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Sind Sie wütend auf Gott?


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Von David Wilkerson
16. Februar 1998
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Ich glaube, es gibt nichts Gefährlicheres für einen Christen, als Groll gegen Gott zu hegen. Und trotzdem bin ich immer schockiert über die wachsende Zahl der Gläubigen, die zornig auf Gott sind. Sie geben es vielleicht nicht zu, aber tief im Inneren hegen sie Groll gegen Gott. Warum? Weil sie glauben, Er sei an ihrem Leben nicht interessiert! Sie meinen, Er nehme ihre Probleme nicht wichtig - weil er ein bestimmtes Gebet nicht erhört oder sich scheinbar nicht für sie eingesetzt hat.

Vor kurzem bekam ich einen Brief von einem jungen Mann, der in einem Gefängnis der Südstaaten sitzt. Einst war er überzeugter Christ, aber nun ist er zornig auf Gott. Er schrieb:

"Ich mache die Hölle durch - und ich glaube, Gott wird mich hier hängen lassen! Einst wollte ich Jesus von ganzem Herzen dienen. Aber ich hatte eine Sünde, gegen die ich nicht ankam - eine sexuelle Sünde. Ich versuchte umzukehren, aber es half nichts. Ich las meine Bibel, studierte und betete - aber es war umsonst. Meine Sünde überwältigte mich immer wieder. Und nun sitze ich deswegen auf lange Zeit im Gefängnis.

Ich habe es aufgegeben, geistlich dagegen anzukämpfen. Meine Versuche waren offenbar vergeblich. Gott befreite mich doch von Drogen und von Alkohol, als ich noch ein ganz junger Gläubiger war. Warum nahm er nicht auch meine sexuellen Zwänge weg?"

Jede Seite seines Briefs war voller Bitterkeit gegen Gott. Dieser Mann ließ zu, dass sich sein Groll in ungezügelten Zorn verwandelte!

Denselben Zorn erkenne ich auch in den Pastoren mancher Gemeinden. Sie wurden müde, enttäuscht, zornig auf Gott - und entfernten sich dann von ihrer Berufung. Wenn man sie nach dem Grund fragt, antworten sie:

"Ich war fleißig, treu und tat mein Bestes. Aber je mehr ich mich bemühte, desto weniger Resultate sah ich. Meine Gemeinde wusste meine Mühe nicht zu schätzen. Und alle meine Gebete waren offenbar umsonst. Von einem bestimmten Zeitpunkt an schien alles, was ich predigte, nicht mehr echt zu sein - es wurde in meinem eigenen Leben nicht mehr fruchtbar. Nun habe ich das Pastorat aufgegeben, bis ich mit mir selbst im Klaren bin."

Über die Jahre habe ich gelernt, dass nur wenige dieser Pastoren je wieder auf die Kanzel zurückkehren. Warum? Weil sie an ihrem Zorn gegen Gott festhalten! Sie sagen: "Ich habe eigentlich alles richtig gemacht. Aber nichts kam so, wie ich es mir erhofft hatte. Ich stand treu zu Gott - aber Er hat mich im Stich gelassen."


Die ernste Gefahr und die bitteren
Konsequenzendes Grolls gegen Gott
wurden mir neulich ganz neu vor Augen geführt!


Vor nicht langer Zeit las ich die Biographie eines Missionars. Das Buch hieß "Aggie" und ich konnte gar nicht aufhören, darin zu lesen. Diese erstaunliche Geschichte fesselte mich so, dass ich das Buch ohne Unterbrechung zu Ende las. Ich möchte die Geschichte hier gern zusammenfassen, da sie anschaulich illustriert, welch zerstörerische Macht ein hartnäckiger Groll auf das Herz eines Christen ausübt:

1921 erhielten zwei junge Ehepaare in Stockholm die Berufung, in Afrika zu missionieren. Sie gehörten zur Philadelphia Pfingstgemeinde, die Missionare in alle Welt schickte. Während eines Missionsgottesdienstes verspürten beide Paare durch den Herrn die innere Bürde, nach Belgisch-Kongo zu gehen. Heute heißt dieses Land Zaire.

Die beiden Ehepaare waren David und Svea Flood sowie Joel und Bertha Erickson. Svea Flood war mit 1,50 m sehr klein; sie war eine bekannte Sängerin in Schweden. Beide Paare ließen alles hinter sich zurück und gaben ihr Leben für die Gute Nachricht hin.

Als sie in Belgisch-Kongo ankamen, meldeten sie sich bei der dortigen Missionsstation. Dann besorgten sie sich Buschmesser und mähten sich einen Weg in das insektenreiche Landesinnere. David und Svea hatten einen zweijährigen Sohn David Jr., den sie auf dem Rücken tragen mussten. Unterwegs erkrankten beide Familien an Malaria. Sie marschierten trotzdem mit großem Eifer weiter, auch wenn dies den Märtyrertod bedeuten konnte.

Endlich erreichten sie die Siedlung im Inneren des Landes. Doch zu ihrem Erstaunen ließen die Menschen sie nicht ins Dorf. Sie erklärten den Missionaren, dass sie keine weißen Menschen einlassen dürfen, um ihre Götter nicht zu erzürnen. Da zogen die beiden Familien zum nächsten Dorf. Aber auch dort ließ man sie nicht ein.

Weitere Dörfer gab es in der Nähe nicht. Die sehr geschwächten Familien hatten also keine andere Wahl, als sich sesshaft zu machen. Und so rodeten sie sich eine Schneise in den gebirgigen Urwald und bauten sich Lehmhütten.

Die Monate vergingen und alle litten an Einsamkeit, Krankheit und Unterernährung. Der kleine David wurde kränklich. Zu den Dorfbewohnern hatten sie fast überhaupt keinen Kontakt.

Nach etwa sechs Monaten entschieden sich Joel und Bertha Erickson endlich, zur Missionsstation zurückzukehren. Sie wollten die Floods überreden mitzukommen, aber Svea konnte nicht reisen, da sie schwanger geworden war. Ihre Malaria wurde stärker. Außerdem sagte David: "Ich will, dass mein Kind hier in Afrika geboren wird. Ich gehe nicht weg, denn ich kam, um mein Leben zu geben." So verabschiedeten die Floods ihre Freunde, die sich auf den 160 Kilometer langen Weg machten.

Einige Monate lang litt Svea unter hohem Fieber. Trotzdem kümmerte sie sich um einen kleinen Jungen, der aus einem der Nachbardörfer stammte. Dieser Junge war der Einzige, den die Floods zu Gott führen konnten. Er brachte der Familie Obst und wenn Svea mit ihm betete, lächelte er nur zurück.

Dann wurde Sveas Malaria so stark, dass sie nicht aufstehen konnte. Als die Zeit der Entbindung kam, brachte sie ein gesundes Mädchen zur Welt. Aber sie selbst war innerhalb einer Woche dem Tod nahe. In ihren letzten Augenblicken flüsterte sie David zu: "Nenne unser Mädchen Aina." Dann starb sie.

David Flood grämte sich sehr über den Tod seiner Frau. Er nahm all seine Kraft zusammen und machte aus einer Holztruhe einen Sarg für Svea. Dann begrub er seine geliebte Frau in einem einfachen Grab am Berghang.

Als er neben ihrem Grab stand, blickte er auf seinen jungen Sohn herab. Dann hörte er sein Töchterchen in der Lehmhütte weinen und plötzlich erfüllte Bitterkeit sein Herz. Ein Groll stieg in ihm auf, den er nicht bezwingen konnte. Ein heftiger Zorn packte ihn und er schrie: "Warum hast Du das zugelassen, Gott? Wir kamen doch hierher, um unser Leben hinzugeben! Meine Frau war so schön, so begabt. Und nun liegt sie hier, tot, mit 27 Jahren.

Jetzt habe ich einen zweijährigen Sohn, den ich kaum versorgen kann, von unserem Baby ganz zu schweigen. Und nach mehr als einem Jahr in diesem Dschungel haben wir nichts anderes vorzuweisen als die Bekehrung eines kleinen Jungen, der wahrscheinlich gar nicht versteht, was wir ihm erzählt haben. Du hast mir die Treue gebrochen, Gott. Welche Verschwendung eines Lebens!"

Dann nahm David Flood einige Eingeborene als Führer und brachte seine Kinder zur Missionsstation. Als er die Ericksons sah, rief er zornig: "Ich verlasse den Urwald! Ich kann die Kinder nicht allein versorgen. Ich nehme meinen Sohn mit nach Schweden, aber meine Tochter lasse ich hier bei euch." Mit diesen Worten überließ er Aina der Fürsorge der Ericksons.

Auf der ganzen Heimreise nach Schweden nagte der Zorn an David. Allen Leuten hatte er erklärt, dass er nach Afrika gehen würde, um Menschen zu Gott zu führen, selbst wenn er dort als Märtyrer sterben würde. Nun kehrte er als gebrochener und besiegter Mann zurück. Er war überzeugt, dass er treu gewesen war, während Gott ihn völlig im Stich gelassen hatte.

In Stockholm angekommen, versuchte er sich als Importeur durchzuschlagen. Allen verbot er, in seiner Gegenwart Gott zu erwähnen. Wenn jemand es dennoch tat, bekam er einen Wutanfall, der seine Halsadern anschwellen ließ. Dann begann er zu trinken.

Kurz nach seiner Abreise aus Afrika starben die Ericksons plötzlich. Möglicherweise waren sie vom Häuptling des Stammes vergiftet worden. Die kleine Aina wurde einem amerikanischen Ehepaar anvertraut. Es waren sehr liebe Menschen namens Arthur und Anna Berg. Die Bergs nahmen Aina mit in das Dorf Massisi im nördlichen Kongo. Dort erhielt sie den Rufnamen "Aggie". Die kleine Aggie lernte Suaheli und spielte mit den einheimischen Kindern.

Aggie war viel allein, und so spielte sie in ihrer Phantasie. Sie stellte sich vor, sie hätte vier Brüder und eine Schwester und gab allen Phantasie-Namen. Oft deckte sie den Tisch für ihre Brüder und plauderte mit ihnen. Und sie stellte sich vor, dass ihre Schwester sie ständig suchte.

Als die Bergs eine Reise nach Amerika machten, nahmen sie Aggie mit nach Minneapolis. Sie beschlossen, dort zu bleiben. Aggie wurde erwachsen und heiratete einen Mann mit Namen Dewey Hurst. Dewey wurde später Präsident des Nordwest Bibel College der Assemblies of God in Minneapolis.


Als Erwachsene versuchte Aggie viele Jahre lang vergeblich,
mit ihrem Vater Kontakt aufzunehmen.


Aggie wusste nicht, dass ihr Vater wieder geheiratet hatte. Er war jetzt mit Sveas jüngeren Schwester verheiratet, die von Gott nichts wissen wollte. Und er hatte inzwischen fünf weitere Kinder - vier Söhne und eine Tochter (genau wie Aggie es sich immer vorgestellt hatte). David Flood war völlig vom Alkohol beherrscht und konnte fast nichts mehr sehen.

Vierzig Jahre lang bemühte sich Aggie, ihren Vater zu finden, aber ihre Briefe wurden nie beantwortet. Eines Tages gab die Bibelschule ihr und ihrem Mann eine Fahrkarte nach Schweden. So konnten sie selbst versuchen den Vater zu finden.

Nachdem sie den Atlantik überquert hatten, machte das Ehepaar einen Tag Halt in London. Auf einem Spaziergang schlenderten sie gerade an der Royal Albert Hall vorbei, als sie zu ihrer großen Freude bemerkten, dass dort gerade ein Missionstreffen der Assemblies of God stattfand. Als sie hineingingen, hörten sie einen schwarzen Prediger über das wunderbare Werk Gottes in Zaire - dem belgischen Kongo - berichten!

Aggie klopfte das Herz vor Freude. Nach dem Treffen sprachen sie den Prediger an und fragten: "Haben Sie je von David und Svea Flood gehört, die Missionare in Zaire waren?" Er antwortete: "O ja, Svea Flood führte mich zu Jesus, als ich noch ein ganz kleiner Junge war. Sie hatten ein Baby, ein Mädchen, aber ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist." Aggie rief aus: "Ich bin das Mädchen! Ich bin Aggie - Aina!"

Als der Prediger das hörte, drückte er Aggies Hand, umarmte sie und weinte vor Freude. Aggie konnte es fast nicht glauben, dass dieser Mann der kleine Junge war, der durch die Hilfe ihrer Mutter gläubig geworden war. Inzwischen war er Missionar und Evangelist für sein Land, in dem es mittlerweile 110.000 Christen, 32 Missionsstationen, einige Bibelschulen und ein Krankenhaus mit 120 Betten gab.

Am nächsten Tag reisten Aggie und Dewey weiter nach Stockholm, wo man ihre Ankunft schon erwartete. Jetzt wusste Aggie, dass sie vier Brüder und eine Schwester hatte, und zu ihrer Überraschung begrüßten drei ihrer Brüder sie im Hotel. Sie fragte: "Wo ist denn David, mein älterer Bruder?" Sie deuteten auf eine einsame Gestalt am anderen Ende der Halle. Ihr Bruder David war ein gebeugter, grauhaariger Mann. Wie sein Vater war er bitter geworden und zerstörte sein Leben durch Alkohol.

Als Aggie sich nach ihrem Vater erkundigte, wurden ihre Brüder wütend. Sie hassten ihn alle und seit Jahren hatte keiner von ihnen mehr mit ihm gesprochen.

Aggie fragte: "Und meine Schwester?" Sie gaben ihr eine Telefonnummer und Aggie rief sofort an. Ihre Schwester meldete sich, aber als Aggie sich zu erkennen gab, wurde die Leitung plötzlich unterbrochen. Aggie versuchte zurückzurufen, bekam aber keine Antwort.

Kurz darauf eilte ihre Schwester ins Hotel, umarmte sie und erzählte ihr: "Mein ganzes Leben habe ich von dir geträumt. Oft habe ich eine Weltkarte ausgebreitet, ein Spielzeugauto genommen und mir vorgestellt, ich führe darin durch die Welt, um dich zu finden."

Auch Aggies Schwester verachtete ihren Vater, aber sie versprach Aggie, sie zu ihm zu bringen. Sie fuhren in eine armselige Gegend in Stockholm, wo sie schließlich vor einem heruntergekommenen Gebäude standen. Sie klopften an, und eine Frau öffnete die Tür.

In der ganzen Wohnung lagen Schnapsflaschen herum. In der Ecke auf einem Feldbett lag ihr Vater, der ehemalige Missionar David Flood. Er war inzwischen dreiundsiebzig Jahre alt, hatte Diabetes und litt an den Folgen eines Schlaganfalls; beide Augen waren vom grauen Star befallen.

Aggie fiel vor ihm nieder und weinte: "Papa, ich bin Aina - dein kleines Mädchen, das du in Afrika gelassen hast." Der alte Mann drehte sich um und schaute sie an. Tränen standen ihm in den Augen. Er stammelte: "Ich wollte dich nie zurücklassen. Aber ich konnte euch einfach nicht beide aufziehen." Aggie antwortete: "Schon gut Papa. Gott hat sich um mich gekümmert."

Plötzlich glühte sein Gesicht vor Zorn und er schrie: "Gott hat sich nicht um dich gekümmert. Er hat meine ganze Familie zerstört." Er holte Luft und fuhr fort: "Erst brachte Er uns nach Afrika, und dann ließ er uns im Stich. Unsere Arbeit dort war völlig nutzlos. Wir haben unser Leben vergeudet!"

Da erzählte Aggie ihm von dem schwarzen Prediger, den sie gerade in London getroffen hatten und durch den das Land evangelisiert worden war. "Es ist wahr, Papa," sagte sie, "alle kennen den kleinen Jungen, der damals gläubig geworden war. Die Geschichte stand in allen Zeitungen."

Plötzlich fiel der Heilige Geist auf David Flood und er brach in Tränen der Trauer und Reue aus. Gott stellte ihn wieder her.

Kurz nach diesem Wiedersehen starb David Flood. Und obwohl der Herr ihn wieder zu sich genommen hatte, hinterließ er ein Leben voller Ruinen. Außer Aggie waren alle seine Kinder ungläubig und tragisch verbittert.

Aggie schrieb die ganze Geschichte auf. Noch während sie daran arbeitete, bekam sie Krebs. Kurz nachdem sie alles aufgeschrieben hatte, kehrte sie heim zum Herrn.


Diese Botschaft ist für alle, die wie David Flood glauben,
sie hätten das Recht, auf Gott zornig zu sein!


David Flood gleicht vielen Christen heute. Sie wurden enttäuscht - und reagierten mit Zorn gegen Gott!

Die Bibel gibt uns dafür ein Beispiel durch den Propheten Jona. Wie David Flood hatte auch Jona eine missionarische Berufung. Er ging nach Ninive, um dort vor Gottes bevorstehendem Gericht zu warnen: In vierzig Tagen würde die Stadt zerstört werden.

Nachdem er seine warnende Predigt verkündigt hatte, setzte er sich auf einen Hügel und wartete die Zerstörung durch das göttliche Gericht. Vierzig Tage gingen vorbei und nichts passierte. Warum? Ninive hatte Reue gezeigt, sodass Gott seinen Plan änderte und die Stadt nicht zerstörte.

Jona war zornig. Er rief aus: "Herr, das ist nicht fair! Du hast mich berufen, hierher zu kommen und Gericht zu predigen. Jeder in Israel wusste das. Nun änderst du einfach deine Meinung, ohne es mir zu sagen! Jetzt stehe ich da wie ein falscher Prophet!"

Schmollend und zornig saß Jona in der heißen Sonne! Doch in Seiner Güte ließ Gott einen Rizinusstrauch wachsen, "der seinem Kopf Schatten geben und seinen Ärger vertreiben sollte" (Jona 4,6). Jona war verärgert, weil die Sache nicht so gelaufen war, wie geplant. Gott hatte einfach Seine Entscheidung geändert und Jonas Stolz war verletzt!

An diesem Punkt beginnt der Zorn gegen Gott meistens - ausgelöst durch eine Enttäuschung. Gott beruft uns, gibt uns eine Bürde für eine bestimmte Aufgabe und sendet uns aus - aber Er kann die Dinge ändern, ohne uns in Seinen souveränen Plan einzubeziehen. Und wenn die Dinge dann nicht so laufen, wie wir es uns vorgestellt haben, fühlen wir uns schnell in die Irre geführt und betrogen.

Gott versteht unseren Schmerz und unsere Verwirrung. Es ist eine zutiefst menschliche Reaktion, die an den Ausruf Jesu am Kreuz erinnert: "Vater, warum hast Du mich verlassen?"

Aber wenn wir einer missmutigen Einstellung Raum geben, wird ein tiefer Zorn in uns Wurzel fassen. Gott wird uns dann genau wie Jona fragen: "Ist es recht von dir ... zornig zu sein" (Vers 9). Mit anderen Worten: "Was gibt dir das Recht, zornig auf mich zu sein?"

Jonas Antwort lautete: "Ja, es ist recht, dass ich zornig bin und mir den Tod wünsche" (Vers 9). Dieser Prophet war so irritiert und voller Zorn gegen Gott, dass er erklärte: "Mir ist es gleich, ob ich lebe oder sterbe! Meine Arbeit wurde ein einziger Fehlschlag und all mein Leiden war umsonst. Drei Tage und Nächte habe ich in dem stinkenden Bauch des Wales zugebracht - und wofür? Gott hat einfach alles geändert. Da habe ich das Recht, zornig auf Ihn zu sein!"

Viele Christen reagieren wie Jona - sie fühlen sich berechtigt, wütend auf Gott zu sein. Sie denken: "Ich bete, ich lese meine Bibel, ich bin gehorsam. Warum ist mir das alles dann passiert? Warum erlebe ich den versprochenen Segen nicht? Gott hat mich betrogen!"


Die größte Gefahr, wenn man dieser Irritation
und dem Zorn gegen Gott Raum gibt, ist,
dass man leicht an den Punkt gelangt,
an dem es keine Versöhnung mehr gibt!


Es ist möglich, in einen Zustand zu geraten, an dem man sich von nichts mehr berühren lässt. In einem solchen Zustand kann uns nichts und niemand mehr versöhnen!

Jeremia schreibt: "Ein Geschrei ist in Rama zu hören, bitteres Klagen und Weinen. Rahel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, um ihre Kinder, denn sie sind dahin" (Jeremia 31,15).

Jeremia schrieb dies, als Israel in die assyrische Gefangenschaft geführt wurde. Die Häuser der Israeliten wurden zerstört und verbrannt und ihre Weinberge lagen verödet da. Jerusalem war nur noch ein Trümmerhaufen. Man sah nichts außer Ruinen und Zerstörung. Jeremia zeichnet hier ein Bild von Rahel, der Ahnen Israels, die vor Schmerz über den Verlust ihrer Kinder so überwältigt ist, dass nichts sie noch trösten kann.

Jeremia bringt hier zum Ausdruck, dass die Israeliten in ihrem Gram so verbittert sind, dass nichts sie trösten kann. Auch Jeremia konnte ihnen keinen Trost spenden; es war nutzlos, überhaupt mit ihnen zu sprechen. Ihrer Meinung nach hatte Gott ihre Gefangenschaft zugelassen, weshalb sie sich berechtigt fühlten, verbittert und böse auf Gott zu sein!

Doch genau hier lauert die eigentliche Gefahr: Wenn wir solche Fragen und Klagen zu lange mit uns herumtragen, werden wir verärgert. Aus dieser Verärgerung entsteht Bitterkeit und aus Bitterkeit wird schließlich Zorn. An diesem Punkt hören wir dann nicht mehr auf Zurechtweisung oder Tadel. Gottes Wort berührt uns nicht mehr. Und kein Freund, Pastor oder Ehepartner kann uns noch erreichen. Wir verschließen uns gegen jede Berührung des Heiligen Geistes!


Wer sich eingesteht, diesem Punkt nahe zu sein oder ihn
schon erreicht zu haben, für den gibt es eine gute Nachricht!


Gottes Wort sagt, dass wir Hoffnung haben! "So spricht der Herr: Verwehre deiner Stimme die Klage und deinen Augen die Tränen! Denn es gibt einen Lohn für deine Mühe ... Die Söhne werden zurückkehren in ihre Heimat" (Jeremia 31,16). Mit anderen Worten: "Hör auf zu weinen und zu jammern. Ich werde dich für deine Treue belohnen!"

"Seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil, und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist" (1. Kor. 15,58)

Geliebte Mitchristen, Ihre Gebete und Ihr Rufen waren nicht vergebens. Alle Schmerzen und Tränen dienten einem Zweck.

Gott sagt Ihnen: "Du glaubst, es sei alles aus, weil du nur deine Situation siehst: Versagen, Scheitern, Ergebnislosigkeit. Deshalb sagst du: 'Das ist das Ende'. Aber Ich sage: Es ist der Anfang! Ich sehe schon die Belohnung, mit der Ich dich überhäufen werde. Ich halte gute Dinge für dich bereit - wunderbare Dinge! Also höre auf, zu weinen!"

Geliebte Mitchristen, lassen Sie den Heiligen Geist Heilung bringen, da wo Bitterkeit, Zorn und Groll Sie zerstören wollen! Sie sehen nichts als Trümmer - aber Er sieht Erneuerung! Lassen Sie sich von Gott erneuern und aus der Zerstörung herausführen. Er will nur Gutes für Sie, weil Er: "denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird" (Hebräer 11,6).

Halleluja!

Alle Bibelstellen nach der Einheitsübersetzung

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