World Challenge Pulpit Series

Ich wäre beinahe ausgeglitten!


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Von David Wilkerson
17. März 1997
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Der Heilige Geist bewegte mich, eine ernste Warnung an den Leib Christi weiterzugeben! Die Warnung ist diese: Es wütet zur Zeit eine Sünde in der Kirche, die den Fall einer Menge von Christen verursacht. Diese besondere Sünde führt viele Gläubige an den Rand des Abgrunds!

Hier in der Times Square Church haben bereits einige liebe, Christus-liebende Leute angefangen nach links und rechts zu rutschen. Andere bewegen sich am Rande eines ernsthaften Ausrutschers. Ich bete darum, dass diese Botschaft dir die Augen über deinen Zustand öffnet -- und dass das Wort, das Gott mir gegeben hat, dich freisetzt.

Diese furchtbare Sünde, über die ich schreibe, ist gefährlich, weil die meisten Christen sie nicht ernst nehmen. Sie wird nicht als eine der Hauptsünden betrachtet; ihre Boshaftigkeit wird entweder untertrieben oder ignoriert. Und doch wirkt sie sich auf eine Menge Gläubige aus -- sie ist der Grund für den Schiffbruch unzähliger Prediger, Evangelisten und Laienprediger auf der ganzen Welt.

Diese Sünde würden wir nicht als fleischliche Sünde bezeichnen wie Ehebruch, Unzucht, Lust, Homosexualität, Spielen, Stehlen oder Drogen- und Alkoholmissbrauch. Ich spreche auch nicht über eine Sünde der Gedanken so wie Zorn, Begehrlichkeit, Ehrgeiz, Rebellion, keine Bereitschaft zur Vergebung, Verleumdung, Klatsch oder auch Stolz. Tatsächlich ist die Sünde, auf die ich mich hier beziehe, wesentlich ernster und verführerischer als selbst Stolz. Ja, wenn man dieser Sünde nachgibt, ist sie fähig, uns in jede der anderen Sünden, die ich hier aufgeführt habe, zu führen.

Ich versuche hier nicht dramatisch zu sein. Aber dies ist eine Seelen verdammende Sünde, die aufgedeckt werden muss, und mit der man sich befassen muss -- jeder von uns!


Lass mich dir diese ernste, verführerische Sünde darstellen!


Vor nicht langer Zeit sass ich in unserem Büro an meinem Schreibtisch, als ich ein lautes Schluchzen aus dem Empfangsbereich hörte. Ich verliess mein Büro und sah meine Sekretärin, wie sie ein 24 Jahre altes nigerianisches Mädchen tröstete. Ich erkannte die junge Frau: Sie gehörte bereits seit vier Jahren zur Times Square Church. Sie war wunderbar treu -- ein schönes Zeugnis für Jesus. Sie kam aus einer christlichen Familie. Aber nun war ihr Gesicht von Kummer gezeichnet.

"Was ist passiert?", fragte ich. Meine Sekretärin antwortete: "Sie hat gerade eine Nachricht aus Nigeria empfangen. Ihr Vater und ihre Mutter sind bei einem Autounfall getötet worden." Das Mädchen war total niedergeschlagen. Sie erzählte uns, dass sie sechs Brüder und Schwestern hat, alle unter 17 Jahren, die nun ohne Hilfe zurückblieben. Sie konnte nur Teilzeitarbeiten bekommen, und sie sandte regelmässig Geld nach Nigeria, um ihre Familie zu unterstützen, obwohl sie kaum ihre eigenen Bedürfnisse stillen konnte.

Das bestürzte Mädchen schrie: "Ich verstehe das nicht! Ich habe dem Herrn treu über Jahre hinweg gedient. Ich habe immer meinen Zehnten bezahlt. Ich habe ehrlich vor dem Herrn gelebt. Und nun dies! Warum erlaubt Gott solch eine Tragödie? Ich habe kein Geld, um nach Nigeria zurückzufliegen, um meine Eltern zu beerdigen oder mich um meine sechs Geschwister zu kümmern. Das alles ist so sinnlos in meinen Augen!"

Dann sah sie mit Tränen erfüllten Augen zu mir auf, fast wie ein Kind und fragte: "Pastor, warum ist es so schwer, das Richtige zu tun? Je näher ich Jesus komme, desto mehr leide ich. Mein Leben war bereits so schwer, so voller Schmerzen. Ich habe bereits alles erlebt, was ich ertragen kann. Aber nun wachsen meine Schwierigkeiten immer weiter. Warum hat Gott mich in diese Lage gebracht?"

Ihre Trauer war überwältigend. Sie erzählte uns auch, dass sie über Selbstmord nachdachte. "Es gibt keinen Grund mehr zum Leben," weinte sie. "Warum weiterleben?"

Wir waren froh, das Mädchen mit einem Rückflugticket und Geld für die Beerdigung auszustatten. Später hörten wir, dass sie, als sie Nigeria erreichte, voller Freude die letzten Worte, die ihr Vater gesagt hatte, erfuhr: "Der Kampf ist vorbei. Das Licht hat die Dunkelheit besiegt."

Als ich an diesem Tag, nachdem wir versucht hatten dieses Mädchen zu trösten, in mein Büro zurückging, war ich erschüttert. Ich betete: "Herr, sie fühlt sich so verletzt. Sie glaubt, dass du sie fallengelassen hast, dass du sie verlassen hast. Sie denkt, dass es zu hart ist, dir zu dienen. Wie kann ich sie irgendwie trösten? Ich fühle so sehr mit ihr -- und doch schien nichts was ich sagte, sie in irgend einer Weise zu trösten."

Als ich mich niedersetzte, um zu beten, wurde mir bewusst: "Herr, es scheint, dass der ganze Leib Christi erst noch verstehen muss, warum du es erlaubst, dass die Heiligen leiden müssen. Wir verstehen die Armut und Not nicht. Nichts davon rechnet sich. Wir versuchen alle dir durch unser Leben zu gefallen -- aber wir haben Schwierigkeit über Schwierigkeit, Plage über Plage, Züchtigung über Züchtigung, plötzliche Katastrophen.

Vater, wie kann ich unsern eigenen Gemeindeleib, voll von verletzten, trauernden, leidenden Menschen erreichen? Wir fragen alle dieselbe Frage: 'Warum ist so viel Schmerz in unserem Leben, wo wir doch nur tun, was richtig ist?' "

Den ganzen Tag dachte ich über diese Sache nach. An diesem Abend, als ich nach Hause ging um zu beten, war ich voller Qual. Schliesslich schrie ich zum Herrn: "Vater, deine Gemeinde ist in einem Dilemma über diesen Punkt des Leidens! Da sind viele Christen, die wie Paulus sagen können: '...um dessentwillen ich alles eingebüsst habe und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne' (Phil. 3:8). So wie Paulus begegnen sie umso mehr Schwierigkeiten und Problemen, je näher sie zu Jesus kommen!

Ich muss fähig sein, deinen Leuten etwas zu geben, Herr. Ich möchte fähig sein, mit deiner Weisheit und Erkenntnis vor ihnen zu stehen, um über diese ernste, verwirrende Sache reden zu können. Welche Worte des Trostes und der Weisheit kann ich ihnen geben?"


Ich war von der Antwort Gottes schockiert und überrascht!


Die Worte des Heiligen Geistes erschütterten meine Seele. Danach sah ich mit den Augen Gottes etwas, das ich bezüglich Trauer und Sorgen vorher nie gesehen hatte.

Ich begann zu sehen, wie einfach es für leidende, in Prüfungen stehende Christen ist, in eine schmerzliche Sünde zu fallen -- genau die Sünde, die ich in dieser Botschaft aufdecke. Siehst du, wenn wir unsere Versuchungen nicht mit Gottes Augen sehen -- wenn wir nicht die potentielle Gefahr sehen, die uns in unsrer Zeit der Sorgen und des Kummers begegnet -- können wir in einen Abgrund der Finsternis abrutschen und nie mehr herauskommen!

Du magst denken, dass es grausam von mir ist, anzunehmen, ein trauerndes, 24 Jahre altes Mädchen, das gerade ihre Eltern verloren hat, könnte in eine schlimme Sünde abrutschen. Aber der Herr sprach sehr klar zu meinem Herzen über ihre Trauer: "David, sie ist in Gefahr -- und du musst sie warnen! Wann immer meine Leute in eine solche Lage kommen wie sie -- wenn eine plötzliche Katastrophe kommt und ihnen Angst, Schwierigkeiten und Armut begegnen -- fragt das Herz: 'Warum ist das Leben so schwer, wenn ich nur tue was richtig ist?' Das ist genau die Zeit, in der sie am Rand eines grossen Abgrunds stehen. Sie stehen kurz davor einer Sünde nachzugeben, die sie ruiniert!"

Diese Worte schockierten mich. Ich dachte: "Aber, Herr -- wir sollen doch mit denen weinen, die weinen. Als ein Pastor habe ich jedes Wort des Trostes zu geben, das mir der Heilige Geist aus deinem Wort gibt. Ich soll wie ein Pfleger sein, so gut ich es kann -- den leidenden Menschen beistehen und sie ihre Trauer ausdrücken lassen."

Das ist alles wahr, ohne Frage. Aber der Heilige Geist zeigte mir, dass eine Zeit inmitten unserer Krise kommt, in der wir dem Zweifel nicht erlauben dürfen Wurzeln zu schlagen!

Ja, ich glaube, dass Gott unsere plötzlichen Ausbrüche versteht, wann immer uns Katastrophen treffen. Wenn uns Tragödien, Tod oder jede andere Art von Schwierigkeiten begegnen, rufen viele von uns aus: "Gott, warum hast du das zugelassen?" Selbst Christus schrie am Kreuz: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

Aber in all seinem überwältigenden Schmerz und Leiden erlaubte Jesus es nicht, dass sein Gram Wurzeln schlug und zu Zweifel wurde. Statt dessen erlaubte er dem Heiligen Geist ihn zu trösten. Und in der Stunde der grössten Versuchung übergab er sein Leben und seine Zukunft in die Hand des Vaters: "...Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist! ..." ( Luk. 23:46).

Ich verstehe jetzt, dass es keinen Weg aus unserer Gram, unseren Sorgen oder allen anderen Problemen gibt, es sei denn, wir kommen an den Punkt, an dem wir sagen können: "Ich erlaube nicht, dass dieses Fragen weitergeht. Ja, ich habe Kummer, ich bin verletzt -- aber Gott ist auf dem Thron. Genug des Zweifelns!"

Hier begann ich, menschlichen Kummer und Leiden mit Gottes Augen zu sehen. Der Heilige Geist flüsterte mir zu: "David, du denkst es sei genug, wenn du dein Mitgefühl und deinen Kummer mit den leidenden Heiligen teilst. Das ist aber nicht genug! Ich möchte, dass du ihre bekümmerten Herzen mit meinen Augen siehst."

Gedulde dich etwas, während ich mich bemühe, dir aufzuschliessen, was mir der Herr über diese schmerzliche Sünde gezeigt hat, die so viele Christen zerstört. Ich bete darum, dass diese Botschaft zu einer Waffe in deinen Händen wird -- und dass sie dich von der Sünde fernhält, die deine Seele verdammen kann! Diese Sünde wird offensichtlicher werden, wenn wir weiter gehen.


In Psalm 73 fiel ein Mann namens Asaph fast in diese Sünde!


Asaph war ein Hauptsänger, ein Levit und ein Leiter des Anbetungschors des Königs David. Er und sein Stamm spielten auch die Zimbeln in den Lobpreiszeiten. Ihm schreibt man elf der Psalmen zu. Dieser Mann war ein Mitarbeiter Davids und ein sehr enger Freund von ihm. Tatsächlich konnte niemand ein Levit sein, der im Hause Gottes diente, ohne ein enger Freund Davids zu sein -- denn dort war David die meiste Zeit. David liebte den Herrn, und er liebte es in Gottes Haus zu sein.

Und doch, trotz seines besonderen Rufes und seiner besonderen Segnungen bekannte Asaph: "Ich aber, fast wären meine Füsse ausgeglitten, beinahe hätten gewankt meine Schritte" (Ps. 73:2).

Nun, wir wissen, dass Asaph ein Mann mit einem reinen Herzen war. Er hatte das richtige Verständnis vom himmlischen Vater und glaubte, dass Gott gut ist. Er begann seine Rede in diesem Psalm sogar damit, dass er sagte: "Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind" (Ps. 73:1). Mit anderen Worten: "Gott war gut zu mir, denn er gab mir ein reines Herz!"

Aber in den nächsten Versen bekennt dieser Mann mit dem reinen Herzen: "Ich bin beinahe ausgeglitten, ich bin beinahe gefallen!" Warum sagt Asaph das?

Kann es sein, dass Asaph durch den Kompromiss, den er bei David sah, desillusioniert war? Als ein liebender Freund beobachtete dieser Musiker wahrscheinlich alles, was der König sagte und tat. Er muss über Davids Fehler bekümmert gewesen sein -- seine Kämpfe mit der Lust, seinen Ehebruch mit Bathseba, seine Verschwörung und den Mord an Uriah, dass er wieder Frauen nahm, obwohl Gott es ihm verboten hatte. Ja, David hatte eine Menge Probleme in seinem Leben. Nun, erkannte Asaph einen Heuchler in diesem Mann, der den Ruf hatte, so fromm zu sein? Rief der Musiker aus: "Mein Leiter hat mich enttäuscht!"?

War das die Sünde des Asaph? Ist er beinahe gefallen, weil David gefallen war? Hatte Asaph ausgerufen, als David fiel: "Mehr halte ich nicht aus. Ich kann damit einfach nicht umgehen!"

Nein -- nichts davon war in Asaph´s Herz. Was war es dann, das Asaph zum Ausrutschen brachte, so dass er beinahe fiel? Was ist diese schmerzliche Sünde, über die ich spreche?


Asaph´s Sünde war, zu glauben, dass seine Leiden eine unfaire
Bestrafung durch Gott war!


Das ist die Sünde: Gott wegen Vernachlässigung und Ungerechtigkeit anzuklagen!

Wir wissen durch diesen Psalm, dass sich Asaph im heissen Feuer des Leidens befand, und grossen Schwierigkeiten entgegensah. Er bezeugte: "Doch ich wurde geplagt den ganzen Tag, meine Züchtigung ist jeden Morgen da" (Ps. 73:14).

Die hebräische Bedeutung von "geplagt" und "Züchtigung" hier ist einfach: "Ich bin hart mit Leiden getroffen! Jeden Morgen wache ich mit Sorgen, Schmerzen und Kummer auf. Jeden Tag fühle ich mich niedergeschlagen. Ich fühle mich gestraft. Selbst darüber zu sprechen, ist zu schmerzhaft!" (siehe Verse 14-16).

Asaph schloss auch Armut mit in das ein, was er sagte: "Denn ich beneidete die Übermütigen, als ich das Wohlergehen der Gottlosen sah" (Ps. 73:3). Als Asaph sich umschaute, sah er nur böse Menschen, denen es sehr gut ging -- Menschen, die scheinbar ohne Schmerzen lebten, die ihr Leben genossen, die gesättigt waren mit materiellen Segnungen, die alles hatten, was sie sich wünschten oder jemals brauchen würden. Vielleicht spürte Asaph seine Armut dadurch noch stärker. Der Musiker mit dem reinen Herzen konnte das nicht verstehen -- und er rief aus: "Herr, das ist so sinnlos für mich!"

Asaph´s Leiden brachte ihn an den Rand einer tödlichen Sünde: Gott Untreue oder Gleichgültigkeit zuzuschreiben! Dieser Mann sagte zu sich selbst: "Sieh dir all diese albernen, bösen Sünder an. Sie beten nicht. Sie lehnen Gottes Wort ab. Sie verneinen Gottes Gebote. Und doch sind sie nicht so geplagt wie andere!" - "...und sie werden nicht wie die [anderen] Menschen geplagt" (Ps. 73:5).

Was Asaph hier wirklich meint ist: "Die Bösen werden nicht so geplagt wie ich. Sie tun nur Böses -- und doch geht es ihnen gut! Während ich mich verleugne, werden sie immer reicher und glücklicher. Während ich schwach durch Sorgen bin, werden sie immer stärker" (siehe Vers 4).

Dann fragt Asaph: "...Gibt es ein Wissen beim Höchsten?" (Ps. 73:11). Mit anderen Worten: "Gleicht Gott seine Bücher nicht aus? Sieht er nicht, was hier vorgeht? Sieht der Herr den Unterschied zwischen seinen leidenden, gerechten Kindern und den glücklichen Bösen nicht? Wir werden beständig beraubt, während die Toren alles bekommen, was ihr Herz begehrt. Und Gott erlaubt, dass das alles so weitergeht!"

Hast du dich jemals gefragt, warum Leute, die wie Teufel leben, mit Segen überhäuft werden? Vielleicht hast du dich so gefühlt, weil statt dir ein ungläubiger Mitarbeiter befördert worden ist. Oder du hast dich gefragt, wie sich dein ungläubiger Nachbar sein teures Auto und seine neuen Möbel leisten konnte. Und du arbeitest genauso hart auf deiner Arbeit wie auch für Gott -- und du musst dich abmühen, wie du mit deinem Einkommen irgendwie besser auskommen kannst!

Vor einigen Jahren fuhr ich den West Side Highway in Manhatten entlang, zusammen mit einem Mann, der sich in unserer Gemeinde entschieden hatte. Als wir an Donald Trump´s gewaltiger Jacht, die im Fluss angedockt war, vorbeifuhren, begann dieser Mann vor Wut zu schäumen. Er sagte: "Ich werde so wütend, immer wenn ich dieses Boot sehe. Dieser Mann hat alles -- und ich habe nichts!"

Ich dachte bei mir selbst: "Alles was Trump hat, ist ein Stück Schrott, das im Wasser treibt -- und du hast ewiges Leben bei dem Herrn. Denkst du, das ist nichts?"

Wenn man nach unserem menschlichen Denken geht, sollte das Leben folgendermassen sein: Wenn wir alles dem Herrn geben, sollten wir freie Bahn zur Herrlichkeit haben, nichts sollte uns in den Weg kommen -- kein Leiden und keine Versuchungen. Tatsächlich versuchen einige Pastoren in unserem Land genau diese Lehre niedergeschlagenen Schafen zu verkaufen.

Aber die Wahrheit ist, wenn du versuchst, deine Prüfungen mit menschlichen Massstäben zu verstehen, werden sie sinnlos sein. Egal, wie sehr du es auch versuchst, keine von ihnen wird sich jemals rechnen!

Ich frage dich: Bist du jemals durch eine Zeit gegangen, in der jeden Tag eine Wolke über deinem Kopf hing, wenn du aufgestanden bist? Vielleicht war es eine Zeit der Prüfung. Oder es war evtl. eine Zeit des Abfalls, Rückfalls oder der Kälte in deinem Leben. Oder vielleicht passierte es sogar während deiner besten Zeiten mit Gott. Dein Herz war offen für seine Stimme; du warst bereit, ein lebendiges Opfer für ihn zu sein; du hast gebetet: "Vater, ich gehe mit dir so gut ich es nur weiss. Wenn es irgend etwas in meinem Herzen gibt, dass nicht gerecht vor dir ist, nimm es weg!"

Aber deine Gebete wurden nicht beantwortet. Du hörtest überhaupt nichts. Und wie Asaph fragtest du dich schliesslich: "Warum ist es so schwer, das Richtige zu tun?"


Das ist der gefährlichste Moment --
der Ort an dem das Ausrutschen beginnt!


"Fürwahr, umsonst habe ich mein Herz rein gehalten und in Unschuld gewaschen meine Hände" (Ps. 73:13).

Asaph war so verwirrt durch sein Leiden im Vergleich zu dem einfachen Leben der Bösen, dass er beinahe in eine Grube des absoluten Unglaubens abgerutscht wäre. Er war bereit, Gott dafür anzuklagen, dass er ihn im Stich gelassen hat -- ihn verlassen hat, sich nicht um ihn gekümmert hat. Und für einen Moment lang war er bereit, den Kampf zu beenden -- komplett aufzugeben.

Dieser fromme Mann muss gedacht haben: "Ich habe das Richtige getan und dauernd Nöte in dieser Zeit erlebt -- alles für nichts! All meine Genauigkeit, mein Fleiss, mein Lobpreis und meine Anbetung, mein Studieren des Wortes Gottes -- es war nutzlos, vergeblich. Ich habe alles gegeben, um den Herrn anzubeten -- ich habe nur recht getan -- und doch leide ich weiter! Diese Plagen, diese Züchtigungen und Sorgen sind so sinnlos. Was bringt's überhaupt noch weiterzumachen?"

Mein lieber Freund, gerade hier musst du vorsichtig sein! Wenn Katastrophen kommen, wenn eine Prüfung auf dich zukommt, wenn du bekümmert bist -- musst du dein Herz vor dem Abrutschen bewahren!

Du magst nicht in der Lage Asaph´s sein -- in grossen persönlichen Prüfungen und Schwierigkeiten. Aber du kennst vielleicht jemanden, der so etwas durchmacht, was er ertrug. Plötzliche Katastrophen haben vielleicht einen frommen Verwandten, Freund oder ein Gemeindemitglied getroffen -- jemanden von dem du weisst, dass er richtig handelt. Und du hast gefragt: "Warum, Gott? Wie kannst du das erlauben? Diese Person ist so heilig, so gerecht!"

Ich kannte einst ein junges Ehepaar, die Mitte dreissig waren, mit zwei Kindern. Der Ehemann war ein gerechter Mann, ein liebevoller Ehemann und Vater. Er war nicht einen Tag in seinem Leben krank gewesen -- und jetzt wurde er plötzlich krank und starb nach einer kurzen Zeit. Seine Frau blieb mit ihren zwei Kindern zurück und wusste nicht, was sie tun sollte.

Jedermann um sie herum fragte: "Warum, Gott? Das hat doch keinen Sinn. Wie konntest du das zulassen? Warum muss ihr Leben jetzt so schwer sein, mit ihren Kindern -- nach all den Jahren, in denen sie und ihr Ehemann dir so treu gedient haben? Warum passierte das nicht jemand anderem?"

Dieses Denken hört sich unschuldig an -- aber es bedeutet am Rand der Grube des Unglaubens zu sein! Asaph war sehr nahe daran, in diese Grube abzurutschen. Und es ist die Grube in die Israel fiel. Sie verbrachten 40 Jahre damit, in der Wüste zu sagen: "Das hat keinen Sinn. Das Leben ist zu schwer!" Und sie stellten Gott in Frage -- im totalen Abfall!

Lass mich dich fragen: Wie reagierst du, wenn alle deine Pläne und Träume zerplatzen? Du warst so sicher, dass du es von Gott gehört hattest. Du dachtest, er hätte dir Wegweisung gegeben, dich ermutigt vorwärts zu gehen. Alles, was du in seinem Wort gelesen hattest, schien deine Pläne zu bestärken. Du hast über jeden Schritt auf deinem Weg gebetet, immer hast du Gott die Ehre gegeben. Und der Herr schien dich weiterzuleiten.

Du warst glücklich und dachtest: "Zuletzt werde ich sehen wie meine Gebete erhört werden! Gottes Plan beginnt sich endlich in meinem Leben zu verwirklichen."

Und dann eines Tages, ganz plötzlich, zerplatzte dein Traum. Dein Plan war zerstört, dein Traum gescheitert -- und es lag alles in Asche zu deinen Füssen. Du wusstest nicht, was das alles für einen Sinn haben sollte. An diesem Punkt kam Satan und brachte seine Lügen: "Siehst du, was du davon hast, wenn du so streng in deinem Weg mit Gott bist? So behandelt er dich, wenn du ihm vertraust, dir den Weg zu zeigen. Er lässt dich verwirrt über seine Stimme werden -- er gibt dir falsche Wegweisung! Er lässt dich Stimmen hören und Worte aus der Schrift sehen. Und dann, wenn du schliesslich bereit bist zu gehen, verlässt er dich. Er führt dich weiter, und dann lässt er dich fallen!"

Ich sprach neulich mit einem jungen Prediger, der an genau diesem Punkt steht. Er sagte mir: "Ich verstehe das nicht. Ich weiss, da ist kein Stolz in meinem Herzen, nichts, was Jesus nicht gleich wäre. Ich betete und fastete, und Gott gab mir diesen Plan. Alles ging gut voran -- und plötzlich zerplatzte alles über Nacht. Es ist alles weg!"

Ich bedauerte diesen jungen Mann nicht. Ich fühlte nicht mit ihm. Statt dessen gab der Heilige Geist mir ein klares Wort für ihn: "Lass deinen Glauben nicht erschüttert werden. Verliere nicht dein Vertrauen auf Gott. Lass alle deine Träume gehen. Gott ist immer noch auf dem Thron!"

Der Teufel war zu diesem jungen Mann gekommen und hatte gesagt: "Du kannst Gottes Stimme nicht mehr hören. Du hast bereits so viel gehört, was falsch war. Wie kannst du jetzt noch irgendeiner Stimme vertrauen?" Das ist Satans Trick -- er versucht, uns für die Verheissung Jesu taub zu machen: "Meine Schafe kennen meine Stimme -- und sie hören, wenn ich rufe!"


Als Asaph all dies in Betracht zog, entschied er sich letztlich:
"Das ist alles zu schmerzvoll für mich, ich gehe in Gottes Haus!
"


"Da dachte ich nach, um dies zu begreifen. Eine Mühe war es in meinen Augen, bis ich hineinging in das Heiligtum Gottes. Bedenken will ich [dort] ihr Ende" (Ps. 73:16+17). Asaph sagt hier: "Ich gebe nicht auf. Ich gehe in das Heiligtum. Gott hat eine Antwort für mich!"

So ging er in den Tempel. Und als er vor dem Herrn meditierte, fuhr er fort, sich selbst zu sagen: "Ich erlaube dem Teufel nicht, mich zu Fall zu bringen. Ich werde nicht in den Abgrund des Unglaubens abrutschen. Ich werde beten -- ich spreche es mit dem Herrn durch!"

Lieber Freund, wenn deine Zeit des Kummers, der Sorgen oder der Leiden kommt, musst auch du in die stille Kammer gehen. Fange nicht an, mit jemandem am Telefon darüber zu sprechen. Geh' und sei alleine mit Gott! Rufe vor ihm aus, was in deinem Herzen ist. Gehe in das Heiligtum, um deine Antwort zu finden! Kein Buch, kein Prediger und keine Predigtcassette wird dir jemals helfen, deine Prüfungen zu verstehen. Aber wenn du alleine mit dem Vater bist, wird er dir Verstehen geben.

Zu diesem Zeitpunkt sprach der Heilige Geist zu Asaph. Und die Antwort kam laut und klar: "Fürwahr, auf schlüpfrige [Wege] stellst du sie, du lässt sie in Täuschungen fallen" (Ps. 73:18). Asaph erkannte: "Ich bin nicht derjenige, der ausrutscht. Die Bösen gleiten aus. Sie gehen direkt in die Zerstörung!"

Der Herr sagte diesem Mann hier: "Dein Problem, Asaph, ist, dass du auf ihr äusseres Erscheinen geachtet hast -- der falsche Traum, die Seifenblase, in der sie leben. Du hast nie den Terror in ihren Herzen gesehen!" "...sie...sind umgekommen in Schrecken" (Ps. 73:19).

Gott zeigte Asaph hier: "Sie sind allesamt gründlich benebelt! Wenn du hinter ihr Wohlergehen und ihre Fassaden sehen könntest, würdest du erkennen, dass sie in Panik und Terror leben. Alle diese bösen Leute, die so fröhlich aussehen -- die ihre Zeit mit Parties und Trinken verbringen -- gehen jeden Abend mit Panik und Furcht in ihren Herzen nach Hause. Tief in ihrem Herzen wissen sie, dass sie eines Tages vor mir im Gericht stehen werden -- und ich werde sie richten. Sie leben in einer Traumwelt, Asaph -- und ihr Traum wird plötzlich enden!"

Gott sagte zu Asaph: "Du magst dich jetzt verachtet fühlen, Asaph. Aber wenn du vor mir stehen wirst, wirst du umarmt und geliebt werden!"

Plötzlich fühlte Asaph Mitleid und Kummer für diese bösen Menschen, die so gesegnet schienen: "Als mein Herz erbittert war und es mich in meinen Nieren stach, da war ich dumm ..." (Ps. 73:21+22).

Mit anderen Worten: "Wie konnte ich nur jemals neidisch auf sie sein? Ihre Traumwelt ist in Wirklichkeit ein Leben von verborgenem Terror und Angst, des ewigen Verlorenseins. Sie leben nur einige Jahre in ihrer Traumwelt -- doch ich habe ewigen Trost durch den Heiligen Geist! Ich habe einen himmlischen Vater, der sich um mich kümmert, egal was ich durchmache. Und wenn ich vor seinem Thron stehe, werde ich ihn sagen hören: 'Gut gemacht, guter und treuer Diener. Gehe in die Freuden deines Vaters ein!'."

Asaph fing schliesslich an, das ganze Bild zu sehen -- und er freute sich: "...meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig" (Ps. 73:26). Er konnte sagen: "Ja, meine Kraft versagt. Ja, ich werde geplagt und gezüchtigt. Ja, ich gehe durch einen grossen Kampf mit meinen Leiden. Aber ich bin nicht alleine in meinem Kampf. Ich habe einen liebevollen Vater im Himmel, der über mich wacht!

Herr, nichts in dieser Welt ist von Bedeutung, ausser dir -- dich zu kennen, dich zu lieben und dir zu vertrauen. Es tut mir leid, dass ich jemals wütend über dich war -- dass ich dich jemals angeklagt habe, du seist untreu. Wen habe ich denn ausser dir? Auch wenn mein Fleisch und mein Herz versagen, bist du die Stärke meines Herzens!"

An diesem Punkt kam Asaph in wahre Ruhe. Er sah, dass er beinahe ausgeglitten wäre -- aber er hatte es überstanden! Der Musiker beendet seinen Psalm mit dieser Aussage des Sieges: "...Ich habe meine Zuversicht auf den Herrn HERRN gesetzt, zu erzählen alle deine Taten" (Ps. 73:28).

Nun, lieber Heiliger -- hast du durchgehalten? Oder hast du Satans Lügen geglaubt, dass Gott dich nicht bewahren kann? Hast du Gottes Stärke in deinem Leben bekannt? Oder hast du gedacht, dass der Teufel mehr Kraft hat als Gott, der in dir bleibt?

Da muss etwas in uns allen sein, das ausruft: "Oh, Gott, ich möchte befreit werden! Wenn ich anfange, an dir zu zweifeln, dann habe ich damit angefangen abzurutschen." An diesem Punkt müssen wir darauf vertrauen, dass Gott unsere Stärke ist -- egal wie schwach wir uns fühlen oder wie schmerzlich unsere Versuchung ist.

So richte deine Augen nicht auf Menschen, sondern richte deine Augen auf deine Stärke -- den Herrn selbst! Er hat einen Grund für alles, was er in deinem Leben erlaubt. Er mag dir nicht immer den Grund dafür sagen -- aber er will die Stärke deines Herzens während all dem sein. Möge dieselbe Hoffnung, die Asaph erfuhr, in deinem Herzen gross werden und rufen: "Herr, du bist die Stärke meines Herzens. Leben oder Sterben, ich werde dir vertrauen!"

Gott helfe uns allen, die wir den Herrn lieben, niemals auszurutschen und in den Unglauben zu fallen.

(alle Bibelstellen aus der Rev. Elberfelder Bibel)

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