World Challenge Pulpit Series

Was ist nur mit der Buße geschehen?

(Whatever Happened To Repentance?)


Plain Text File + Inhaltsverzeichnis + Kapelle + Bestellen + Copyright + Cover Letter

Von David Wilkerson
2. August 1999
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Was ist nur mit der Buße geschehen? In den meisten Gemeinden wird dieses Wort heute gar nicht mehr erwähnt - nicht einmal in baptistischen, pfingstlichen oder evangelikalen Kreisen. Pastoren rufen die Menschen in einer Versammlung heute kaum noch dazu auf, ihre Sünden zu bereuen und darüber zu trauern, dass sie Christus durch ihre Bosheit verletzen.

Stattdessen bekommt man von vielen Kanzeln heute die Botschaft zu hören: "Glaubt einfach. Nehmt Christus an und ihr werdet Errettung empfangen." Und begründet wird diese Botschaft dann mit Apostelgeschichte 16,30-31.

In diesem Abschnitt wird berichtet, wie Paulus im Gefängnis saß, als plötzlich die Erde bebte und die Gefängnistüren aufsprangen. Der Gefängniswärter dachte sofort, alle Gefangenen wären geflohen, was für ihn das Todesurteil bedeutet hätte. Verzweifelt zog er sein Schwert und wollte sich schon hineinstürzen, als Paulus und Silas ihn aufhielten und ihm versicherten, dass niemand geflohen war.

Als er dies sah, fiel der Mann vor den Aposteln auf die Knie und rief: "Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich errettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus und du wirst errettet werden, du und dein Haus" (Apostelgeschichte 16,30-31).

Wenn wir diesen Text betrachten, dürfen wir nicht vergessen, dass der Gefängniswärter im Begriff stand, Selbstmord zu begehen, und schon das Schwert in der Hand hielt. Er befand sich bereits an einem Punkt der Buße - gebrochen und zitternd kniete er vor den Aposteln. Sein Herz war wirklich vorbereitet, Jesus in aufrichtigem Glauben anzunehmen.

Im Markusevangelium sagt Christus zu Seinen Jüngern: "Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden" (Markus 16,16). Den Worten Jesu ist klar zu entnehmen, dass Erlösung dadurch empfangen wird, dass wir Ihn einfach annehmen und getauft werden.

Allerdings schickt Jesus dieser Aussage folgenden Auftrag voraus: "Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung" (Vers 15). Er gibt hier zu verstehen, dass den Menschen zuerst das Evangelium gepredigt werden muss, bevor sie an Ihn glauben können.

Und worin besteht das Evangelium, das Jesus hier meint? Es ist das Evangelium, das Jesus selbst predigte - das Evangelium der Buße!

Denken Sie einmal darüber nach: wie lautete die erste Botschaft Jesu, nachdem er der Versuchung in der Wüste widerstanden hatte? Die Bibel sagt: "Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen" (Matthäus 4,17).

Jesus rief die Menschen zur Buße auf, noch bevor Er sie aufforderte zu glauben! Markus schreibt: Jesus "kam ... nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium" (Markus 1,14-15). Christus predigte: "Tut zuerst Buße - und glaubt."

An anderer Stelle sagt Jesus über Seinen Auftrag: "Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder" (Matthäus 9,13). Und er warnte die Galiläer: "Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen" (Lukas 13,3).

Das Evangelium Jesu handelte von der Buße!


Auch Johannes der Täufer predigte Buße,
um Israel auf das Kommen Christi vorzubereiten.


Johannes' Botschaft an die Juden war einfach und geradeheraus: "In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen" (Matthäus 3,1-2).

Die Menschen kamen von überall her, um Johannes predigen zu hören. Und er machte ihnen unmissverständlich klar: "Der Messias wird bald in eurer Mitte erscheinen - ihr tut also gut daran, euch darauf vorzubereiten, Ihm zu begegnen! Vielleicht seid ihr begeistert, dass Er bald kommt. Aber ich sage euch: eure Herzen sind nicht vorbereitet - weil ihr noch an euren Sünden festhaltet!

Äußerlich scheint ihr rein und heilig zu sein. Aber innerlich seid ihr voller Verwesung! Ihr seid eine Generation von Vipern und Schlangen und habt überhaupt keine Gottesfurcht. Und trotzdem seid ihr euch nicht einmal bewusst, dass ihr Sünder seid. Ich warne euch: Ihr müsst eure Sünden bekennen, bevor ihr an den Erlöser glauben und Ihm nachfolgen könnt. Tut also Buße, kehrt von euren Sünden um und lebt so, wie es einer wahren Umkehr entspricht!"

Welches Evangelium predigte Petrus am Pfingsttag? Die Bibel berichtet, wie die Menschen auf die Botschaft des Apostels reagierten: "Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz und sie sprachen ... : Was sollen wir tun, ihr Brüder? Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen" (Apostelgeschichte 2,37-38).

Petrus erklärte diesen Menschen nicht: "Glaubt einfach und ihr werdet errettet." Er begnügte sich nicht damit, sie zu einer Entscheidung für Christus herauszufordern, als ginge es um eine bloße Stimmabgabe. Nein, er forderte sie auf, zuerst Buße zu tun und sich dann im Gehorsam gegenüber Christus taufen zu lassen!

Welches Evangelium predigte Paulus den heidnischen Athenern auf dem Marshügel? Er sagte ihnen sehr direkt: "Gott ... gebietet jetzt den Menschen, dass sie überall Buße tun sollen" (Apostelgeschichte 17,30).

Diesen intellektuellen Griechen fiel es nicht schwer, an Gott zu glauben. Man könnte sogar sagen, dass es für sie geradezu eine Lieblingsbeschäftigung war zu "glauben". Sie glaubten an viele Götter, mal an diesen, dann an jenen. Wann immer jemand vorbeikam und mit Überzeugungskraft einen neuen Gott predigte, glaubten sie an ihn. Glauben hatten sie also, aber sie lebten gleichzeitig in Sünde. Einfach zu glauben genügte nicht!

Diesen Menschen sagte Paulus: "Nein, nein - das ist nicht Christus! Jesus könnt ihr nicht einfach eurer Liste von Göttern hinzufügen. An sie könnt ihr vielleicht gleichzeitig glauben, aber mit Jesus könnt ihr das nicht machen. Er ist gekommen, um euch von euren Sünden zu retten. Und Er gebietet allen, die Ihm nachfolgen wollen, Buße zu tun und von Sünden gereinigt zu werden!"

Später predigte Paulus auch König Agrippa dasselbe Evangelium der Buße: "Daher, König Agrippa, war ich nicht ungehorsam der himmlischen Erscheinung, sondern verkündigte denen in Damaskus zuerst und in Jerusalem und in der ganzen Landschaft von Judäa und den Nationen, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren, indem sie der Buße würdige Werke vollbrächten" (Apostelgeschichte 26,19-20).

Paulus erklärt hier: "Überall, wo ich war, habe ich Buße gepredigt. Und echte Buße erweist sich durch entsprechendes Handeln!"

Solche Abschnitte zeigen uns, dass die apostolische Gemeinde ohne Abstriche dasselbe Evangelium verkündigte, das Johannes und Jesus gepredigt hatten: "Tut Buße zur Vergebung eurer Sünden!"


Was bedeutet es, Buße zu tun?


Manche Christen glauben, Buße bedeutet einfach, sich "umzudrehen" und in die andere Richtung zu gehen. Aber die Bibel zeigt uns, dass wahre Buße weit mehr umfasst.

Ich hörte einmal einen Mann sagen: "Ich bin so froh, dass ich das neutestamentliche Griechisch verstehe, denn in dieser Übersetzung bedeutet das Wort 'Buße' soviel wie 'Sinnesänderung'."

Nein, dieser Mann kennt das neutestamentliche Griechisch nicht wirklich! Die volle, buchstäbliche Bedeutung des neutestamentlichen Wortes für 'Buße tun' lässt sich so umschreiben: Reue über die eigenen Sünden gegen Gott empfinden und sich der Schuld bewusst sein; zerknirscht sein; bedauern; die Richtung ändern wollen. Entscheidend ist das Wort "wollen", denn wahre Buße umfasst auch den Wunsch nach Änderung!

Auch ein einfaches Bedauern macht noch keine Buße aus. Es ist vielmehr so, dass ein aufrichtiges Bedauern zur Buße führt. Paulus stellt fest: "Denn die Betrübnis nach Gottes Sinn bewirkt eine nie zu bereuende Buße zum Heil; die Betrübnis der Welt aber bewirkt den Tod" (2. Korinther 7,10).

Paulus spricht hier von einer Betrübnis, die man nicht zu bereuen hat - eine Reue, die echt ist und im Leben des Betreffenden Bestand haben wird. Diese Art von Reue führt ganz natürlich zu einer Buße, die auch einen Hass gegen die Sünde, die rechte Art der Gottesfurcht und den Wunsch, alles Unrecht wiedergutzumachen, einschließt.

Es sollte uns daher nicht überraschen, dass Paulus auch den Gläubigen Buße predigte. So forderte er die Christen in Korinth nachdrücklich zur Buße auf. Die Korinther waren von Gott reich gesegnet worden und hatten vollmächtige Lehrer des Wortes Gottes gehört. Aber ihre Gemeinde blieb dennoch von Sünde erfüllt.

Zuerst bestätigt Paulus den Korinthern: "Die Zeichen des Apostels sind ja unter euch vollbracht worden in allem Ausharren, in Zeichen und Wundern und Machttaten" (2. Korinther 12,12). Doch dann sagt Paulus ihnen sehr direkt: "Ich fürchte, dass ich euch bei meinem Kommen vielleicht nicht als solche finde, wie ich will ..." (Vers 20).

Was befürchtet Paulus hier? Es war einfach dies: "... dass, wenn ich wiederkomme, mein Gott mich vor euch demütigt und ich über viele trauern muss, die vorher gesündigt und nicht Buße getan haben über die Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung, die sie getrieben haben" (Vers 21).

Dieser liebevolle Hirte liebte die inkonsequenten Heiligen in Korinth. Doch er wusste, dass man sie sehr wohl belehrt hatte, dass ein sündiger Lebensstil falsch war. Und er sagte ihnen: "Wenn ich euch besuchen komme, werdet ihr sehen, wie ich vor Traurigkeit den Kopf hängen lasse. Meine Augen werden sich mit Tränen füllen und meine Stimme wird betrübt klingen.

Wenn ich sehe, dass ihr euch weiter auf Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung einlasst, werde ich darüber erschüttert sein, denn dann hat das Evangelium sein Werk in euren Herzen nicht erfüllt. Ihr habt noch nicht für eure Sünde Buße getan. Und ich werde euch laut und deutlich zur Buße rufen!"


Diese Worte von Paulus beschämen mich!


Wenn ich Paulus' Worte lese, prüfe ich meinen eigenen Dienst. Und ich muss mich fragen: "Habe ich das Evangelium verkürzt, das Jesus predigte - das Evangelium der Buße? Bin ich mit einer Schere an die Bibel herangegangen und habe den höheren Preis der Nachfolge Christi beschnitten? Habe ich Seinen Maßstab herabgesetzt, indem ich den Menschen erkläre: 'Glaubt einfach und ihr werdet errettet'?"

Wenn ich die Kirche heute betrachte, frage ich mich: Beharren wir Evangelikalen noch auf einer biblischen "Betrübnis nach Gottes Sinn" als Zeichen wahrer Buße? Oder führen wir Scharen unbußfertiger Menschen zu einem falschen Frieden? Lehren wir sie fälschlicherweise, dass Gott nichts von ihnen verlangt als "Jesus, ich glaube an Dich!" zu sagen?

Haben wir eine wirkliche Überführung von der Sünde beiseite gelegt? Sind wir dazu übergegangen, Menschen Erlösung anzubieten, die eigentlich gar keine Umkehr vollzogen haben - die nicht über ihr Unrecht trauern, die die Sündhaftigkeit ihrer Vergehen nicht erkennen und die nur nach dem Glauben suchen, um ihre Begierden dahinter zu verbergen?

Ständig hören wir enorme Übertreibungen der Zahlen von Menschen, die durch verschiedene Dienste zu Christus gekommen sind. Christen berichten, dass Dutzende von Menschen sich bekehrten, als sie in Gefängnissen, Schulen und Stammesdörfern predigten. Sie sagen: "Jeder der Anwesenden gab sein Herz Jesus. Als ich aufhörte zu predigen, kamen sie alle nach vorn, um Jesus anzunehmen."

Nein, das ist eine tragische Übertreibung! Nur zu oft ist es in Wirklichkeit so, dass Menschen einfach ein Gebet nachgesprochen haben. Sie beten nach, wozu sie aufgefordert werden, und nur wenige von ihnen begreifen tatsächlich, was sie da sagen. Anschließend kehren sie zu ihren heidnischen Wegen zurück.

Solche Menschen erfahren nie das tiefe Werk des Heiligen Geistes. Die Folge ist, dass sie nie wahrhaft Buße tun, nie über ihre Sünden betrübt sind - und nie wirklich glauben. Tragischerweise bieten wir ihnen etwas an, das Jesus selbst nie versprach: eine Erlösung ohne Buße!

Ich glaube, dass die Kirche sogar das Gefühl aus der Überführung gestrichen hat. Denken Sie einmal darüber nach: Man sieht kaum noch Tränen auf den Wangen derer, die errettet werden. Aber Gott hat uns als ganze Menschen erschaffen und uns mit sehr realen Gefühlen begabt. Und es ist nur natürlich, dass ein der Hölle geweihter Mensch, an dem der Heilige Geist wirkt, eine tiefe Reue darüber empfindet, wie er den Herrn betrübt hat.

Der Apostel Petrus erlebte eine solche Betrübnis nach Gottes Sinn, als er leugnete, Jesus zu kennen. Plötzlich brannten die vorausschauenden Worte Jesu in seinem Gedächtnis: "Und Petrus gedachte des Wortes, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er begann zu weinen" (Markus 14,72).

Als Petrus sich an diese Worte erinnerte, wurde er von Gefühlen überwältigt. Und plötzlich rannte er durch die Straßen Jerusalems und weinte: "Ich habe den Herrn verraten!"

Geliebte Mitchristen, eine solche Art der Buße können wir nicht aus eigener Kraft hervorbringen. Nur der Heilige Geist kann uns offenbaren, wie sehr auch wir - genau wie Petrus - unseren liebenden Herrn verletzt haben. Und diese Offenbarung sollte uns dann mit tiefer Betrübnis erfüllen!

Ich stimme nicht mit allen Lehren der puritanischen Schriften überein, aber ich schätze die Betonung, die die Puritaner auf die Heiligkeit legen. Diese gottesfürchtigen Prediger bezeichneten ihr Predigen als "tief pflügen". Sie glaubten, dass sie keinen wahren Samen des Glaubens säen konnten, solange der Boden in den Herzen ihrer Zuhörer nicht tief gepflügt worden war.

Deshalb achteten die Puritaner darauf, dass ihre Predigten durch das Brachland der Seelen ihrer Zuhörer hindurchbrechen konnten und in die Tiefe gingen. Ihre Predigten führten zu echter Buße in ihren Versammlungen. Und mit den Jahren gingen daraus starke, reife und treue Christen hervor.

Heute sind die meisten Predigten dagegen ein Säen ohne Pflügen. Ich höre nur noch wenige Predigten, die nicht nur an der Oberfläche schürfen. Ein tiefes Pflügen bringt nicht nur die Krankheit der Sünde zur Sprache, sondern dringt bis zu den Ursachen der Krankheit vor, während viele Predigten heute sich auf die Medizin konzentrieren und die Krankheit unberücksichtigt lassen. Man verschreibt ein Rezept, ohne eine Operation zu ermöglichen!

Es ist traurig, dass wir Menschen zu der Annahme verleiten, sie seien von der Sünde geheilt, obwohl sie nie wirklich erkannt haben, dass sie krank waren. Wir kleiden sie in das Gewand der Gerechtigkeit, obwohl sie nicht wussten, dass sie nackt waren. Wir ermutigen sie, auf Christus zu vertrauen, obwohl sie nicht einmal wissen, dass sie auf dieses Vertrauen angewiesen sind. Solche Leute sagen sich dann schließlich: "Eigentlich kann es nicht schaden, wenn ich Jesus auch noch in mein Leben aufnehme."

Der vollmächtige englische Prediger C. H. Spurgeon sagte einmal Folgendes über die Buße:

"Ich denke, dass es eine reumütige Buße noch immer gibt, obwohl ich in der letzten Zeit nicht mehr viel davon gehört habe. Die Menschen scheinen sich heutzutage sehr rasch auf den Glauben einzulassen ... Ich hoffe, dass mein alter Freund Buße noch nicht tot ist. In die Buße bin ich leidenschaftlich verliebt; sie scheint die Zwillingsschwester des Glaubens zu sein.

Ich selbst kann mit einem Glauben trockener Augen nichts anfangen; ich weiß, dass ich über die Tränen des Kreuzes zu Christus kam ... Als ich im Glauben nach Golgatha kam, geschah es mit Weinen und Flehen, mit dem Bekenntnis meiner Sünden und mit der Sehnsucht, in Jesus - und nur in Jesus - Erlösung zu finden."


Als die Times Square Church gegründet wurde,
predigten wir Pastoren in den ersten Jahren
das Gesetz.


Warum wir das Gesetz in unserer Gemeinde so lange predigten? Weil viele Menschen in den Versammlungen sich als Christen bezeichneten, obwohl ihr Leben nichts von diesem Glauben widerspiegelte!

In diesen ersten Jahren kamen nach jeder Predigt viele Menschen nach vorn zum Altar. Sie wiederholten ein pastorales Gebet und "nahmen die Erlösung im Glauben an". Doch die meisten von ihnen erlebten nie eine innere Überführung von ihren Sünden. Sie wussten nichts von einer Betrübnis nach Gottes Sinn - und so kam in ihrem Leben keine echte Buße zum Ausdruck.

Angeblich bußfertige Theaterschauspieler bekannten Christus am Sonntag, kehrten aber in der Woche in ihre blasphemischen Vorstellungen zurück. Homosexuelle beteten um Erlösung, setzten aber ihren sündigen Lebensstil fort. Andere bekannten Jesus am Altar und hielten doch an ihren ehebrecherischen Affären, ihrer Unzucht und ihren Drogen fest.

Das ist der Grund, weshalb wir von unserer Kanzel ungeschminkt Überführung predigten! Der Heilige Geist leitete unser Pastorenteam an, alle Sünde, Rebellion und Ungehorsam gegenüber Seinem Wort aufzudecken. Wir predigten die Hölle mit solcher Hitze, dass die Leute aufstanden und dem Gottesdienst den Rücken kehrten. Und wir predigten den Himmel so real, dass Kompromissler beim Gedanken an die ehrfurchtgebietende Heiligkeit Christi zitterten.

In dieser Zeit war es absolut notwendig, dass wir das Gesetz predigten. Es ist Gottes Spiegel, der alles Verborgene und Heimliche offenbart. Und es machte den Menschen in unseren Versammlungen die extreme Sündhaftigkeit der Sünde bewusst.

Während einige hinausliefen, eilten andere in aufrichtiger Buße nach vorn. Einer von ihnen war ein Schauspieler mit einer tief-dröhnenden Stimme namens David Davis. In aufrichtiger Buße gab er alles Jesus hin. Und heute steht er mit seiner Frau im pastoralen Dienst einer blühenden Gemeinde in Israel, in der sie seit fast zehn Jahren Christus predigen.

Während das wahre Werk der Buße in unserer Gemeinde seinen Lauf nahm, führte der Heilige Geist uns dann dazu, die Herrlichkeit der Gnade zu predigen. Wir lehrten über den Neuen Bund, die Macht über die Sünde durch den Heiligen Geist und das Leben im Glauben. Kurz gesagt: Wir begannen damit, die Heiligen aufzuerbauen.

Im Verlauf dieser ganzen Erfahrung erkannten wir, welche Gefahren darin liegen, nur über das Gesetz zu predigen und sich hauptsächlich auf die Sünde zu konzentrieren. Wenn die Menschen ständig nur mit dieser Botschaft ernährt werden, verlieren sie allmählich die Hoffnung, versinken in Verzweiflung und denken: "Ich werde es nie schaffen." Sie wenden sich ständig nach innen, statt zur Hoffnung des Kreuzes aufzublicken.

Doch wenn eine Gemeinde wirklich dem Herrn gehört, kann sie darauf vertrauen, dass Gottes Geist die Botschaft des Gesetzes immer dann bringt, wenn sie nötig ist. Wenn Jesus sieht, dass Sein Volk in einen "Leichtsinn des Glaubens" verfällt, wird Er ihnen in aller Barmherzigkeit und Gnade wieder die "Rute" des Gesetzes bringen.

Sehen Sie, Buße ist keine einmalige Erfahrung. Es ist kein Hurrikan, der einmal stürmt und dann für immer vorbei ist. Auch erfahren wir Buße nicht nur in einem Augenblick der Krise, um dann für den Rest unseres Lebens nur noch davon zu sprechen. Nein, die Betrübnis über unsere Sünde sollte unser ständiger Lehrer sein!

Spurgeon bezeugte: "Ich bekenne offen, dass ich heute eine viel größere Traurigkeit über Sünde empfinde, als ich sie erlebte, als ich vor über dreißig Jahren zum Erlöser kam. Ich hasse die Sünde heute stärker, als ich es damals unter dem Schuldbewusstsein der Überführung tat. Einige Dinge, die ich damals nicht als Sünde verstand, erkenne ich heute als Sünde. Ich bin mir der Schlechtigkeit meines eigenen Herzens heute schärfer bewusst, als damals, als ich zuerst zu Christus kam ...

Reue über Sünde ist ein unaufhörlicher Regen, ein köstlicher, sanfter Schauer, der bei einem wahrhaft erretteten Menschen ein ganzes Leben währt ... Er ist stets betrübt, dass er gesündigt hat ... Nie wird er aufhören zu trauern, bis alle Sünde verschwunden ist."


Jesus sagte der Gemeinde in Ephesus etwas,
das mich erzittern lässt.


Vielleicht erinnern Sie sich an die sieben Gemeinden, von denen Johannes im 2. Kapitel der Offenbarung spricht. Eine davon ist die Gemeinde in Ephesus - eine Gemeinde, die Jesus sehr lobt.

Ich vergleiche unsere Gemeinde am Times Square gern mit der Gemeinde in Ephesus. Die dortigen Christen waren in einer der am dichtesten bevölkerten Städte der damaligen Welt tätig und gaben inmitten aller Schlechtigkeit und Verdorbenheit nie auf. Sie lebten aufopfernd, hassten die Sünde und verweigerten sich jeder Irrlehre. Sie standen fest im Glauben und liebten Gott von ganzem Herzen, ganz gleich, mit welchen Versuchungen Satan sie bedrängte.

Dennoch wusste Christus, dass diesen Gläubigen etwas fehlte. Und Er liebte diese Gemeinde - die ein helles Licht für die Völker war - so sehr, dass Er nicht untätig zusah und sie sterben ließ. Deshalb sagte Er den Ephesern: "Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast" (Offenbarung 2,4).

Jesus sagte hier: "Euer Feuer verlöscht! Die Liebe zu Mir, die früher eure Treue motivierte, schwindet. Früher hattet ihr eine Bürde für die Verlorenen - jetzt aber gebt ihr euch damit zufrieden, dazusitzen und Predigten zu hören. Ihr seid völlig mit euren persönlichen Angelegenheiten beschäftigt und lasst Meine außer Acht. Ihr seid von dem Punkt entfernt, an dem ihr einmal wart."

Dann sagte Jesus zu dieser Gemeinde: "Denke nun daran, wovon du gefallen bist ..." (Vers 5). Er sagte: "Erinnere dich! Mit Sehnsucht bist du damals in Mein Haus gekommen, um mit Meinen Heiligen zu sein und Meine Lasten zu tragen. Aber jetzt erscheint dir eine Stunde am Sonntagmorgen schon viel!"

Also, liebe Christen, brennen Sie immer noch für Jesus? Lieben Sie Ihn noch immer mit solcher Hingabe wie bei Ihrer Bekehrung? Oder haben Sie das Interesse an Seinen Anliegen verloren und jeden Dienst aufgegeben? Gibt es zu viele andere Dinge, die Ihr Leben ausfüllen? Wenn ja, dann sagt Ihnen der Herr: "... tue Buße und tue die ersten Werke ..." (derselbe Vers). Er drückt damit aus: "Traure über deine wachsende Gleichgültigkeit. Sei zerknirscht - nimm dies ernst. Und dann lass dich durch deine Betrübtheit an den Punkt zurückbringen, an dem du warst, als du mich zu Anfang liebtest!"

Christus gibt uns dann durch einen warnenden Hinweis zu verstehen, dass wir gut daran tun, vorsichtig zu sein: "Wenn aber nicht", beginnt Er und erklärt sofort, worin die Konsequenzen bestehen werden: "so komme ich dir und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken ..." (derselbe Vers). Jesus erklärt hier, dass Er uns alle geistliche Autorität wieder nehmen wird, falls wir nicht Buße tun. Dazu gehört unser Einfluss auf unsere Stadt, unsere Gemeinde, unsere Nachbarschaft und andere Menschen unserer Umgebung. Wir werden jeden Einfluss verlieren, sagt Jesus uns, "wenn du nicht Buße tust."

Gerade jetzt gibt es Gemeinden in aller Welt, die ihre Türen schließen. Ihnen wird buchstäblich das Licht abgeschaltet - weil sie dieses Gericht auf sich gezogen haben, indem sie sich weigerten, Buße zu tun! Gott sagte, sie würden ihr Urteilsvermögen, ihren geistlichen Segen, ihre Finanzen und sogar Seine Gegenwart verlieren. Jetzt sind sie tot, leblos und ihnen bleibt nur die Erinnerung an Seine vergangenen Segnungen.

Vor dreißig Jahren habe ich in vielen solchen Gemeinden gepredigt. Damals waren sie voller hingegebener Christen. Heute sitzt kaum noch ein Dutzend in den Reihen und schon bald werden sie sich ganz auflösen und ihre Türen für immer schließen. Gott hat "Ichabod" auf ihre Türen geschrieben, was bedeutet: "Der Geist des Herrn ist gewichen!"

Aber, geliebte Mitchristen, der Herr gibt dieselbe Botschaft auch jedem einzelnen Christen. Er sagt: "Wenn du dich weigerst, Buße zu tun, und in deiner Gleichgültigkeit bleibst, werde ich deinen Leuchter wegnehmen. Du wirst keinen Einfluss mehr auf deine Familie, deine Mitarbeiter oder sonst irgendjemanden haben!"

Genau das geschah mit der Gemeinde in Ephesus. Gott wartete geduldig - in der Tat sogar über 1 000 Jahre - darauf, dass diese Gemeinde Buße tun würde. Doch dann kam schließlich die Zeit, als Er ihre Gottvergessenheit nicht länger dulden konnte.

Der Historiker Gibbon schreibt: "Der erste Leuchter von Ephesus wurde ausgelöscht. Die barbarischen Fürsten aus Ionien und Lydien trampelten die Überreste des Christentums nieder. Nun rufen die mohammedanischen Moscheen den Gott Mohammeds an. Nur die Kirche von Philadelphia steht noch da."

Doch selbst beim Lesen dieser Worte sollen wir uns nicht fürchten. Jesus schließt Seine Ermahnung mit den Worten: " ... Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher in dem Paradies Gottes ist" (Offenbarung 2,7).

Geliebte Heilige, Jesus ist dieser Baum! Er sagt uns: "Wenn du Buße tust, werde Ich dir Leben aus Mir selbst geben. Und solange du Mich weiter liebst, werde ich einen Strom übernatürlichen Lebens in dir fließen lassen. Dieses Leben wird sich in deinem Urteilsvermögen, deiner Liebe zu Menschen und deinen guten Werken für Mein Königreich offenbaren!"

Dies ist das Merkmal, das jeden Christen auszeichnet, der Jesus wirklich liebt. Ein solcher Gläubiger ist voller Leben - und jeder in seiner Umgebung weiß das!

Jesus verspricht Ihnen, dass Ihre Betrübnis nach Gottes Sinn, Ihr bußfertiges Herz und Ihre erneuerte Liebe zu Ihm Sie zum Leben führen wird. Beten Sie also gerade jetzt zu Ihm: "Herr, gib mir ein wahrhaft bußfertiges Herz. Bringe mich zurück zu meiner ersten Liebe zu Dir. Aber lass mich diesmal weiter gehen und tiefer in Dir sein, als ich es je zuvor war!"

In Ihrer Buße wird Gottes Geist beginnen, in Ihnen eine neue Offenbarung der Herrlichkeit Christi hervorzubringen. Und Er wird es allen in Ihrer Umgebung bekannt werden lassen!

(Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Einheitsübersetzung)

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