten Abgründe hinab, direkt in jene Höhle mit den Schuldscheinen und öffnete die Gruft. Er durchblätterte die Schuldnerkartei und zog unsere Schuldscheine heraus - alle Schulden und Zahlungsverpflichtungen derer, die an Ihn glauben und noch glauben werden. Jesus sammelte diese Schuldscheine restlos ein und nahm sie mit sich in die Herrlichkeit. Dort, in der Gegenwart des Vaters, besprengte Er sie mit Seinem Blut und verkündete: "Diese Schulden sind restlos bezahlt - durch Mein eigenes Blut!"

"Wißt ihr nicht ...? Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden" (1. Korinther 6,19). "Denn wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist Freigelassener des Herrn ... Um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden" (7,22-23).


Der gerechte Zorn Gottes wurde in Gnade verwandelt -
durch den Dienst des Hohenpriesters!


Gottes Gerechtigkeit verlangt, daß Er gegen die Sünde zürnt. Seine Heiligkeit verlangt, daß Sein Zorn sich gegen jede Rebellion richtet. Aber Gott liebt Gnade! Und jetzt hat das Blut Jesu die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes erfüllt - so daß Gott durch den zerrissenen Vorhang zu uns kommen und uns Barmherzigkeit und Gnade erweisen kann!

Das Alte Testament enthält ein mächtiges Schattenbild unseres barmherzigen Hohenpriesters. In 4. Mose 16 lesen wir, wie das ganze Volk Israel sich auflehnte und gegen Mose und Aaron murrte. Zweihundertfünfzig Fürsten hatten rebelliert und Gottes Zorn hervorgerufen, so daß Er sie vernichtet hatte. Nun wandte das Volk sich gegen Mose und Aaron: "Am nächsten Tag murrte die ganze Gemeinde der Israeliten über Mose und Aaron; sie sagten: Ihr habt das Volk des Herrn getötet" (4. Mose 17,6).

Gott erschien in einer Wolke und forderte Mose und Aaron auf, sich vom Volk zu entfernen: "Geht von ihnen weg. Ich werde sie in einem Augenblick vernichten" (siehe Vers 9).

Plötzlich brach im Volk eine schreckliche Plage aus. Mose erschrak und sagte zum Hohenpriester Aaron: "Nimm die Räucherpfanne, tu Feuer vom Altar hinein, und leg Weihrauch darauf; dann geh schnell zur Gemeinde, und entsühne sie! Denn vom Herrn ist ein Zorngericht ausgegangen, und die Plage hat schon begonnen ... Er trat zwischen die Toten und die Lebenden, und da hörte die Plage auf" (Verse 11-13).

Mose sagte: Hole die Räucherpfanne, laufe durch das ganze Lager und schwenke das Räucherwerk, um das Volk zu bedecken! Genau das tat Aaron, und überall im Lager stieg das Räucherwerk auf.

Aaron ist hier ein Abbild Christi - und das Räucherwerk symbolisiert die Fürbitten Jesu für ein rebellisches Volk. Welch ein Bild für die Gnade, die Gott durch die Gebete des Hohenpriesters gibt! Es führt uns vor Augen, wie Jesus unter rebellischen Sündern umherläuft und Fürbitten für sie an den Vater richtet. Bei jeder Person, die Er besprengt, ruft Er: "Herr, Ich habe für diesen Menschen gebetet! Ich habe sein Herz mit dem Blut besprengt. Ich habe Deiner Gerechtigkeit und Heiligkeit Genüge getan. Und nun, Vater, zeige Deine Gnade!"

Ein Anwalt legt vor Gericht dar, was rechtmäßig ist und getan werden sollte. Kurz gesagt, beschreibt er das Gesetz. Und unser Anwalt Jesus sagt: "Ich habe das Gesetz erfüllt. Ich habe den vollen Preis bezahlt, um Gottes Gerechtigkeit ganz zu erfüllen. Der Teufel kann Gott also nie anklagen, ungerecht gehandelt zu haben!"

Zwar starben damals 14.700 Israeliten an der Plage, aber sonst wären es zwei oder drei Millionen gewesen. Das gesamte Volk sollte vernichtet werden. Doch Gott schenkte Gnade!

Ebenso hätten auch Sie und ich schon längst wegen unserer Sünde sterben müssen. Doch der Vater hat uns durch die Fürbitten Jesu in Seiner Macht und Gnade bewahrt. Er liebt Gnade!


Auch das Buch Sacharja offenbart etwas über
unseren Hohenpriester in der Herrlichkeit!


In Sacharja 3 wird ein Hoherpriester namens Jeschua beschrieben, der vor dem Herrn steht, während Satan rechts neben ihn tritt, um ihn anzuklagen. Außerdem wird ein Engel erwähnt. Das muß Jesus Christus gewesen sein, weil Engel nicht richten.

Nun handelte es sich bei Jeschua um einen wirklichen Menschen; er war der Hohepriester zur Zeit Nehemias und Esras. In Esra 2,2 steht, daß dieser Jeschua mit Sacharja aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war.

Aus Esra 10,18 ist zu entnehmen, daß Jeschua und seine Söhne heidnische Frauen geheiratet hatten und deshalb "in schmutzige Lumpen gekleidet" waren. In jener Zeit war die Wahl eines heidnischen Ehepartners die schlimmste Art der Verunreinigung für einen Juden. So hatte Jeschua sein Priestergewand verunreinigt: "Jeschua hatte nämlich schmutzige Kleider an, als er vor dem Engel stand" (Sacharja 3,3). Stellen Sie sich diese Szene einmal als Symbol vor: Jeschua steht in schmutzigen Kleidern vor dem Thron, während der Teufel neben ihm steht und ihn verklagt. In Offenbarung 12,10 wird Satan "der Ankläger unserer Brüder" genannt. Denken Sie nur: Der Teufel stand vor dem Herrn, um Hiobs Gerechtigkeit in Frage zu stellen. Er stand vor dem himmlischen Thron, um diesem Hohenpriester Jeschua entgegenzutreten. Und er steht jetzt vor Gott, um Sie und mich anzugreifen - um uns wegen unserer Sünde und Untreue zu verklagen!

Satan argumentiere gegen Jeschua: "Gott, Du kennst alle Dinge. Du kennst Dein Gesetz - und dieser Mann hat es gebrochen! Er hat gegen Dich gesündigt, und nun gleicht sein Herz einem schmutzigen Gewand. Er ist unrein, böse und unwürdig!"

Die Anklagen des Teufels waren berechtigt: Jeschua hatte gesündigt. Er war schuldig und sein Gewand war befleckt. Und nun beanspruchte Satan Jeschua für sich: "Ich fordere diesen Mann als mein Eigentum. Er ist schmutzig und lebt in Finsternis, also in meinem Königreich!"

Geliebte Mitchristen, genauso ist es auch bei uns! Viele Anklagen des Teufels gegen uns sind berechtigt. Wenn wir in Sünde fallen - wenn wir in unserem Lebenswandel als Christen versagen und unser Gewand beschmutzen -, tritt Satan als Ankläger vor den Thron, um uns anzugreifen und zu beschuldigen. Er deutet mit dem Finger auf uns und sagt: "Sieh ihn nur an! Du weißt doch alles, Gott. Siehst Du denn nicht, wie dieser Mensch sich kompromittiert? Wenn Du gerecht bist, mußt Du mir seine Seele geben!"

Das ist der Augenblick, in dem unser Anwalt eingreift. Jesus steht auf und sagt: "Es stimmt, Vater, da ist ein Makel. Da hat es Versagen gegeben und sein Gewand ist befleckt. Aber in seinem Herzen ist Glauben - Glauben an die Macht Meines Blutes!

Du weißt, daß Ich für die Sünde dieses Menschen gesühnt habe. Ich habe für jede Sünde bezahlt, die er je begangen hat oder noch begehen wird. Deshalb erhebe ich für diesen Menschen nach jedem Gesetz der Gerechtigkeit, Heiligkeit und Gnade Anspruch auf Vergebung und Freiheit. Er ist ein Holzscheit, das Ich aus dem Feuer gerissen habe. Ich habe sein Herz mit Meinem Blut besprengt und seine Ungerechtigkeit damit getilgt!"

Dann wendet Jesus sich an die Umstehenden und sagt: "Nehmt ihm diese schmutzigen Kleider ab und legt ihm das Gewand Meiner Gerechtigkeit an. Nehmt seinen Hut ab und setzt ihm eine Krone auf!"

Genau das geschieht mit Jeschua in Sacharja 3. Jesus vertritt ihn und leistet Fürbitte: "Hiermit nehme ich deine Schuld von dir und bekleide dich mit festlichen Gewändern" (Vers 4). Das ist das Passah - die Besprengung mit dem Blut!

Dann sagt Jesus zu Satan: "Der Herr weise dich in die Schranken, Satan;
ja, der Herr, der Jerusalem auserwählt hat, weise dich in die Schranken. Ist dieser Mann nicht ein Holzscheit, das man aus dem Feuer gerissen hat?"
(Vers 2).

Welch ein Bild! Diese klare Zurückweisung zwang den Teufel, zu verschwinden. Und Jeschua kehrte mit Vergebung, einem neuen Gewand und einer Krone der Gerechtigkeit auf seinem Kopf zurück!

"Wenn aber jemand sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten" (1. Johannes 2,1). Jesus lebt seit fast 2000 Jahren in der Herrlichkeit und betet für uns. Er sagte uns, daß wir Menschen "allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten" (Lukas 18,1). Und das zeigt, daß auch Er heute noch für uns betet, denn Jesus ist immer noch der Menschensohn, auch in der Herrlichkeit!

Sehen Sie, wenn Jesus für uns betet, dann tut Er es als Mensch. Er betet als einer, der alles erfahren hat, was wir je erfahren, und der in allem genauso versucht wurde, wie wir. Und Er betrat das Allerheiligste als ein Hoherpriester, der jede menschliche Schwäche und jede menschliche Erfahrung versteht:

"Darum mußte er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und treuer Hoherpriester vor Gott zu sein und die Sünden des Volkes zu sühnen" (Hebräer 2,17).

Unser größter Trost sollte sein, daß Jesus herabkam und als Mensch lebte wie wir!

Jesus mußte menschliche Gestalt annehmen, damit Er alles durchmachen konnte, was wir auf der Erde erleben - Ablehnung, Schmerz, Leid, Versuchung. Und obwohl Er der menschgewordene Gott war, ertrug Er alle menschlichen Erfahrungen nicht als Gott, sondern als Mensch mit all unseren Schwächen. Und das macht Ihn - unseren Hohenpriester - fähig, mit unermeßlichem Mitgefühl für uns zu beten: "Denn da er selbst in Versuchung geführt wurde und gelitten hat, kann er denen helfen, die in Versuchung geführt werden" (Vers 18).

Stellen Sie sich eine liebe Schwester in Bedrängnis vor. Sie liebt Jesus, ist aber entmutigt, niedergeschlagen und fühlt sich abgelehnt. Beschämt steht sie da und denkt: "Ich bin so verletzt worden. Niemand scheint mich zu verstehen. Keiner weiß, was ich durchmache. Ich kann mit niemandem reden, der mich wirklich verstehen könnte." Manchmal fragt sie sich sogar, ob Gott ihr vergeben kann, daß sie einen so schwachen Glauben hat. Sie ist völlig verzweifelt und steht kurz davor, aufzugeben.

Satan steht neben ihr und klagt sie an: "Schau Dir die bloß mal an - sie hat doch überhaupt keinen Glauben mehr. Sie ist verzweifelt. Was für ein Christ soll das sein, Gott? Du mußt sie verurteilen!"

In diesem Moment greift ihr Anwalt ein! Jesus sieht ihre Verletzung und spürt ihren Schmerz. Er weiß, daß ihr Glaube schwach ist - daß sie kurz davor steht aufzugeben, weil sie sich zu unwürdig fühlt, um noch weiterzumachen. Also tritt Er vor dem Vater für sie ein und sagt:

"Vater, Ich weiß, was sie fühlt. Das habe Ich auch erlebt! Ich wurde von Meinen eigenen Brüdern abgelehnt, von Meinem eigenen Fleisch und Blut. Die Menge der Religiösen verspottete Mich, Soldaten setzten Mir eine Dornenkrone auf und spuckten Mich an. In Gethsemane habe Ich verzweifelt geschrien: 'Warum hast Du Mich verlassen?' Ich weiß, wie es ist, falsch beurteilt, beschimpft und verlacht zu werden. Ich kann mit dieser Frau mitfühlen, Vater - und Ich habe ihre Sünden abgewaschen. Ich weiß, daß sie immer noch ein Herz für Mich hat - und Ich werde das geknickte Rohr nicht abbrechen!"

Und an diesem Punkt betet Jesus für uns: "Vater, Ich bitte, daß ihre Mutlosigkeit ihr vergeben wird. Ich bitte, daß ihr ein neues Maß an Gnade aus der Höhe geschenkt wird - daß der Heilige Geist sie in besonderer Weise neu ermutigt. Ich bitte, daß ihr ein Geist des Friedens und der Ruhe im Heiligen Geist gegeben wird. Sie ist Mein, Vater. Satan kann sie nicht haben!"

Plötzlich, wie aus dem Nichts, fühlt die Frau sich ermutigt. Ihr wird Gnade geschenkt - durch die Fürbitten unseres Hohenpriesters! Das Empfinden unserer Schwachheit bewegt Ihn - und Er handelt aus Barmherzigkeit.

Stellen Sie sich nun einen lieben, bedrückten Mann vor, der unter Anklage steht, weil er einer großen Versuchung nachgegeben hat. Er hat tief gegen Gott gesündigt, und spürt, wie sein Herz kalt wird. Er denkt: "Ich schaffe es einfach nicht! Dieses ständige Auf und Ab; mal bin ich heiß, dann wieder kalt. Satan kommt mit seiner ganzen Finsternis gegen mich an, und die Versuchung ist so mächtig. Wie oft bin ich meiner Versuchung schon erlegen. Und doch liebe ich Jesus. Oh, Herr - ich möchte so gern frei und rein sein!"

Dieser Mann ist erschöpft, ausgelaugt, entmutigt. Und neben ihm steht der Teufel und klagt ihn an: "Er ist in Sünde gefallen, Gott. Keine Frage: er kann der Versuchung nicht widerstehen. Seine Kleider sind voller Schmutz und Flecken!"

Doch der Anwalt tritt zwischen den Mann und seinen Verkläger. Er sagt: "Vater, ich weiß, was dieser Mann durchmacht. Auch Mich trieb der Teufel durch die Wüste und versuchte Mich schwer. Ich wurde versucht, Dich zu verlästern - niederzufallen und Satan anzubeten! Ich weiß, was Versuchung bedeutet. Und Ich kenne das Herz dieses Mannes. Da ist noch ein Funken Glaube in ihm, eine Flamme der Liebe zu Mir flackert noch in seinem Herzen.

"Vater, ich bitte, daß Du ihn durch Mein Blut gerechtfertigt siehst. Ich bitte, daß er aus der Macht der Finsternis und des Bösen befreit wird. Ich bitte, daß er angenommen, vergeben, wiederhergestellt dastehen kann - und Kraft aus der Höhe empfängt, um dem Teufel zu widerstehen. Ich bete um seine Befreiung!"

Am nächsten Tag nimmt dieser Mann seine Bibel und liest eine mächtige Wahrheit, die er noch gar nicht wahrgenommen hatte. Er fällt auf seine Knie, und Gott begegnet ihm mit Befreiung - weil der Hohepriester für ihn gebetet hat!

Lieber Mitchrist, es kommt nicht darauf an, was Sie gerade durchmachen. Jesus hat es schon erlebt und am eigenen Leib erfahren. Und das macht Ihn zu einem barmherzigen Hohenpriester! Sie brauchen Ihm nicht all Ihren Schmerz zu erzählen. Er weiß genau darüber Bescheid, weil Er das alles selbst durchlitten hat! Wir haben nie etwas durchgemacht, was Er nicht selbst zu spüren bekommen hätte.

Vielleicht denken Sie: "Moment mal, wie kann Jesus täglich für Millionen Christen und ihre Abermillionen Sünden zugleich beten?"

Das ist eine dumme Frage, besonders wenn Sie bedenken, daß ein winziger Computer-Chip Millionen von Daten speichern und abrufen kann! Ein Chip in der Größe eines Fingernagels kann eine Milliarde Transaktionen leisten. Und wenn das schon für einen winzigen Mikrospeicher gilt, wie groß muß dann Gott sein, der jeden menschlichen Gedanken und jede Regung erfassen kann?

Jesus ist tatsächlich in der Lage, alle Bedürfnisse und Schmerzen, jedes Flehen und Gebet Seines Volkes vor den Vater zu bringen - alle auf einmal und zwar jederzeit -, und gleichzeitig für jeden Einzelnen Fürbitte zu tun. Und Ihr Anwalt kennt Ihre Adresse. Er hat jedes Haar auf Ihrem Kopf gezählt. Und Er kennt jeden Ihrer Gedanken, spürt jeden Ihrer Schmerzen und hört jeden Ihrer Schreie. Fassen Sie Mut, geliebtes Gotteskind: Jesus betet gerade für Sie!

Halleluja!

Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Einheitsübersetzung

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