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Die Last der Sünde


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Von David Wilkerson
24. November 1997
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Sie kennen die Geschichte Davids - wie er mit Batseba Ehebruch beging und ihren Mann heimlich in den Tod schickte. Ja, nachdem der Prophet Nathan Davids Sünde aufgedeckt hatte und ihn direkt damit konfrontierte, tat der gebrochene König Buße für seine schrecklichen Vergehen. Und später brachte er in vier Psalmen zum Ausdruck, wie belastend und beängstigend seine Sünde gewesen war.

Diesen tiefen Herzensschrei Davids finden wir in den Psalmen 6, 32 und 51 sowie in dem Psalm, auf den ich mich in dieser Botschaft konzentrieren möchte: Psalm 38. In jedem dieser Psalmen schaute David zurück und erinnerte sich an die inneren Qualen, die er in dieser düsteren Phase seines Lebens durchlitten hatte. Besonders in Psalm 38 beschreibt er, wie geplagt sein sensibles Gewissen war: "Denn deine Pfeile stecken in mir, und deine Hand drückt mich" (Psalm 38,3).

Eine harte Konsequenz war, dass David die Scham durchleben musste, die seine Sünde hervorgerufen hatte. Sein schrecklicher Fehltritt sprach sich rasch in der Öffentlichkeit um und wurde zum Gesprächsthema Nr. 1 im ganzen Land. Alle Leute - einschließlich der Personen, die eigentlich zu Davids Freunden zählten - sagten: "Wie sind die Mächtigen gefallen! David ist am Ende. Seine Macht, sein Einfluss und seine Ehre liegen in Trümmern."

Auch Israels Feinde triumphierten über Davids Fall. Nathan machte David bewusst, dass er "die Feinde des Herrn durch diese Sache zum Lästern gebracht" hatte (2. Samuel 12,14). Diese Worte verletzten David wahrscheinlich mehr als alles andere. Er hatte den Namen seines kostbaren Herrn beschmutzt!

Viele Theologen gehen davon aus, dass diese Phase der moralischen und geistlichen Schwäche Davids die Zeit war, in der sein Sohn Absalom den Plan schmiedete, den Thron seines Vaters an sich zu reißen. Vielleicht hatte David sogar von diesem Plan gehört. Ich glaube, dass er tatsächlich an Absalom dachte, als er schrieb:

"Meine Lieben und Freunde scheuen zurück vor meiner Plage, und meine Nächsten halten sich ferne. Die mir nach dem Leben trachten, stellen mir nach; und die mein Unglück suchen, bereden, wie sie mir schaden; sie sinnen auf Trug den ganzen Tag" (Psalm 38,12-13).

Offensichtlich wusste David, dass irgendein Umtrieb im Gange war. Warum sprach er dann nicht darüber? Warum deckte er die düsteren Machenschaften der Umstürzler nicht auf? Der Grund war, dass seine eigene verborgene Sünde so schwer auf ihm lastete!

In den Sprüchen steht: "Wer seine Sünde leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen" (Sprüche 28,13). Mit der Formulierung "dem wird's nicht gelingen" ist kein materieller Erfolg gemeint, sondern körperliche Gesundheit, emotionale Festigkeit und geistliches Wohlergehen. Gottes Wort sagt hier, dass jeder, der seine Sünden leugnet, von allem geistlichen Wohlergehen getrennt wird. Und Davids Leben beweist diese Tatsache!


Würde man David fragen, was schmerzhafter war -
seine Sünde verborgen zu halten oder die Scham
ihrer Aufdeckung zu ertragen -, dann würde er sicher sagen,
dass die Aufdeckung seiner Sünde eine viel leichtere Last war!


Ein ganzes Jahr lang trug David die schreckliche Last seines Ehebruchs und Mords. Nur sein Heerführer Joab wusste davon. Dann erfuhr Nathan durch eine Offenbarung des Herrn von dieser Sache. Doch was für eine schlimme Zeit machte David durch, bis seine Sünde aufgedeckt wurde!

Davids Angst könnte zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass er Batseba vielleicht nie die ganze Wahrheit über den Tod ihres Mannes erzählt hatte. Wahrscheinlich hatte er die Einzelheiten vor ihr verborgen halten können. Doch vielleicht ahnte Batseba, dass David seine Hand im Spiel gehabt hatte - einfach weil sie den inneren Aufruhr ihres neuen Mannes täglich miterlebte.

Wie wahr sind Moses Worte, dass unsere Sünde uns treffen wird (siehe 4. Mose 32,23). Nun war, wie David in Psalm 38 schreibt, seine Sünde schonungslos ans Licht gebracht worden. Und er beginnt die schlimmen Folgen seines törichten Handelns aufzuzählen: "Denn meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden" (Psalm 38,5).

Zu dem Zeitpunkt, als Nathan David mit seiner Sünde konfrontierte, war dieser gequälte Mann bereits am Ende seiner Kraft. Die Last seiner verborgenen Sünde hatte ihn zerrüttet und er hatte keine Kraft mehr, weiterzugehen. Er rief: "Seht nur, was meine Sünde meinem Körper, meiner Familie, meinem Land angetan hat. Sie ist mir zu schwer geworden, um sie noch ertragen zu können. Ich kann unter dieser erdrückenden Last nicht länger leben!"

Geliebte Mitchristen, ein Gläubiger kann keine größere Bürde tragen als die schwere Last einer verborgenen Sünde, die man nicht bekennt. Mose beschrieb, dass die Sünde für eine gewisse Zeit Vergnügen bereitet (siehe Hebräer 11,25) - doch wie kurz ist diese Zeit! Vielleicht handelt es sich um eine Nacht des verbotenen Vergnügens, um wenige Stunden schändlicher Begierde oder auch nur um eine vorübergehende Euphorie. Doch hinterher folgt immer eine bedrückende Schwere.

David lebte ein Jahr lang unter einer solchen Bürde. Ständig fürchtete er Gottes strafende Hand und es machte ihn krank, in dieser Furcht zu leben. Seine verborgene Sünde forderte einen schweren Tribut von seiner Gesundheit, plagte ihn vermutlich sogar mit Geschwüren, wie manche Bibelforscher annehmen.

Natürlich ist nicht jede Krankheit die Folge einer unbereinigten Sünde; das beweist Hiobs Beispiel. Doch so gewiss, wie die unwürdige Teilnahme am Abendmahl zu Krankheit und sogar Tod führen kann, so gewiss kann verborgene, unbereinigte Sünde schwere und manchmal tödliche Krankheiten auslösen.

Aber liebte Gott David trotz alledem noch? Ja, das tat Er. Aber war Gott nicht zornig auf ihn, weil er gesündigt hatte? Natürlich war Er das. Und züchtigte Er David im Verlauf des Jahres, in dem er seine Sünde verborgen hielt? Ja - absolut.

Nun lassen Sie mich fragen: Liebt Gott Sein Volk heute? Ja, ohne Frage. Aber erzürnt unsere verborgene Sünde den Herrn denn nicht? Natürlich tut sie das. Und züchtigt Gott uns, weil wir unsere Sünde verbergen? Ja - zweifellos!


David zählt mehrere gravierende emotionale und körperliche
Folgen einer schweren, verborgenen Sünde auf!


Seit den Tagen Davids bis in die heutige Zeit hat Sünde immer dieselben beängstigenden Auswirkungen auf Gottes Volk gezeigt. Beachten Sie einmal diese Liste der emotionalen und körperlichen Folgen verborgener Sünde:

1. "Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe ... wegen meiner Sünde" (Psalm 38,4). Im Hebräischen wird hier angedeutet: "Mein Geist und mein Körper vergehen aus Furcht vor Gottes Missfallen an mir!"

David sagte: "Ich wache jeden Morgen mit dem Bewusstsein auf, dass ich verborgene Sünde im Herzen trage. Und sie ist wie Krebs in meiner Seele. Eine düstere Wolke der Vorahnung schwebt ständig über mir." Außerdem wird eine verborgene Sünde Ihnen die Freude im Geist rauben, die Sie einmal hatten. Nie werden Sie im Frieden aufwachen!

2. "Es ist ... nichts Heiles an meinen Gebeinen wegen meiner Sünde" (derselbe Vers). Das Wort "Gebeine" kann auch durch "Körper" übersetzt werden. David sagte hier: "In meinem Körper ist keine Gesundheit mehr. Meine Sünde hat mein körperliches Wohlergehen angegriffen!"

In den anderen drei Bußpsalmen spricht David ebenfalls von Gebeinen:

"Herr, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken und meine Seele ist sehr erschrocken" (Psalm 6,3-4). "Denn als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen" (Psalm 32,3). "Lass mich hören Freude und Wonne, dass die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast" (Psalm 51,10). Einfach ausgedrückt wurde David körperlich immer schwächer, je länger er seine Sünde verschwieg.

3. "Denn meine Lenden sind ganz verdorrt; es ist nichts Gesundes an meinem Leibe" (Psalm 38,8). Das Wort "Lenden" bedeutet im Hebräischen "meine Kraft" oder "meine Zuversicht" und das Wort "verdorrt" kann auch "schwinden" oder "geringer werden" bedeuten. Als David seine Stärke und Zuversicht im Herrn verlor, schwächte dies auch seine körperliche Kraft.

4. "Meine Wunden stinken und eitern um meiner Torheit willen" (Psalm 38,6). David brachte damit zum Ausdruck: "Als die Sünde die Oberhand über mich gewann und ich töricht in die Irre ging, war dies wie ein moralischer Stachel, der mich verletzte. Schließlich wurde meine Sünde der Welt bekannt - und sie stank wie eine eiternde Wunde!"

David trauerte nicht, weil sein eigener Name beschmutzt wurde. Er trauerte, weil sein Name immer mit dem Namen des Herrn in Verbindung gebracht worden war - und nun hatte er Schande über den Namen Gottes gebracht. David sagte: "Mein Name stand einmal für etwas. Wenn die Leute ihn hörten, ehrten sie den Herrn. Aber jetzt hat meine Sünde mich zum Gespött des Pöbels gemacht."

5. "Ich gehe krumm und sehr gebückt; den ganzen Tag gehe ich traurig einher" (Psalm 38,7). Das hebräische Wort für "krumm" verweist hier auf die Last einer "schweren, düsteren Traurigkeit". David lebte unter einer düsteren Wolke der Verzweiflung. Er sagte: "Meine Schultern krümmen sich regelrecht unter der Last der Schuld, die ich mit mir herumtrage. Ich schleppe mich ohne Frieden durch den Tag."

6. "Ich bin matt geworden und ganz zerschlagen; ich schreie vor Unruhe meines Herzens" (Psalm 38,9). Hier ist die Rede von einem Stöhnen, das sich gar nicht artikulieren lässt; David erklärte damit: "Ich ächze und seufze, weil ein unablässiger Aufruhr in meinem Herzen tobt."

Was für ein Aufruhr war da in seinem Herzen? Sein Herz seufzte sehnsüchtig nach einem verlorenen Frieden! Die Sünde hatte ihn seiner Freiheit beraubt. Er hatte alle Ruhe in Gott und auch alle Wohltaten und Segnungen Gottes verloren.

7. "Mein Herz erbebt, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen ist auch dahin" (Psalm 38,11). Durch die Sünde büßte David auch sein geistliches Unterscheidungsvermögen ein. Es ist eine Sache, die eigene emotionale Stabilität, die körperliche Gesundheit und einen guten Ruf zu verlieren; aber das Schlimmste ist, das Licht der Wahrheit - die Offenbarung Christi - zu verlieren!

Mit jeder Aussage Davids in diesem Psalm wird die Last der Sünde bedrückender. Er schaut zurück, beschreibt die Bedrückung seiner Seele - und er warnt uns: "Du musst nicht denselben Weg gehen wie ich. Ich wurde schwach und krank durch meine Sünde. Ich verlor den kostbaren Frieden Gottes!"

Vor einigen Jahren fand bei uns eine Bußkonferenz statt und ein sehr bekannter Evangelist nahm daran teil. Seinen ganzen, jahrzehntelangen Dienst hindurch hatte dieser Evangelist eine verborgene Sünde der Homosexualität mit sich herumgetragen.

Er war damals etwa siebzig Jahre alt. Vor dieser Konferenz war ich ihm noch nie begegnet. Er streckte mir zur Begrüßung die Hand entgegen und als ich sie ergriff, fühlte sie sich an wie ein toter Fisch. Ich sah ihm in die Augen - und er wirkte wie ein Toter. Es war, als hätte er überhaupt kein Leben in sich. All sein Licht war erloschen - durch die emotionalen Konsequenzen der verborgenen Sünde. Und Licht symbolisiert Unterscheidungsvermögen.


Sie mögen Ihr Ansehen oder Ihre Gesundheit einbüßen -
aber Gott stehe Ihnen bei, wenn Sie Ihr Licht verlieren!


Weil David sein geistliches Licht verloren hatte, verlor er auch die Fähigkeit, Sünder zurechtzuweisen. Seine Zunge schwieg aufgrund seiner eigenen Sünde: "Ich bin wie taub und höre nicht, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut. Ich muß sein wie einer, der nicht hört und keine Widerrede in seinem Munde hat" (Psalm 38,14-15).

Der Apostel Paulus wies Timotheus an: "Weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Lehre" (2. Timotheus 4,2). Doch wer seine Sünde zudeckt, hört ein anderes Wort in seiner Seele mahnen: "Du rühmst dich des Gesetzes, und schändest Gott durch Übertretung des Gesetzes? Denn »euretwegen wird Gottes Name gelästert unter den Heiden«, wie geschrieben steht" (Römer 2,23-24).

Mit anderen Worten: "Du wagst es, andere zu lehren, wie sie leben sollen, und hast selbst verborgene Sünde in Deinem Leben? Du verlästerst Gottes Namen!"

Die Last, die David ein ganzes Jahr mit sich herumschleppte, kostete ihn sehr viel. Sie zerrüttete seine Gesundheit, plagte seine Gedanken und verwundete seinen Geist. Sie zersetzte seine Familie, desillusionierte Gottes Volk und gab den Gottlosen Anlass zum Spott. Schließlich rief er aus: "Denn ich bin dem Fallen nahe, und mein Schmerz ist immer vor mir" (Psalm 38,18). Unter der Last des Kummers brach er fast zusammen.

Nun mögen manche Christen David in dieser Zeit des inneren Aufruhrs anschauen und denken: "In was für eine Tragödie konnte Satan David stürzen. Wie konnte dieser hingegebene und früher so empfindsame Psalmist an einen solchen Tiefpunkt gelangen? Gott muss sehr zornig auf ihn gewesen sein."

Nein! Es war nicht der Teufel, der Davids Sünde zu einer so schweren Last machte - es war Gott! In seiner großen Barmherzigkeit ließ Gott zu, dass dieser Mann immer tiefer sank, weil er ihn erkennen lassen wollte, wie abgrundtief seine Sünde war. Als David seine Sünde nicht bekennen wollte, ließ Gott sie ihm so schwer werden, dass er sie nicht länger ertragen konnte - und zur Buße geführt wurde!

In Wirklichkeit ist es so, dass nur ein gerechter Mann wie David so stark unter seiner Sünde leiden konnte. Sehen Sie, sein Gewissen war immer noch empfindsam - und er spürte den stechenden Schmerz, als Gott ihn immer wieder überführte. Deshalb konnte David sagen: "Mein Schmerz ist immer vor mir" (Psalm 38,18).

Und das ist das Geheimnis dieser ganzen Geschichte: David durchlebte eine göttliche Traurigkeit. Er bewahrte sich eine tiefe und kostbare Furcht Gottes. Er konnte zugeben: "Ich sehe darin die züchtigende Hand Gottes, der mich auf die Knie bringt. Und ich bekenne, dass meine Sünde Seinen Zorn verdient hat. Diese schlimmen Folgen meiner verborgenen Sünden hat mein himmlischer Vater über mich kommen lassen!"

Der Schreiber der Klagelieder sagt: "Ich bin der Mann, der Elend sehen muß durch die Rute des Grimmes Gottes. Er hat mich geführt und gehen lassen in die Finsternis und nicht ins Licht. Er hat seine Hand gewendet gegen mich und erhebt sie gegen mich Tag für Tag. Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen. Er hat mich ringsum eingeschlossen und mich mit Bitternis und Mühsal umgeben. Er hat mich in Finsternis versetzt wie die, die längst tot sind. Er hat mich ummauert, daß ich nicht heraus kann, und mich in harte Fesseln gelegt. Und wenn ich auch schreie und rufe, so stopft er sich die Ohren zu vor meinem Gebet. Er hat meinen Weg vermauert mit Quadern und meinen Pfad zum Irrweg gemacht" (Klagelieder 3,1-9).

Der entscheidende Punkt ist klar: Wenn wir mit verborgener Sünde leben, macht Gott selbst unsere Ketten so schwer, chaotisch und erschreckend, dass wir zu einem offenen Bekenntnis und tiefer Buße veranlasst werden.

Nehmen Sie Davids Beispiel: Er beging Ehebruch. Er sorgte dafür, dass ein treuer Soldat im Kampf ums Leben kam, damit er Anspruch auf dessen junge Frau erheben konnte (und David hatte selbst bereits fünf Frauen). Er hielt seine schreckliche Verfinsterung ein Jahr lang verborgen, bis er an den Rand eines völligen Zusammenbruchs gelangte. Er brachte Schande über Israel und über den Namen seines himmlischen Vaters.

Doch selbst nach alledem nannte Gott David "einen Mann nach Seinem Herzen". Wie konnte das sein? Das Geheimnis steckt in diesem Vers: "So bekenne ich denn meine Missetat und sorge mich wegen meiner Sünde" (Psalm 38,19). Unmittelbar vor seinem Zusammenbruch demütigte David sich und tat Buße! Er rief: "Herr, ich kann nicht mehr! Die Last ist mir zu schwer und ich kann sie nicht mehr tragen. Ich tue Buße - ich bekenne offen meine Sünde. Bitte, Gott, verlass mich nicht!"

"An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf dass du recht behaltest in deinen Worten und rein dastehst, wenn du richtest ... denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir ... Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz ... und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir" (Psalm 51,6.5.12.13).

Der Herr legte jeden verborgenen Bereich im Leben Davids bloß - um ihn zu einer rückhaltlosen und vollständigen Buße zu führen!


Diese Botschaft geht über die Erfahrung hinaus,
die David mit dem hohen Preis der Sünde machte!


Nun möchte ich diejenigen Christen ansprechen, die in einer viel größeren Gefahr stecken, als selbst David an seinem schlimmsten Tiefpunkt. Das sind die Christen, die mit Psalm 38 überhaupt nichts anfangen können. Sie wissen nichts von Trauer über die eigenen Vergehen, von der Last der Sünde, den bohrenden Pfeilen des Gewissens - weil ihre Herzen durch Härte verkrustet sind.

Ein solcher Christ hat keine wahre Furcht des Herrn. Er kann ohne Reue sündigen. Nichts kann die Mauern seines gepanzerten Herzens durchdringen. Er nimmt seine Sünde auf die leichte Schulter, nennt sie "nur ein kleines Problem in meinem Leben". Ein solcher Christ steht in Gefahr, seinem verhärteten Herzen ausgeliefert zu werden - durch seine Sünde völlig in die Irre geführt zu werden!

Vor nicht allzu langer Zeit schrieb eine sehr ehrliche Christin an unseren Dienst:

"Ich habe Angst! Jahrelang habe ich dem Herrn gedient, aber in den letzten Jahren habe ich nachgelassen, werde Gott gegenüber kalt und unempfänglich. Ich verspüre keine Bürde für verlorene Seelen mehr, keinen Drang, zu beten oder die Bibel zu lesen. Eine geistliche Dunkelheit macht sich in meinem Leben breit. Doch was mich am meisten erschreckt ist die Tatsache, dass ich nicht betroffen über das bin, was in mir vorgeht. Es macht mir Angst, dass ich keine Angst habe!"

Wie viele Tausende Christen mag es geben, die nicht mehr über ihre Sünde trauern? Scharenweise entschuldigen sie heute ihre eingefahrenen Untugenden und denken: "Das ist doch nur eine einfache, menschliche Schwäche. Dieses eine Laster kann ich mir leisten."

Nein - niemals! Der Prophet Hesekiel beschreibt sehr anschaulich, was mit Menschen geschieht, die ihre Sünde leicht nehmen. Er berichtet, dass die siebzig Ältesten Israels zu Hesekiel kamen, um ein Wort des Herrn zu empfangen. Diese Männer standen alle im Dienst des Tempels und als sie sich mit dem Propheten zur Anbetung versammelten, erhielt Hesekiel eine erstaunliche Vision:

"Ich saß in meinem Hause, und die Ältesten von Juda saßen vor mir. Da fiel die Hand Gottes des Herrn auf mich. Und ich sah, und siehe, da war eine Gestalt wie ein Mann, und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, war es wie Feuer, aber oberhalb seiner Hüften war ein Glanz zu sehen wie blinkendes Kupfer.

Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes. Da führte mich der Geist fort zwischen Himmel und Erde und brachte mich nach Jerusalem in göttlichen Gesichten" (Hesekiel 8,1-3).

Der Heilige Geist fiel auf diese Versammlung und Gottes heiliges Feuer erfüllte den Ort mit Licht: "Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels" (Vers 4).

Nun wissen wir: Wenn die feurige Gegenwart Gottes in einer Versammlung erscheint, wird immer Sünde aufgedeckt. Beachten Sie nur, wie sich die Herrlichkeit des Herrn auf Hesekiel auswirkte: In dieser Vision hob Gott ihn hoch über den Tempel hinaus, wo er über allem schwebte. Und Er öffnete Hesekiel die Augen, so dass er die verborgenen Dinge in den Herzen der siebzig Ältesten sehen konnte.

Plötzlich sah der Prophet, dass "lauter Bilder von Gewürm und scheußlichem Getier" (Vers 10) die Gedanken dieser Männer erfüllten. Er beschreibt dämonische Festungen und böse Wesen, die durch den Götzendienst in das Haus Gottes eingedrungen waren!

Doch da saßen diese siebzig Ältesten, beschaulich und gelassen. Sie sahen aus wie Anbeter, die den Herrn um Wegweisung baten und das prophetische Amt Hesekiels respektierten. Aber in Wirklichkeit hielten sie verborgene Sünden in ihren Herzen versteckt!

Sehen Sie, diese Männer vollzogen ständig die äußeren Riten des Tempeldienstes - sie töteten Lämmer, wuschen ihre Hände und betraten das Heiligtum. Doch in Wirklichkeit gehörten sie alle einer geheimen Sekte von Sonnenanbetern an. Sie beschäftigten Prostituierte im Tempel, die den Tammus beweinten, einen Fruchtbarkeitsgott. Und als Teil des Anbetungsrituals beteiligten diese angeblich gottesfürchtigen Ältesten sich an der Unzucht.

Doch das Schlimmste war, dass diese Männer überhaupt keine Gewissensbisse über ihren schrecklichen Götzendienst verspürten. Selbst jetzt, als Gottes feurige Gegenwart den Raum erfüllte, saßen sie einfach völlig unbewegt und gleichmütig da, ohne auch nur das Geringste zu hören oder wahrzunehmen. Sie fragen, wie das möglich war? Es gibt dafür nur eine Erklärung: Sie betrachteten ihre Vergehen als unbedeutende Kleinigkeiten. Sie entschuldigten sie als harmlos!

Der Herr fragte Hesekiel: "Ist es dem Hause Juda nicht genug, diese Greuel hier zu treiben?" (Hesekiel 8,17). Gott deutete mit diesen Worten an: "Diese Männer sind so gleichmütig, weil sie die Sünde nicht mit denselben Augen sehen wie Ich, weil sie nicht erkennen, wie überaus sündig ihr Tun ist. Für sie ist das nur ein harmloses Spiel!"

Die siebzig Ältesten redeten sich ein, Gott würde augenzwinkernd über ihren Götzendienst hinwegsehen: "...sie sagen: Der Herr sieht uns nicht, der Herr hat das Land verlassen" (Vers 12). Doch Gott trifft eine folgenreiche Feststellung über sie. Er sagt Hesekiel: "...siehe, sie halten sich die Weinrebe an die Nase" (Vers 17).

Dieser Vers beschreibt eine Geste, die damals ein Ausdruck der Verachtung war. Die Israeliten nahmen einen Zweig, brachen ihn ab, hielten ihn sich unter die Nase und drehten ihn dann. Eine moderne Entsprechung dafür wäre, gegen jemanden die Nase zu rümpfen und zu höhnen: "Na, was willst du denn?"

Gott erklärt hier: "Ihr sitzt in Meinem Haus, hört euch gesalbte Predigten an und erlebt Meine spürbare Gegenwart - und doch geht ihr leichtfertig über eure Sünden hinweg, als wären sie bedeutungslos. Ihr lasst nicht zu, dass Mein Geist euch überführt. Ihr rümpft nur verächtlich die Nase gegen Mich."

Diese Ältesten hatten nichts mit David gemeinsam, der seine Sünde als schwere Last empfand. Sie spürten keine stechenden Gewissensbisse, keine körperliche Schwächung und keinen emotionalen Schmerz. Ein inneres Stöhnen oder Seufzen kannten sie nicht. Stattdessen ließen sie sich durch etwas täuschen, das Mose als "falschen Frieden" bezeichnete:

"...und es geschieht, wenn er die Worte dieses Eidschwures hört, dass er sich in seinem Herzen segnet und sagt: Ich werde Frieden haben, auch wenn ich in der Verstocktheit meines Herzens lebe!" (5. Mose 29,18; Elberfelder). Ein Mensch, der in einer solchen Täuschung lebt, hat also jedes geistliche Unterscheidungsvermögen verloren.


Ich frage Sie: Wie schwer ist Ihre Sünde?


Sind Sie über eine hartnäckige Sünde besorgt und betrübt? Versetzt diese Sünde Sie innerlich in Aufruhr? Verursacht sie Ihnen schlaflose Nächte, emotionalen Schmerz, Traurigkeit, Schuldgefühle und Verzweiflung? Haben Sie den Eindruck, fast unter dieser Last zusammenzubrechen?

Schreit Ihr Herz: "Herr, meine Sünden wachsen mir über den Kopf, übersteigen mein Fassungsvermögen. Und doch weiß ich, dass alle meine Nöte aus Deiner zurechtbringenden Hand kommen. Oh, Gott, ich möchte kein Sklave meiner schlechten Angewohnheiten mehr sein. Bitte, gib mir meinen Frieden zurück!"

Wenn das Ihr Gebet ist, dann befinden Sie sich schon auf dem Weg der Heilung und Befreiung. Sehen Sie, als David Buße tat, konnte er endlich das Licht am Ende des Tunnels sehen. Hören Sie sich sein triumphierendes Gebet an:

"Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde ... Du bist mein Schirm, du wirst mich vor Angst behüten, dass ich errettet gar fröhlich rühmen kann" (Psalm 32,5.7).

Liebe Mitchristen, Sie können Ihren Frieden und Ihre Freude wiedergewinnen. Bekennen Sie Ihre Sünde einfach und wenden Sie sich davon ab, dann wird der Herr Ihnen vergeben und Sie befreien. Wie der Vater des verlorenen Sohns wird Er bereitstehen, Sie mit einem Kuss aufzunehmen, Sie in ein Gewand der Gerechtigkeit zu kleiden und ein großes Freudenfest mit Ihnen zu halten. Dann werden Sie mit David bezeugen können:

"Der Gottlose hat viel Plage; wer aber auf den Herrn hofft, den wird die Güte umfangen. Freuet euch des Herrn und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jauchzet, alle ihr Frommen" (Psalm 32,10-11). Halleluja!

(Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Lutherübersetzung)

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