World Challenge Pulpit Series

Die schlimmen Konsequenzen des Rückfalls!


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Von David Wilkerson
30. September 1996
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Ich hörte einmal einen Prediger sagen: "Die Bibel sagt überhaupt nichts über Rückfall." Dieser Mann kennt die Bibel nicht! Das Wort spricht sehr viel über Rückfall, denn das ist eine sehr ernste Sache -- mit sehr harten Konsequenzen!

Wenn wir die Geschichte von Israel und Juda lesen, sehen wir, wie eine Generation nach der anderen von Gott abfällt. Gott sagt zu Hosea: "Aber mein Volk bleibt verstrickt in die Abkehr von mir..." (Hosea 11:7) Im Hebräischen heißt es: "Mein Volk hat die Gewohnheit, mir den Rücken zuzukehren und sich von mir zurückzuziehen. Sie hatten schon immer diese Tendenz!"

Und Jeremias ständiger Herzensschrei war: "Kehrt um, ihr abtrünnigen (KJV: rückfälligen) Kinder! spricht der HERR. Denn ich bin euer Herr..." (Jer. 3:14), "Wenn unsere Sünden gegen uns aussagen, HERR... Denn zahlreich sind unsere Treulosigkeiten (KJV: Rückfälle); gegen dich haben wir gesündigt" (Jer. 14:7), "...Denn ihre (Jerusalems) Vergehen sind viele, zahlreich ihre Treulosigkeiten (KJV: Rückfälle)" (Jer. 5:6).

Der Ausdruck "abtrünnig" oder "treuelos" meint einfach, dem Herrn seinen Rücken zu zuwenden. Ironischerweise wurde das Volk Gottes meistens nach Zeiten großen Segens und Wohlergehens abtrünnig. Oft, nachdem Gott unglaubliche Gnade über Israel ausgeschüttet hatte, wandte sich sein Volk von ihm ab.

"Weshalb sollte ich dir vergeben? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei Nichtgöttern. Obwohl ich sie schwören ließ, haben sie Ehebruch getrieben... Denn das Haus Israel und das Haus Juda haben sehr treulos an mir gehandelt, spricht der HERR" (Jer. 5:7.11). Der Herr sagt hier: "Ich habe sie gesegnet, ich habe sie begünstigt. Und nun wenden sie mir ihren Rücken zu!"

In diesem Abschnitt beschreibt Jeremia genau, wer ein Rückfälliger ist. Als erstes ist ein Rückfälliger jemand, der schon einmal die Segnungen und die Gunst Gottes genossen hat. Er lebte mit einem hingegebenen, demütigen und freundlichen Herzen vor dem Herrn. Er liebte es, zu beten und sich in Gottes Wort zu vergraben. Er gelobte: "Ich will dem Herrn immer, von ganzem Herzen dienen." Und für eine Weile suchte er den Herrn auch treu. Er sagte seinen bösen Wegen ab, und er erfreute sich an der Gemeinschaft, die er mit anderen Gläubigen im Haus des Herrn fand.

Aber dann begann etwas das Herz dieses Gläubigen vom Herrn wegzuziehen. Er hatte nicht länger echte Liebe. Statt dessen schlich sich Rebellion ein. Bald verlor er beides, die Liebe zum, und die Furcht des Herrn. Er zitterte nicht mehr länger in der Gegenwart des Herrn. Langsam wurde sein Herz kälter.

Heute rebelliert dieser Rückfällige total gegen den schmalen Weg und hat sich wieder den weltlichen Wegen zugewandt. Er ist völlig blind, dumm und verständnislos geworden. Er sucht nicht länger den Herrn oder wendet sich dessen Wort zu. Alles Verlangen nach Gebet ist weg. Und er geht auch nicht mehr in das Haus Gottes. Er hat sich vollständig aus der Gegenwart Gottes zurückgezogen -- und er steuert darauf zu abzufallen!

Die Bibel sagt ganz deutlich: "Rückfall ist eine böse, bittere Sache -- und er hat schreckliche Konsequenzen! "Deine eigene Bosheit züchtigt dich, und deine Treulosigkeiten strafen dich. Erkenne doch und sieh, daß es schlimm und bitter ist, wenn du den HERRN, deinen Gott, verläßt und wenn bei dir keine Furcht vor mir ist! spricht der Herr, der Herr der Heerscharen" (Jer. 2:19).

"Ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs. Aber wie hast du dich mir verwandelt in entartete Reben eines fremdartigen Weinstocks!" (Jer. 2:21). Der Herr meint: "Wie konntest du dich von mir abwenden, wo ich dich doch gepflanzt habe und versucht habe dich aufzubauen? Nun hast du dich abgewandt und gehst weg!"


Jona war ein Rückfälliger!


Wahrscheinlich kennt ihr die Geschichte von Jona. Seid gewarnt, ihr Lieben -- denn was Jona geschah, geschieht allen Rückfälligen!

Hier war ein Prophet Gottes, ein Mann mit echtem Glauben, der den Herrn liebte und fürchtete. Jona wandelte sogar so eng mit dem Herrn, daß er mit einem prophetischen Wort für einen ganzen Stadtstaat betraut wurde. Der Herr sagte zu ihm: "Mache dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und verkündige gegen sie! Denn ihre Bosheit ist vor mich aufgestiegen." (Jona 1:2)

Aber anstatt nach Ninive zu gehen, rebellierte Jona und rannte weg. Er floh nach Joppe, eine Hafenstadt ca. 56 km nördlich von Jerusalem. Dort kaufte er eine Fahrkarte für ein Frachtschiff nach Tarsis, eine Stadt in Spanien, die für ihre großen Schiffe und ihre Metallschmelzen bekannt war. Es war eine böse Stadt, die Wohlstand, Erfolg und Macht repräsentierte.

Nun segelten die Mittelmeerschiffe in Jonas Tagen eine Route zwischen Joppe und Tarsis, mit Zwischenstops in anderen Hafenstädten in Griechenland und der Türkei. So sollte Jonas Seereise wohl etwa drei bis vier Wochen dauern. Direkt nachdem Jona an Bord gegangen war, stieg er in den untersten Frachtraum, wickelte sich in eine Decke und schlief ein.

Aber Gott arrangierte einen Sturm, der die ruhige Reise des Rückfälligen unterbrach. Plötzlich, ohne Warnung, wurde der Wind gewaltig, die Wellen wogen hoch, die Segel zerrissen, und das Ruder konnte nicht mehr benutzt werden. Die Mannschaft war dem Sturm völlig ausgeliefert. Gott bewegte ein ganzes Meer, um an einen ungehorsamen Mann heran zu kommen!

Der Kapitän und die Mannschaft hatten so etwas wahrscheinlich noch nie erlebt. Verängstigt begannen sie die Fracht in die See zu werfen, um das Schiff leichter zu machen. Bald begannen alle Seeleute, zu ihren Göttern zu schreien. Ich stelle mir vor, wie sie in ihren Seesäcken gruben, ihre kleinen Abgötter aus Messing oder ihre geschnitzten Elfenbeingötter ergriffen und küssten. Du hast sicher auch schon einige Menschen gesehen, die heute noch dasselbe tun -- die ihre Glücksbringer in schlechten Zeiten abergläubisch küssen!

Aber irgendwie verschlief Jona das alles, verborgen im untersten Frachtraum. Sein Schlaf war jedoch kein Schlaf einer gleichgültigen oder trägen Person. Es war der Schlaf der Sorgen -- der tiefe Schlummer eines Mannes, der wußte, daß er vor Gott davonlief!

Jonas Verstand und Körper mußten durch seine konstante Unruhe und durch den inneren Aufruhr seines Rückfalls ausgelaugt gewesen sein. Sein Gewissen war beunruhigt, und er konnte nicht davor fliehen: Er hatte seinen Dienst ruiniert. Er war den falschen Weg gegangen, und nun war sein Ansehen zerstört. Er hatte alles ausgelöscht, alles verloren -- und er hatte nun keine Zukunft mehr.

An diesem Punkt war nichts zwischen Jona und Gott in Ordnung. Er war total ungehorsam, ein Flüchtling. Und er fürchtete das Gericht und die Strafe, von der er wußte, daß sie kommen würden. ER verbrachte seine ersteWoche auf dem Schiff wahrscheinlich mit dem Gedanken: "Wie konnte ich das nur tun? Ich habe die falsche Entscheidung getroffen. Ich habe dem Herrn meinen Rücken zugewandt!"

Auch wenn ein Rückfälliger fähig ist, in der Nacht zu schlafen, ist sein Schlaf doch der Schlaf einer verdammten Person. Er erinnert sich an Gottes Berührungen, seine liebevolle Umarmung. Er erinnert sich an die Gemeinschaft mit den anderen Gläubigen im Haus Gottes, daran, wie er für den Herrn brannte und Gottes Hand auf seinem Leben spürte. Aber jetzt kann sich der Rückfällige nur im Schlaf hin und her werfen -- denn er hat seinem liebenden Herrn den Rücken zugewandt!

Rückfälliger, wenn du vor dem Ruf Gottes davonläufst, im Ungehorsam lebst, wirst du nur den tiefen Schlaf der Sorgen schlafen. Du wirst dich wie eine verdammte Person fühlen, ausgelaugt durch Schuld und Unruhe. Und du kannst dir sicher sein, dein Sturm wird kommen -- denn Gott liebt dich! Du hast dieselbe Reise angetreten wie Jona. Und genau wie dieser rückfällige Prophet, wirst auch du in einem Kampf auf Leben und Tod um deine Seele hin und her geworfen!

Laß mich dir eine Frage stellen: Denkst du, daß Gott untätig dabei steht und dem Teufel erlaubt, dich ihm wegzunemen? Denkst du, daß er dich einfach weggehen läßt und du damit deine Seele verdammst? Niemals! Du hast ihm einmal gesagt, daß du ihm ein ganzes Leben lang dienen willst -- und er hat dich beim Wort genommen. Jesus hat sein Blut über dich gesprengt. Und nun sagt er: "Das ist mein Blut, vergossen für dich. Du bist mein -- und ich werde dich nicht gehen lassen. Ich werde alle drastischen Schritte unternehmen, die nötig sind, um dich zu halten. Ich werde dich vielleicht in den Bauch eines Wals bringen. Aber ich werde dich nicht mit dem Kopf voran in die Hölle rennen lassen!"

Es gibt drei furchtbare Konsequenzen des Rückfalls. Laß mich dir diese drei Konsequenzen mitteilen:


1. Konsequenz Nummer eins: Durch deinen Rückfall wirst du für deine Umwelt zu einer gefährlichen Person!


Wenn du rückgefallen bist, dann bist du eine der gefährlichsten Personen auf der Erde -- eine umherlaufende Zeitbombe!

Der rückfällige Jona stand auf der schwarzen Liste. Er wußte, daß Gott ihn nicht mit dieser Rebellion davonkommen lassen würde. Und als er in Joppe das Schiff bestieg, wurde er zum gefährlichsten Menschen auf dem Mittelmeer. Warum? Weil Gott hinter ihm her war!

Wenn Gott mit einem Rückfälligen eine Kontroverse hat, wirkt sich das auf jeden um ihm herum aus. Siehst du, wenn der Sturm für den Rückfälligen letztlich kommt, wird jeder davon getroffen -- Familie, Kinder, Mitarbeiter, Freunde, sogar Fremde. Der Sturm, der auf Jona abzielte, brachte jeden auf dem Schiff in Gefahr, zusammen mit den Dutzenden anderer Schiffe, die in diesem Gebiet auf See waren. Hunderte, vielleicht auch Tausende Leben waren dieser großen Gefahr ausgesetzt.

Ich habe jahrelang Drogenabhängige und Alkoholiker sagen hören: "Meine Abhängigkeit ist meine Sünde, sie ist nur mein Problem. Ich verletze damit nur mich und keinen anderen." Nein! Die Schrift zeigt, daß es nicht nur dein Problem ist. Es ist das Problem von jedem, der mit dir lebt, mit dir geht, dich kennt. Gott verfolgt dich -- und das macht dich gefährlich!

Eine Frau schrieb mir: "Mein Vater, ein Prediger, fiel vom Herrn ab. Er trat von seiner Kirche zurück und verließ seinen Dienst. Dann ließ er sich von meiner Mutter scheiden und heiratete eine gottlose Frau. Er hat alle meine Brüder und Schwestern mit sich gerissen, indem er auch sie veranlaßte, sich von Gott abzuwenden. Jetzt versucht er, mich dazu zu bringen, daß auch ich von Gott abfalle. Er sagt, ich wäre falsch, ich sollte zur Familie halten. Aber, Preis dem Herrn, er war nicht fähig, mich zu beeinflussen. Gott hat mich bewahrt!"

Ich denke an einen bestimmten Ehemann und Vater, der von einer schrecklichen Drogenabhängigkeit befreit wurde. Er wurde auf wunderbare Weise gerettet und seiner Frau und seinen Kindern wiedergegeben. Gott segnete diesen Mann mit einem anständigen Job. Und wenn er abends von der Arbeit nach Hause kam, krabbelten seine drei Kinder auf seinen Schoß, glücklich und aufgeregt und dankten Jesus, daß ihr Vater zu Hause war. Sein Haus war angefüllt mit der Gunst Gottes.

Aber dann tauchte der Versucher auf. Am Ende schnupfte der Mann wieder Kokain. Bald sah seine Frau wieder etwas in seinem Gesicht, das sie über ein Jahr nicht mehr gesehen hatte. Er hatte wieder rote Augen. Sie flüsterte ein Gebet: "Oh Herr, laß es nicht wahr sein!"

Aber sie wußte, daß er wieder süchtig war. Er kam abends nach Hause und versuchte, aus seiner Betäubung herauszukommen, indem er kaltes Wasser und Kaffe trank. Sie wußte, daß er nicht länger arbeiten ging, weil er seinen Job verloren hatte. Er war wieder auf der Straße.

Dieser rückfällige Mann wurde für seine Familie gefährlich. Sie hatten kein Geld mehr, und aller Segen Gottes verschwand. Er versuchte jeden zu überzeugen: "Das ist meine Sünde und mein Problem. Ich zerstöre nur mich." Nein -- er zerstörte seine ganze Familie! Seine drei Kinder wurden bitter und wütend -- wütend auf Gott, Mama und Papa, auf die ganze Welt. Und seine Enkel, das göttliche Vermächtnis, das er hätte haben können, gibt es nun nicht.

Nur einige Wochen zurück, wurde bekannt, daß einer der besten Wall Street Makler aller Zeit -- ein Mann, der mit Abermillionen Dollar handelte -- heroinabhängig ist. Er schnupfte Heroin, bevor er seine Geschäfte machte. Er machte sogar seine Frau zusammen mit einem anderen Wall Street Makler abhängig. Dieser Mann verlor seinen Job, sein Heim, einfach alles. Seine Frau und er leben nun in einem der New Yorker Obdachlosenasyle.

Meine Lieben, niemand lebt und stirbt nur für sich selbst! Als David sündigte, indem er die Israeliten zählen ließ, wurde auch er ein gefährlicher Mann. Das Gericht, das Gott auf ihn kommen ließ, kam genauso auch auf Israel. Wir sprechen über einen tödlichen Sturm: 70 000 Menschen verloren ihr Leben! David mußte ausrufen: "... Siehe, ich habe gesündigt, und ich habe verkehrt gehandelt! Aber diese Schafe, was haben sie getan? Laß doch deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters sein!" (2. Sa. 24:17)

Genauso bringen viele rückfällige Christen ihre Mitarbeiter in die Hölle. Einst waren diese Gläubigen ein Zeugnis an ihrer Arbeitsstelle. Sie hatten eine Bibel auf ihrem Schreibtisch und waren begierig darauf, über Jesus zu sprechen. Ihre Kollegen wußten, daß etwas ehrlich anders an ihnen war.

Aber nun stellten diese gottlosen Mitarbeiter eine Veränderung fest. Sie wissen, daß ihr christlicher Kollege rückfällig ist! Sie können das Geschehene nicht in geistlichen Worten beschreiben, aber sie wissen, daß etwas anders ist als früher. Ihr einst so eifriger christlicher Kollege ist wie sie geworden -- und dabei war er ihre letzte Hoffnung! Sie mögen ihn von Zeit zu Zeit verspottet haben, aber insgeheim haben sie gedacht: "Zumindest ist er jemand, zu dem ich gehen kann, wenn ich Probleme habe. Er könnte jemand sein, der mir beweist, daß es Gott gibt."

Dieser abgefallene Christ hat sie ihrer Hoffnung beraubt, er hat ihnen den kleinen Funken Glauben, den sie gehabt haben könnten, geraubt. Nun sind diese Heiden davon überzeugt, daß es unmöglich ist, Gott zu dienen. Der Rückfällige ist zu einer Gefahr für ihre Seelen geworden!


2. Konsequenz Nummer zwei: Du wirst von der die Welt getadelt!


Als der Kapitän Jona schlafend im untersten Frachtraum fand, rüttelte er ihn wach und tadelte ihn laut: "...Was ist mit dir, du Schläfer? Steh auf, ruf deinen Gott an!..." (Jona 1:6). Er schrie Jona an: "Was schläfst du hier, Prediger? Fall auf dein Gesicht und bete!"

Stell dir vor -- ein Prophet Gottes, der durch einen heidnischen Seemann getadelt wird! Alle Seeleute waren wach und riefen zu ihren Göttern -- aber der Prophet Gottes schlief. Jona hatte sein Zeugnis verloren!

Ich kann mir vorstellen, was der Prophet dachte als er erwachte. Er spürte das Schaukeln des Schiffes, er hörte die Männer ängstlich jammern, sah, wie sich der Frachtraum mit Wasser füllte. Er mußte denken: "Uh-oh -- das ist es! Gott hat mich eingeholt. Ich bin der Grund für diesen schrecklichen Sturm!"

Also rannte er an Deck, um sich zu stellen. Er sagte: "Männer, das kommt alles wegen mir. Ich bin ein Rückfälliger, der von Gott davonläuft!" "...denn ich habe erkannt, daß dieser große Sturm um meinetwillen über euch [gekommen ist]" (Jona 1:12). Alle Seeleute schrien daraufhin: "Warum bringst du uns in solche Schwierigkeiten? Warum hattest du solche Angst vor deinem Gott, daß du vor ihm wegrennen mußtest? Was für einem Gott dienst du, Jona?" (siehe Vers 10).

Auch der Apostel Paulus litt durch einen Sturm auf dem Meer. Jedoch nicht, weil er vor Gott weggerannt war. Ganz im Gegenteil, Paulus hatte Frieden mit Gott. Er konnte getrost sein, als das Schiff anfing zu zerbrechen und der gottlosen Mannschaft versichern: "Keine Angst, meine Herrn -- nicht einer von euch wird verloren gehen. Ich hörte gestern Nacht ein Wort von meinem Gott. Er sagte mir, daß wir alle gerettet werden!"

Wenn du ein Rückfälliger bist, wirst du dich sicher an eine Zeit erinnern, in der du getrost jedem Sturm und jeder Krise begegnen konntest. So wie Paulus konntest du der Welt sagen: "Mein Gott ist fähig!" Aber nun sehen die Menschen an dir nur Angst und Erschöpfung. So wie Jona, bist du schwach, dem Feind nicht gewachsen. Du kannst keinem Sturm gebieten. Du bringst keine wirkliche Hoffnung in eine Situation. Du hast die Würde verloren, die man durch den engen Wandel mit Jesus bekommt. Weltliche Lust hat all deine geistliche Kraft ausgelaugt!

Das schlimmste von allem ist, daß dein Rückfall der Welt ein unattraktives Bild von der Errettung präsentiert. Du gibst den Anschein, daß es profitabler wäre, ein Sünder zu sein als ein Christ. Nun sagen deine Mitarbeiter zu dir: "Warum bist du in letzter Zeit so gereizt? Wo ist die Freude geblieben, die du einst hattest? Warum versuchst du nicht mehr mich dazu zu bringen, mit dir in deine Kirche zu gehen? Hast du Gott verlassen?"

Es sollte nicht einen Bereich in unserem Leben geben, mit dem wir den Eindruck erwecken, daß es attraktiver ist, dem Teufel zu dienen als Gott zu dienen. Auf jedem Gebiet sollten wir die Sanftheit, Freundlichkeit, Güte und Gnade Gottes haben. Unser Leben sollte ein Zeugnis sein, das sagt: "Diene Jesus. Er bereitet einen Weg, wo es keinen gibt. Er wird dich durch jeden Sturm bringen!"

Aber der Rückfällige hat dieses Zeugnis verloren. Er kann dir sagen, wie es war, Jesus zu dienen. Aber das ist kein Zeugnis, denn es hat keine Kraft. Und das ist der Tadel der Gottlosen! Wenn der Sturm dich mit voller Wucht erwischt, und du erscheinst bei der Arbeit mit sorgenvollen Tränen, werden sie dir sagen: "Was für ein Christ bist du denn? Warum gehst du nicht auf deine Knie und rufst zu deinem Gott? Ich kann dir nicht helfen. Aber er kann!" Sie werden dir Zeugnis geben!


3. Konsequenz Nummer drei: Gott wird dich in das tiefste Loch bringen, das Menschen kennen!


Wenn du vor Gott wegrennst, wirst du wie Jona geschluckt -- in den Bauch einer großen Prüfung! Deine Prüfung könnte deine Gesundheit betreffen, deine Finanzen oder deine Familie. Es wird jedoch nicht deshalb passieren, weil Gott dich zerstören will, sondern weil du ihm gehörst. Akzeptiere es genau jetzt, Rückfälliger: Kein Mann und keine Frau die vor Gott weglaufen, werden dem Sturm entkommen. Und keine menschliche Kraft kann dich daraus erretten!

"...Da sagte er (Jona) zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer! Dann wird das Meer euch in Ruhe lassen ... Und die Männer ruderten mit aller Kraft, um das Schiff ans trockene Land zurückzubringen. Aber sie konnten es nicht, weil das Meer immer stürmischer gegen sie anging." (Jona 1:11-13)

Diese gottlosen Seeleute versuchten, Jona zu verschonen. Sie waren erfahrene Seemänner und kannten dieses Gebiet der Tiefe. Als sie sich vorstellten, wie Jona von Haien gefressen werden könnte, zögerten sie, ihn über Bord zu werfen. Aber, ihr Lieben, wenn Gott hinter einem Zurückgefallenen her ist, kann kein Mensch seinen heiligen Plan verhindern!

Wenn du vor Gott wegläufst, schreib es dir auf: Deine Krise wird kommen, und es wird der Sturm deines Lebens sein. Deine Lieben und deine Freunde wollen dich vielleicht davor schützen, aber keine ihrer besten Bemühungen wird nützen. Gott hat es bereits in seinem Willen festgelegt: Er hat einen Grund, warum er den Sturm schickt. Und er weiß, wenn du vor diesem gerettet wirst, bevor er dich disziplinieren konnte, wirst du niemals gerettet!

"...und Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches" (Jona 1:17). Nach dem Sturm folgt der dunkelste, kritischste Moment deines Lebens. Man nennt es die Grube der Verzagtheit. Jonas Prüfung brachte ihn an den tiefsten Winkel der Erde, wo es überhaupt kein Licht gab. Er bezeugte: "Zu den Gründen der Berge sank ich hinab..." (Jona 2:6).

In welch einem schrecklichen Zustand fand Jona sich wieder: totale Finsternis, Seetang schlang sich um seinen Körper, Wasser spritzte beständig gegen ihn. Der physikalische Druck muß unbeschreiblich gewesen sein. Sogar U-Boote brauchen einen Druckausgleich, um in die Tiefe gehen zu können. Jona muß ständig Ohrenschmerzen gehabt haben.

Rückfälliger, kannst du dir das vorstellen, in solch einem dunklen und stinkenden Durcheinander zu sein? Sieh es dir genau an -- denn das ist ein Bild von dem, was dich erwartet! Es kommt eine Nacht voll schrecklicher Dunkelheit, eine Zeit absoluter Verzweiflung und Verzagtheit auf dich zu.

Jona hatte zwei Möglichkeiten in dieser Höhle der Verzweiflung. Und dieselben zwei Möglichkeiten hat jeder Rückfällige, der in den Bauch einer dunklen Krise hinabsinkt:

Jona hätte sich leicht diesem Geist der Verzweiflung hingeben können. Wenn er es getan hätte, wäre er im Bauch des Wals gestorben, über ihn wäre niemals mehr gesprochen worden. Du magst einwenden: "Aber Gott hatte Jona für eine Mission ausgesucht. Er hätte ihn niemals dort unten sterben lassen." Nein! Gott hätte jemand anderes für Jonas Mission finden können. Wir alle haben einen freien Willen -- und Jona mußte eine Entscheidung bezüglich seines Verhaltens treffen.

Mein lieber rückfällig Gewordener, auch du kannst im Sturm aufgeben! Wenn alles gegen dich ist -- wenn du heruntergekommen bist in das tiefste Loch der Qual, wo du dich von Verzweiflung verschlungen fühlst -- wirst du denken, daß Gott dich verlassen hat. Du wirst vielleicht versucht sein zu sagen: "Es hat keinen Sinn. Gott ist das alles egal. Er kann mich einfach nicht mehr lieben, weil er es erlaubt, daß all diese Schwierigkeiten über mich kommen."

Wenn du an diesen Punkt der Verzweiflung gekommen bist, hast du eine Entscheidung zu treffen. Das bringt dich zu der zweiten Möglichkeit:

Gott sei Dank traf Jona die richtige Entscheidung: "Und Jona betete zum HERRN, seinem Gott, aus dem Bauch des Fisches und sprach: Ich rief aus meiner Bedrängnis zum HERRN, und er antwortete mir. Aus dem Schoß des Scheol schrie ich um Hilfe, du hörtest meine Stimme." (Jona 2:1+2)

Die ganze Absicht hinter deinem Sturm ist, dich zu dem zu bewegen, was Jona tat -- nämlich zu Gott zurückzukehren! Der Herr bedrängt dich, zu deiner ersten Liebe zurückzukehren -- wieder in sein Haus zu kommen, ihn anzurufen, zu vertrauen und zu beten, um aus deinen Schwierigkeiten herauszukommen. Du mußt dich nur entscheiden, das zu tun!

Diese wahre Geschichte soll dich sowohl warnen als auch ermutigen. So wie du dachte Jona, daß Gott mit ihm Schluß gemacht hätte. Er schrie: "... Verstoßen bin ich von deinen Augen hinweg, dennoch werde ich wieder hinblicken zu deinem heiligen Tempel. Wasser umfingen mich bis an die Seele, die Tiefe umschloß mich, Seetang schlang sich um mein Haupt. Zu den Gründen der Berge sank ich hinab. Der Erde Riegel waren hinter mir auf ewig geschlossen..." (Jona 2:4-6)

Aber am Ende traf Jona die richtige Entscheidung, als er betete: "Als meine Seele in mir verschmachtete, dachte ich an den HERRN. Und mein Gebet kam zu dir, in deinen heiligen Tempel. ... Ich aber will dir Opfer bringen mit der Stimme des Lobes; was ich gelobt habe, werde ich erfüllen. Bei dem HERRN ist Rettung." (Jona 2:7-9).

Ich habe einen Freund, einen Prediger, den ich vor einigen Jahren kennenlernte. Ich liebte diesen Mann von ganzen Herzen. Er war einer der liebsten und freundlichsten Menschen, die ich jemals getroffen habe -- ein einfacher, vertrauender Mann, der eine Last für Verlorene hatte. Jedermann wußte, daß er berufen war für eine große Arbeit für Gott.

Dann bekam er Schwierigkeiten in seiner Ehe. Jedesmal wenn ich ihn sah, schien er etwas kälter zu sein als vorher, ein wenig verzagter. Dann rief mich eines Tages ein gemeinsamer Freund an, der sagte, daß dieser Pastor von seinem Dienst zurückgetreten sei. Er hatte seine Familie verlassen und war mit einer Drogenabhängigen davongelaufen, die von Gott abgefallen war.

Sehr bald traf der Sturm diesen Mann mit voller Wucht. Zuerst wurde er finanziell ruiniert. Dann entdeckte er, daß seine Geliebte ihn doch nicht zufriedenstellen konnte. Mehr noch, sie hatte ihn in die Drogenabhängigkeit geführt. Nun war er in einer tiefen Depression, unglücklich und verzweifelt.

Ich werde niemals den Blick auf den Gesichtern dieses Paares vergessen, als ich sie besuchte. Beide wichen meinen Blicken aus. Er verkaufte jetzt Drogen. Und sie wußte, daß sie die Familie eines Predigers des Evangeliums zerbrochen hatte. Beide waren im Bauch des Wals, völlig verzagt.

Ich sagte zu diesen Mann: "Ich liebe dich immer noch, mein Freund. Ich möchte, daß du weißt, daß ich an deiner Seite bin. Und was viel wichtiger ist, der Herr liebt dich. Bitte -- laß mich dich an die Hand nehmen und dich zum Erlöser zurückbringen. Der Herr wird alles wieder herstellen, was der Wurm gefressen hat." Aber mein Freund war so niedergeschlagen, so entmutigt, daß er antwortete: "Nein, Bruder David, ich bin zu weit gegangen. Ich habe zu sehr gesündigt, zu vorsätzlich gegen Jesus. Es ist unmöglich, daß er mir vergibt, was ich getan habe. Ich bin zu tief gesunken!"

Ich saß mit ihnen für zwei Stunden über dem Wort Gottes und versuchte, sie dazu zu überreden, wieder zurückzukommen. Aber nichts was ich sagte, tröstete diesen ehemaligen Prediger. Ich konnte ihn nicht aus seiner Verzweiflung herausholen.

Genau wie Jona hatte dieser Mann zwei Möglichkeiten. Auch wenn er das Gefühl hatte, daß Gott ihn aufgegeben hat, hätte er nur aus dem Bauch seiner Hölle schreien müssen: "Oh Gott, ich habe gegen dich gesündigt. Errette mich!" Und der Herr hätte sofort seine Hand ausgestreckt, um ihn zu erretten.

Aber jedesmal wenn ich danach versuchte diesen Mann zu erreichen, stellte ich fest, daß er ein Stück tiefer in seine Höhle gefallen war. Schließlich verlor ich jeden Kontakt zu ihm. Das letzte, was ich hörte, war, daß er weit weg war, immer noch im Schlamm seiner tiefen Verzweiflung.

Was ist mit dir, der du diese Botschaft liest? Bist du rückfällig und lehnst du es ab, zum Herrn zurückzukehren? Du magst sagen: "Bruder Dave, du weißt nicht, was ich getan habe und wie tief ich gesunken bin." Laß mich dir sagen, mein Freund: Wenn du es dir selbst erlaubst, dich in deiner Angst, Schuld und Verdammnis zu wälzen, wirst du darin erdrückt -- und mit einem verhärteten Herzen enden!

Du hast eine andere Wahl. Du kannst sagen: "Nein! Ich habe deine Botschaft der Hoffnung gelesen -- eine Botschaft von Stärke und Kraft in Jesus. Ich kann nach Hause zu meinem Herrn gehen. Ich kann zu ihm zurückkehren!"

Ich glaube, daß sobald Jona im Bauch des Wals anfing zu beten, Gott einen netten, kleinen Platz in dem höhlenartigen Fisch trocknete und sagte: "Nun, Jona, komm setz dich hier hin und bete mich an." Jona muß eine Art Erweckungstreffen mit Gott an diesem dunklen Ort gehabt haben. Unterdessen führte der Herr den Wal durch das Mittelmeer, ließ ihn am Ufer stranden und Jona ausspucken. Heraus kam ein Mann Gottes -- freigesetzt, gesalbt und wieder im Plan des Heiligen Geistes!

Gott hat alles für Jona wiederhergestellt. Und er will auch alles wiederherstellen, was der Teufel dir genommen hat. Er will dir alles in einem guten Maß zurückgeben. Deshalb hat er diese wunderbare Botschaft für alle seine rückfällig gewordenen Kinder hinterlassen:

"Fürwahr, wie eine Frau ihren Gefährten treulos verläßt, so habt ihr treulos an mir gehandelt, Haus Israel, spricht der HERR. Eine Stimme hört man auf den kahlen Höhen, ein Weinen, ein Flehen der Söhne Israel, weil sie ihren Weg verkehrt und den HERRN, ihren Gott, vergessen haben. Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder! Ich will eure Treulosigkeiten heilen. Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott." (Jer. 3:20-22)

Alles, was du tun mußt, ist einfach umzukehren. Es ist Gottes Sache, deinen Hang rückzufallen zu heilen: "...Ich will eure Treulosigkeiten heilen..." (Vers 22). Kehre um zu deinem gnadenvollen, liebenden Erretter. Er verspricht, dich den ganzen Weg zu ihm selbst zurückzubringen!

--

Veröffentlicht mit Erlaubnis von:
World Challenge, P. O. Box 260, Lindale, TX 75771 USA.

Alle Bibelstellen, wenn nicht anders erwähnt, nach der Rev. Elberfelder Bibelübersetzung; KJV = King James Version.

Deutsche Übersetzung von:
Charly Lücker, Viersen, Deutschland
Verantwortlich für die Veröffentlichung in deutscher Sprache:
Pastor Siegfried Goseberg, Brensbach, Deutschland


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