World Challenge Pulpit Series

Den Sabbat ehren
"Tragt am Sabbat keine Last!"


German Sermon Index + Subscribe + Copyright

Von David Wilkerson
15. Dezember 1997
__________

Ich bin ein altmodischer Prediger, der daran glaubt, dass wir den Sabbat ehren sollen. Und meine Überzeugung beruht unter anderem auf der Tatsache, dass ich in der Familie eines Predigers aufwuchs, die den Sabbat achtete.

Der Sabbat begann für uns Kinder damals, wenn wir am Sonntagmorgen geweckt wurden, um den ganzen Tag in der Gemeinde zu verbringen. Zuerst kam der Gottesdienst am Vormittag, dann das Mittagessen. Nach dem Essen mussten wir ein Nickerchen machen, ob es uns passte oder nicht. (Manchmal war das eine Plage: wir mussten uns still hinlegen, obwohl so viel Leben in uns sprudelte!)

Wenn wir etwas geschlafen hatten, durften wir leise etwas lesen oder uns christliche Musik anhören. Am Sonntagabend gingen wir dann alle wieder in die Gemeinde. Und wenn wir schließlich wieder zuhause waren, mussten wir sofort ins Bett.

So sah der typische Sabbat meiner frühen Kindheit aus. Und jeden Sonntag mussten wir den ganzen Tag darauf verzichten, irgendetwas Lebhaftes zu tun wie Fußball zu spielen oder herumzutoben. Nicht einmal eine Schere durften wir benutzen, um für die Schule etwas aus Papier auszuschneiden. Unsere Eltern erinnerten uns ständig: "Heute ist der Tag des Herrn und das ist ein Ruhetag." Und so hielten wir den Sonntag heilig.

Damals galten die sogenannten "blauen Gesetze". Das bedeutete, dass sonntags keine Betriebe arbeiten durften, abgesehen von wenigen Ausnahmen wie Krankenhäuser oder Tankstellen. Kaum ein Geschäft war geöffnet. Und wenn ein Ladenbesitzer aus irgendeinem Grund doch aufmachte, flüsterten die Leute: "Dieser Mann hat seinen Glauben aufgegeben!" Selbst abgebrühte Sünder wären kaum auf den Gedanken gekommen, am Sonntag etwas zu kaufen.

Vor einem Jahrhundert hielt der große Evangelist D. L. Moody eine energische Predigt gegen die verschiedensten Arten, den Sabbat zu brechen. Moody sprach sich gegen verliebte Schwärmer aus, die am Sonntagnachmittag auf Rädern für zwei Personen ihre Runden drehten. Er wetterte gegen Männer, die am Sabbat Zeitungen lasen. Ja er kritisierte auch Frauen, die sonntags in hübschen Kleidern und großen modischen Hüten spazieren gingen. Sie alle warnte er: "Ihr brecht den Sabbat. Was ihr da tut, ist nichts als Stolz und Arroganz gegen Gottes heiliges Gebot!"

In den Ohren heutiger Christen klingt das vielleicht extrem und doch brachte Moody damit zum Ausdruck, was viele Gläubige damals empfanden und dachten. Der Sabbat war der Tag des Herrn - und er war nicht zum Vergnügen oder zur Selbstverwirklichung gedacht. Dieser Tag war dazu da, Gott anzubeten und sich von jeder anderen Geschäftigkeit auszuruhen.

Inzwischen ist der Sonntag in Amerika kein unantastbarer Tag mehr. Ganz im Gegenteil entwickelt er sich zum geschäftigsten Einkaufstag der ganzen Woche. Am Sonntag wird mehr Geld ausgegeben als an jedem anderen Wochentag. Wenn man am Sonntagnachmittag an einem städtischen Einkaufszentrum vorbeifährt, bekommt man volle Parkplätze zu sehen. "Blaue Gesetze" gehören der Vergangenheit an.

Der Sonntag ist auch ein Tag der Zerstreuung und des Freizeitvergnügens geworden. Die Leute füllen ihn mit Fußball, Sport, Einkaufen oder Picknicken aus. Und wenn es ihre Freizeitpläne nicht allzu sehr durchkreuzt, dann erübrigen sie vielleicht auch eine Stunde für den Gottesdienst, um ihr Gewissen zu beruhigen.

Es ist bedauerlich, dass der Sabbat inzwischen schon für eine Mehrheit der Christen keine Bedeutung mehr hat. An jedem beliebigen Freitag sieht man Christen scharenweise zu ihrem Wochenend-Ausflug aufbrechen: zu einer Hütte in den Bergen, einem Ferienhäuschen auf dem Land oder einem Chalet am See. Für sie ist der Sonntag ein einziger großer Spieltag - eine Zeit zum Rudern, Schwimmen, Skifahren oder Wandern.

Vielleicht fragen Sie sich: Könnten all diese Aktivitäten einfach der Versuch sein, sich von enger Gesetzlichkeit zu lösen? Ist es in Wirklichkeit denn nicht zu begrüßen, dass wir den Sabbat geistlich verstehen und uns von äußerlichem, gesetzlichem Gehorsam befreien? Könnte dies nicht ein Zeichen geistlicher Reife sein?


Im Alten Testament wachte Gott
eifersüchtig über diesen heiligen Tag!


Der Herr betonte im Alten Testament immer wieder, wie wichtig Ihm der Sabbat war. In einem Abschnitt sagt Mose: "...der Herr hat euch den Sabbat gegeben..." (2. Mose 16,29). Anders ausgedrückt war der Sabbat ein Geschenk Gottes an den Menschen und er diente einer heiligen Absicht.

Sehen Sie, das Wort "Sabbat" bedeutet "innehalten" oder "aufhören, etwas zu tun". Und wenn das vierte Gebot uns auffordert: "Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest" (2. Mose 20,8), beschreibt es Gehorsam auf folgende Weise:

"Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn" (Verse 9-11).

Für die Israeliten bedeutete "Sabbat" damals, dass sie buchstäblich jede Aktivität unterließen. Doch in 4. Mose 15 lesen wir, dass ein bestimmter Israelit dieses Gebot auf die leichte Schulter nahm. Er wurde dabei ertappt, wie er am Sabbat außerhalb des Lagers Feuerholz sammelte.

Als man ihn zu Mose brachte, war der Leiter Israels allerdings nicht sicher, wie dieser Mann bestraft werden sollte. Jeder Israelit wusste, dass Gott Seinem Volk geboten hatte, den Sabbat zu heiligen. Aber es gab keine klaren Richtlinien darüber, wie ein Verstoß gegen dieses Gebot bestraft werden sollte.

Als Mose darüber nachdachte, was er tun sollte, gab der Herr ihm folgende erstaunliche Anweisung: "Der Herr aber sprach zu Mose: Der Mann soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen draußen vor dem Lager" (4. Mose 15,35).

Agnostiker haben diesen Abschnitt zitiert, um über die Gerechtigkeit Gottes zu spotten. Sie sagen: "Das zeigt doch ganz klar, wie grausam Gott ist. Er würde jemanden steinigen, nur weil er am Sabbat Feuerholz sammelt!"

Nein! Eine solche Behauptung verzerrt die Bedeutung dieses Abschnitts. In Wirklichkeit lehrte Gott Sein Volk, dass Seine Gebote gerecht waren und immer das Beste des Menschen im Sinn hatten. Gott sagte damit: "Ich gebe euch Prinzipien, um euch die Lasten des Lebens abzunehmen. Aber wenn ihr fortfahrt, diese Prinzipien zu brechen, werdet ihr euch selbst kaputt machen. Und irgendwann werdet ihr damit auch eurer Gesellschaft das Rückgrat brechen!"

Gottes Worte stellen auch klar, dass das Sabbatgebot ein ewiger Bund war, der nie gebrochen werden sollte: "Darum sollen die Israeliten den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten als ewigen Bund" (2. Mose 31,16).

Vielleicht denken Sie: "Aber das klingt ja so, als müssten wir zu einer gesetzlichen Einhaltung des Sabbats zurückkehren. Sagte Jesus denn nicht, dass der Sabbat für den Menschen und nicht der Mensch für den Sabbat geschaffen wurde? Und haben Er und Seine Jünger denn nicht am Sabbat 'gearbeitet', indem sie Ähren pflückten, um sie zu essen?"

Das ist wahr - Jesus aß, reiste und heilte sogar am Sabbat. Tatsächlich lautete eine der schärfsten Anklagen gegen Jesus, dass Er ein "Sabbatbrecher" war.

Ja, ich muss gestehen, dass ich den Sabbat immer noch sehr als einen Tag der gebotenen Ruhe respektiere. Für mich ist der Sonntag noch immer ein heiliger Tag. Und ich glaube, dass Gott diejenigen ehrt, die Ihm diesen Tag geben und ihn heilig halten.

Nun habe ich nicht die Absicht, darüber zu diskutieren, ob nun der Samstag als siebter Tag der Woche der eigentliche Sabbat ist. Christen feiern den Sabbat aus dem einfachen Grund am Sonntag, weil dies der Tag der Auferstehung Jesu ist.

(Lukas bestätigt, dass die frühen Christen den Sabbat am Sonntag feierten: "Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus" (Apostelgeschichte 20,7). Außerdem erwähnt Paulus in 1. Korinther 16,2, dass die Gläubigen sich am ersten Tag der Woche versammelten.)

Doch nachdem all dies gesagt ist, bleibt immer noch die Frage, was es eigentlich heißt, den Sabbat heilig zu halten. Was verlangt Gott von uns, um dieses vierte Gebot zu erfüllen? Wenn es nicht um eine Frage gesetzlichen Gehorsams geht, sondern um ein geistliches Prinzip, was müssen wir dann tun?


In der Zeit der alttestamentlichen Propheten ging
es beim Sabbat um das Tragen von Lasten.


An jedem Sabbat zogen lange Schlangen von Lasttieren - Esel, Maultiere oder Kamele, die mit Handelsgütern bepackt waren - in Jerusalem ein und aus. Diese Praxis war zu einer solchen Gewohnheit geworden, dass der Sabbat bald mit dem Tragen von Lasten identifiziert wurde.

Gottes Propheten waren über diesen Anblick betrübt: Scharen von Käufern und Verkäufern trieben ihre schwer beladenen Lasttiere zusammen und setzten sich mit ihrem ständigen Kommen und Gehen völlig über Gottes Gebot hinweg. Die Einwohner der Stadt verließen ihre Häuser, um einkaufen zu gehen, und kamen dann mit schweren Lasten auf dem Rücken wieder nach Hause. Und die Leute vom Land strömten mit ihren Handwerksgütern und landwirtschaftlichen Produkten durch die Tore auf den Markt. Alle Kinder Gottes trugen schwere Lasten am Sabbat des Herrn!

Als Jeremia diese Szene eines Sabbats beobachtete, kam der Geist Gottes mit großer Kraft auf ihn. Und plötzlich brachte der Prophet den gesamten Verkehr mit lautem Rufen zum Stillstand:

"So spricht der Herr: Hütet euch und tragt keine Last am Sabbattag durch die Tore Jerusalems und tragt keine Last am Sabbattag aus euren Häusern und tut keine Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten habe" (Jeremia 17,21-22).

Ich sehe einen riesigen Verkehrsstau vor mir, mit langen Schlangen plärrender Maultiere und Esel, während Jeremia prophezeite: "Heute ist Sabbat und nach Gottes Wort dürft ihr keine Lasten tragen. Ihr könnt nichts hinaus- oder hereintragen, ohne das Gesetz zu brechen. Es ist ein heiliger Tag - und ihr sündigt!"

Geliebte Mitchristen, wie alle alttestamentlichen Geschichten enthält auch diese eine Lektion für uns in den letzten Tagen. Ja, ich glaube, dass sie eine lebensverändernde Botschaft in sich birgt, wenn wir Augen und Ohren haben, es zu sehen und zu hören.

Ich glaube, dass Gott uns Folgendes über Seinen heiligen Sabbat sagen möchte:


Wenn die Bibel sagt, dass Gott sich am siebten Tag ausruhte,
heißt das nicht, dass Er müde geworden wäre!


"Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt..." (Jesaja 40,28).

Die Bibel stellt klar, dass Gott nie schläft. Sie sagt, dass Sein Arm nie zu kurz ist, um uns zu helfen, und Seine Ohren verschließen sich nicht vor unserem Schreien. Wenn in der Genesis also steht, dass Gott "ruhte", bedeutet das nicht etwa, dass Er sich sozusagen zurücklehnte und sich vierundzwanzig Stunden frei nahm, weil Er müde gewesen wäre.

Wie bereits erwähnt, bedeutet das Wort "Sabbat" soviel wie "innehalten" oder "etwas beenden". Ich glaube, dass der Herr zwar nach sechs Tagen Seine Schöpfung vollendet hatte und am siebten Tag ruhte, aber dennoch nicht endgültig ausruhen konnte - weil Seine Arbeit nicht wirklich abgeschlossen war. Ja, Er konnte Seine herrliche Schöpfung betrachten - die Sonne, die Planeten, die Erde und ihren Mond, die Sterne, die Galaxien und auch das lebendige Ebenbild Seiner selbst, den Menschen. Aber Gott konnte noch immer nicht endgültig sagen: "Es ist gut." Warum?

Die Tatsache war, dass Gottes Schöpfung - so vollkommen sie auch schien - versagen konnte. Und zwar, weil der Mensch im Zentrum der Schöpfung stand - ein Geschöpf, das zu einem Leben in Unschuld und Herrlichkeit erschaffen worden war, aber durch seinen freien Willen auch das Potential hatte zu sündigen. Einfach ausgedrückt hatte der Mensch die Fähigkeit, Gottes Werk zu ruinieren.

Doch in Seiner Vorkenntnis hatte Gott vorausgesehen, dass der Mensch versagen würde. Und Er wusste, dass der Mensch die schwere Last seiner Schuld und Gottlosigkeit nicht würde tragen können. Deshalb hatte Er schon einen Erlösungsplan vorbereitet, den krönenden Schlussstein Seiner Schöpfung: Wenn der erste Adam versagte, würde Gott einen zweiten Adam hervorbringen - Seinen eigenen Sohn. Und Er würde ihn mit all Seiner Macht über die Schöpfung ausstatten. Gott konnte sagen: "Jetzt kann nichts mehr meine Schöpfung zerstören! Wenn Männer und Frauen von der Last ihrer eigenen Sünden erdrückt werden, brauchen sie diese Last nicht mehr selbst zu tragen - weil ich ihnen einen Lastenträger geben werde!"

So wurde Jesus vom Vater gezeugt - um jede Last auf sich zu nehmen, die die Menschheit durch ihre Sünde auf sich geladen hat. David kannte den Herrn als Lastenträger der ganzen Menschheit: "Wirf auf den Herrn deine Last, und er wird dich erhalten; er wird nimmermehr zulassen, dass der Gerechte wankt" (Psalm 55,23; Elberfelder). Und David war sich auch bewusst, dass er einen Lastenträger brauchte: "Denn meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden" (Psalm 38,5).

Nein, dass Jesus auf die Erde kam, war kein nachträglicher Einfall. Er war schon vor aller Zeit aus dem Vater geboren, der krönende Schlussstein der gesamten Schöpfung. Und an diesem Punkt trat Gott einen Schritt zurück, um - wie ein Architekt nach dem letzten Federstrich - noch einmal einen prüfenden Blick auf Sein Werk zu werfen. Nun erst war alles vollständig.

Deshalb rief Jesus am Kreuz aus: "Es ist vollbracht!" Er sagte damit: "Vater, der Erlösungsplan, den du von Anbeginn der Schöpfung vorgesehen hattest, ist jetzt vollendet. Es ist alles erfüllt!"

Gott ruhte in dem Moment, als Er den Tag der Gnade einsetzte - den Tag Christi - als den siebten Tag Seiner Schöpfung. Die vorausgegangenen Tage waren eine Zeit der Werke - ein Symbol für die gesamte Geschichte vor dem Kreuz. Doch heute ist der Tag des Glaubens. Und seit der Auferstehung Christi leben wir am Ruhetag Gottes - dem heiligen Sabbat!

Wenn die Bibel von Ruhe spricht, gehört dazu auch das körperliche Ausruhen. Aber die heilige Ruhe des Herrn beginnt in der Seele: "Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes" (Hebräer 4,9). Worin besteht diese Ruhe? Sie besteht darin, dass wir alle unsere Lasten der Sünde auf Christus werfen!

Jesus selbst sagt: "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken" (Matthäus 11,28). Er erklärt damit: "Du musst im Glauben in die Sabbatruhe des Vaters eintreten. Du musst dich weigern, deine Lasten ein und aus zu tragen, sondern sie alle auf mich wälzen. Ich bin der Herr des Sabbats. Und ich bin der Einzige, der deine Lasten tragen kann!"

Ich frage Sie: Warum weigern sich so viele Christen heute, dieses kostbare Angebot Jesu anzunehmen? Ich glaube, wenn Jeremia heute lebte, könnte er gar nicht fassen, wie viele Christen immer noch die Last ihrer eigenen Sünden tragen und ständig mit der Versuchung kämpfen. Wahrscheinlich würde er ausrufen:

"Warum tragt ihr an diesem herrlichen Sabbat all diese Lasten? Hat Jesus euch nicht gesagt, wie ich es dem Volk Israel sagte: 'Ihr sollt keine Lasten hinaus- oder hereintragen'? Warum schleppt ihr dann eine solche Bürde mit euch herum? Ihr sollt am Sabbat keine Lasten tragen - denn es ist ein Tag, der dem Herrn heilig ist!"

Der entscheidende Punkt liegt in der Bedeutung des Sabbats: wir sollen mit unseren eigenen Werken aufhören, unser Bemühen aus menschlicher Kraft aufgeben - um Gottes Erlösung anzunehmen: "Tragt keine Last am Sabbattag aus euren Häusern und tut keine Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten habe" (Jeremia 17,22).

Darin liegt das Geheimnis, wie wir den Sabbat heiligen sollen: Wir sollen alle unsere Lasten Jesus übergeben und Seinem Heiligen Geist vertrauen, dass Er uns Kraft zum Leben geben wird. Ganz recht: wir ehren den Sabbat, indem wir alle eigenen Anstrengungen aufgeben, durch die wir uns selbst einen Weg durch Sünde und Versuchung bahnen wollen. Das ist ein Gebot, das wir nicht nur am Sonntag befolgen sollen - sondern jeden Tag!


Ich glaube dieser gesamte Abschnitt in Jeremia deutet
prophetisch voraus auf Christus und Seine Gemeinde!


"Wenn ihr nun auf mich hören werdet, spricht der Herr, dass ihr am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt tragt, sondern ihn heiligt, dass ihr an diesem Tage keine Arbeit tut, so sollen auch durch die Tore dieser Stadt aus- und eingehen Könige, die auf dem Thron Davids sitzen und die mit Ross und Wagen fahren, sie und ihre Großen samt allen, die in Juda und Jerusalem wohnen; und es soll diese Stadt immerdar bewohnt werden" (Jeremia 17,24-25).

Nun wissen wir ja, dass Christus der Nachkomme Davids ist. Und wir wissen auch, dass Er als König auf dem Thron Davids sitzt. Doch wer sind die Könige und die Großen, die Jeremia hier erwähnt - die Einwohner von Jerusalem, die mit Pferden und Gespannen fahren?

Damit sind wir gemeint! Und es wird uns hier eine unfassbare Verheißung gegeben: Wenn wir alle unsere Lasten dem Lastenträger übergeben, werden wir für immer im Frieden leben. Sein Plan für uns sieht vor, dass wir von jeder Bindung befreit leben!

Wenn Jesus uns auffordert, unsere Lasten auf Ihn zu werfen, ist das kein fakultatives Angebot; wir sollen es aus Vertrauen auf Ihn unbedingt tun. Nur wenn wir Ihm erlauben, unsere Lasten zu tragen, wird Er wahrhaftig König und Herr unseres Lebens sein:

"Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hören, den Sabbattag zu heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anzünden, das die festen Häuser Jerusalems verzehrt - und nicht gelöscht werden kann" (Vers 27).

Der Prophet sagt hier: "Wenn ihr das Gebot Gottes nicht befolgt und nicht aufhört, am Sabbat eure Lasten zu tragen, werden diese Lasten euch verzehren! Ihr werdet eure gesamte Zeit damit verbringen, über euren Schmerz, Stress und Kummer zu reden. Ein Feuer wird in euch brennen, das nicht erlöschen wird. Und am Ende werdet ihr daran zugrunde gehen - weil ihr eure eigenen Lasten tragt!"

Es ist tragisch, dass diese Verse auf viele Christen heute zutreffen. Einige können nachts kaum schlafen, weil sie nie aufhören, über ihre Probleme nachzudenken. Ständig kreisen ihre Gedanken um diese Probleme und sie fragen sich: "An welchem Punkt habe ich etwas falsch gemacht? Und wie kann ich alles wieder in Ordnung bringen?"

Kaum wachen sie morgens auf, gilt ihr erster Gedanke ihren Lasten. Eine fällt ihnen ein, während sie unter der Dusche stehen, eine andere, während sie sich anziehen, und eine dritte, während sie frühstücken. Wenn sie schließlich aus dem Haus gehen, sind sie so belastet, dass sie kein Lächeln über die Lippen bringen. Wie ein Maultier schleppen sie ihre schweren Lasten von Ort zu Ort und kommen nie zur Ruhe.

Viele solche Christen wissen überhaupt nichts von der Ruhe in Jesus; nicht eine Stunde dieser Ruhe haben sie erlebt. Was für ein armseliger Zustand! Auf diese Weise vermitteln sie der Welt den Eindruck, dass Christus nicht die Macht hätte, uns von unseren Lasten zu befreien!


Eigene Lasten abzugeben ist keine leichte Aufgabe!


Sie können selbst sagen: "Hier, Herr, sind alle meine Sorgen und Probleme. Ich lege sie alle auf Dich. Ich will sie keinen einzigen Tag mehr tragen!"

Doch das ist gar nicht so leicht, wie es vielleicht klingt. Wer seine Lasten ablegen will, muss energisch handeln. Er braucht Entschlossenheit und eine Art geistlicher "Operation", die nur der Heilige Geist leisten kann.

Ein anschauliches Bild dafür finden wir im Buch Nehemia. Zuerst hatten die Israeliten die Tore Jerusalems treu und mit großem Eifer wiederaufgebaut. Doch sobald die Tore eingesetzt waren, ließen die Bewohner das Sabbatgebot außer Acht. Jede Woche zogen lange Schlangen schwerbeladener Lasttiere durch die Tore Jerusalems und trugen verschiedene Handelswaren zum oder vom Markt.

Wie Jeremia wurde auch Nehemia zornig, als er dieses geschäftige Treiben am Sabbat sah. Er schreibt:

"Zur selben Zeit sah ich in Juda, dass man am Sabbat die Kelter trat und Getreide herbeibrachte und auf Esel lud und auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Last nach Jerusalem brachte am Sabbattag. Und ich verwarnte sie an dem Tage, als sie die Nahrung verkauften" (Nehemia 13,15).

Der Prophet ermahnte das Volk, alle ihre Lasten abzulegen und Gottes Sabbat zu ehren. Aber sie wollten nicht auf ihn hören. Da wurde Nehemia noch energischer: "Da schalt ich die Vornehmen von Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für eine böse Sache, die ihr da tut, und entheiligt den Sabbattag?" (Vers 17). Er tadelte sie, er predigte ihnen, er warnte sie; aber nichts zeigte Wirkung.

Schließlich hatte Nehemia genug. Er wusste, dass das Volk eine geistliche Operation brauchte, und ergriff drastische Maßnahmen:

"Und vor dem Anbruch des Sabbats, als es in den Toren Jerusalems dunkel wurde, ließ ich die Tore schließen und befahl, man sollte sie erst nach dem Sabbat auftun. Und ich stellte einige meiner Leute an die Tore, damit man keine Last hereinbringe am Sabbattag" (Vers 19).

Nehemia stellte Wachen vor den Toren auf. Doch selbst dann ließen Leute sich nicht davon abhalten, ihre Lasten zu tragen! Sie verbrachten die Nacht in Lagern außerhalb der Stadt und trugen ihre Lasten herum, während sie auf das Öffnen der Tore warteten: "Da blieben die Händler und Verkäufer von allerlei Ware über Nacht draußen vor Jerusalem..." (Vers 20).

Geliebte Mitchristen, Ihre Lasten werden immer außerhalb Ihrer Gedanken lagern und auf die nächste Gelegenheit warten, wieder in Ihr Denken Einzug zu halten. Vielleicht legen Sie sie über Nacht ab. Doch am Morgen sind sie wieder zur Stelle - dieselben alten Sorgen und Probleme - und warten darauf, dass Sie sie wieder aufgreifen. Keine Predigt kann sie vertreiben und keine Warnung lässt sie verschwinden.

Was tat Nehemia also, um dem Lastentragen ein Ende zu bereiten? Er berichtet: "Da verwarnte ich sie und sprach zu ihnen: Warum bleibt ihr über Nacht vor der Mauer? Werdet ihr das noch einmal tun, so werde ich Hand an euch legen. Von der Zeit an kamen sie am Sabbat nicht mehr" (Vers 21).

Als Nehemia am Ende seiner Geduld angelangt war, drohte er mit Gewalt. Und genau das, geliebte Mitchristen, müssen auch wir tun, um alle Lasten aus unserem Denken herauszuhalten! Wie der Prophet müssen wir aus tiefster Seele rufen: "Das ist nicht Gottes Weg! Ich lebe am Tag der Sabbatruhe - doch meine Seele tut alles andere als zu ruhen. Meine Sorgen und Probleme gehen bei mir ein und aus, wie es ihnen beliebt. Ich muss jetzt die Herrschaft über sie gewinnen - um jeden Preis!

Wie Nehemia müssen wir unsere Sorgen und Probleme ansprechen - ihnen in der Sprache Gottes zu verstehen geben: "Ihr könnt mich nicht mehr niederdrücken - denn ich habe einen Lastenträger! Jesus hat versprochen, jede Last von mir zu nehmen. Und ich werfe euch jetzt augenblicklich hinaus, in Seinem kostbaren Namen!

Ich verschließe die Tore meines Denkens vor euch. Ihr habt jetzt keinen Zutritt mehr. Und wenn ihr versucht, euch wieder einzuschleichen, um mich zu plagen, werde ich euch binden und in die äußerste Finsternis werfen!"

In der Bibel steht: "Von der Zeit an kamen sie am Sabbat nicht mehr" (Vers 21). Geliebte Mitchristen, wenn wir treu daran festhalten, unsere Lasten abzulegen, werden sie "am Sabbat nicht mehr kommen". Und das wird uns Beweis genug sein, dass wir wahrhaftig von allen schweren Lasten befreit leben!

Nehemia ließ: "die Tore schließen und befahl, man sollte sie erst nach dem Sabbat auftun (Vers 19). Was bedeutet hier "nach dem Sabbat"? Für uns bedeutet es unser endgültiges Zuhause - den Himmel. Gottes Sabbat ruft uns auf, alle unsere Tage frei von Angst und Sorge zu leben - im Geist zu wandeln und keine schweren Lasten mehr zu tragen - bis Jesus wiederkommt und uns heimholt!

Ich frage Sie: Halten Sie in Ihrem Leben den Sabbat? Oder brechen Sie ihn? Lieber Christ, die Wahrheit ist, dass Sie nicht länger das Recht haben, auch nur eine einzige Last zu tragen.

Beten Sie jetzt mit mir: "Jesus, im Glauben verbanne ich alle diese Sorgen und Lasten aus meinem Denken. Ich werde sie nicht länger dulden. Hier, Herr: nimm meine finanzielle Sorge, mein bekümmertes Herz, meine körperlichen Schmerzen, meine Versuchung. Ich gebe sie alle Dir. Der Tag Deines Sabbats ist gekommen - und ich werde Dein Gebot ehren!"

(Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Lutherübersetzung)

---
Used with permission granted by World Challenge, P. O. Box 260, Lindale, TX 75771 USA.

This material is solely for personal use and is not to be posted publicly on other web pages. The Lorain County Free-Net Chapel holds exclusive rights from World Challenge, Inc. to publicly post these messages on its web page. You are free to download, copy, print and distribute this material, so long as you do not post it on a different Internet site. You may, however, link this site to reference these messages.


German Sermon Index + Subscribe + Copyright

Times Square Church Information | New Reader Information


Bestimmungen über Copyright und Vervielfältigung:

Diese Datei ist das ausschliessliche Eigentum von World Challenge. Es darf in keiner Weise verändert oder editiert werden. Es darf nur als Ganzes vervielfältigt und in Umlauf gebracht werden und zwar nur als "freeware" ohne Kostenforderung. Alle Vervielfältigungen dieser Datei müssen die folgenden Angbaben zum Copyright enthalten: "Copyright © 2001 by World Challenge". Diese Datei darf weder ohne die Erlaubnis von World Challenge zum Verkauf benutzt werden noch in Verbindung gebracht werden mit irgendwelchen Verkaufsgütern. Dies schliesst den gesamten Inhalt ein, nicht jedoch kurze Zitate. Bitte geben Sie die folgende Quellenangabe an: Copyright © 2001 by World Challenge, Lindale, Texas.

Dieses Material ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch und nicht zur Veröffentlichung auf anderen Webseiten bestimmt. Lorain County Free-Net Chapel besitzt exklusive Rechte der World Challenge, Inc., diese Botschaften auf ihrer Webseite zu veröffentlichen. Dieses Material darf heruntergeladen, kopiert, ausgedruckt und verteilt werden, solange es nicht auf einer anderen Internet-Site veröffentlicht wird. Diese Site kann jedoch als Link verwendet werden, um sich auf diese Botschaften zu beziehen.


Diese Internet-Seite wird ermöglicht durch den Dienst von:
The Missing Link, Inc.®
Verbindung belasteter Jugendlicher u. Erwachsener mit Lebenshilfezentren
Web Site - http://misslink.org

Chapel Site - http://misslink.org/chapel2.html
Home of David Wilkerson's World Challenge Pulpit Series Multilingual Web Site
http://www.tscpulpitseries.org


Copyright © 2001 - Die Free-Net-Kapelle des Bezirks Lorain
North Central Ohio, U.S.A.

Anfang der Seite


Unser Webmaster benötigt Ihre Anmerkungen und Vorschläge,
damit diese Website weiterhin gut funktioniert.

Diese Seite wurde zuletzt geändert an 9. Februar 2001.

Why Revival Tarries/ "Help!"/ What's Here/ Sponsor/ Statement of Faith/ Bible Study/ Around the Piano/ Bulletin Board/ Library/ Kapelle/ Pulpit Series